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Das Leuchten des Himmels

Das Leuchten des Himmels

Titel: Das Leuchten des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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von der Staatspolizei. Würden Sie bitte die Schlüssel holen?«
    »Sicher. Okay.«
    Sie eilte davon, gerade als Bing zu brabbeln anfing. »Brauchen kein Sondereinsatzkommando in Lunacy. Wir kümmern uns selbst um uns.«
    Nate schüttelte nur den Kopf, als Coben über seine Schulter schielte. »Keine Sorge«, murmelte er.
    »Sind Sie krank, Bing?« Nate lehnte sich wieder an die Empfangstheke. »Oder warten Sie nur, dass die Zeit vergeht?«

    »Das ist meine Sache. Genauso wie es seine Sache ist, wenn ein Mann sich den Kopf wegschießen will. Die Polizei kann einen nicht in Ruhe lassen.«
    »Da haben Sie Recht. Wir sind schlicht Nervensägen mit Dienstmarken. Wann haben Sie denn das letzte Mal mit Max gesprochen?«
    »Ich hatte nie viel mit ihm zu tun. Dieser Winzling.«
    »Wie ich hörte, war er sauer auf Sie, weil Sie seine Einfahrt frei gepflügt haben, woraufhin Sie den Schnee herausfuhren und ihm auf sein Wagendach kippten.«
    Bings Grinsen breitete sich in seinem Bart aus. »Schon möglich. Aber ich glaube nicht, dass er sich deswegen das Gehirn weggepustet hat.«
    »Sie sind echt ein gemeiner Kerl, Bing.«
    »Da haben Sie Recht.«
    »Chief?« Joanna kam zurück an die Empfangstheke und streckte ihm die Schlüssel entgegen. »Es ist der mit der gelben Markierung. Der Doktor meinte, er werde kommen, sobald er mit Sal fertig ist.«
    »He! Als Nächster bin ich an der Reihe.« Bing wedelte mit seiner Zeitschrift. »Hawbaker kann nicht toter werden.«
    Joanna zog die Lippen zusammen. »Ein bisschen Respekt sollten Sie aber schon aufbringen, Bing.«
    »Ich habe Hämorrhoiden.«
    »Sagen Sie dem Doktor, er soll keine Patienten mehr annehmen«, sagte Nate. »Wo ist der Raum?«
    »Oh, Entschuldigung. Geradeaus durch, dann die erste Tür links.«
    Sie gingen schweigend nach hinten, und Nate schloss die Tür auf. Sie betraten einen Raum mit einer Wand aus Metallregalen und zwei Metalltischen. Nate schaltete die Deckenbeleuchtung an, und da wurde deutlich, dass beide Tische von ihrer Art her für Autopsien oder auch zum Herrichten der Leichen beim Leichenbestatter geeignet waren.
    »Man hat mir gesagt, dieser Raum werde auch als Leichenschauhaus benutzt. Es gibt keins in dieser Stadt und ebenso keinen Bestatter. Wenn einer benötigt wird, lässt man ihn kommen, und dann bereitet er die Leiche hier für die Beerdigung vor.«

    Er trat an den Tisch, auf dem Max aufgebahrt war – nicht abgedeckt, damit auch nicht die Spur eines Beweises vernichtet wurde, genauso wie Nate es angeordnet hatte. Die Hände der Leiche steckten in Tüten.
    »Die Fingernägel der rechten Hand sind ganz tief abgebissen«, bemerkte Nate. »Seine Unterlippe weist einen Schnitt auf. Sieht aus, als hätte er draufgebissen.«
    »Keine Verletzungen, die auf einen Kampf hindeuten. Schmauchspuren um die Wunde. Können wir bestätigen, dass er Rechtshänder war?«
    »Können wir und haben wir auch.«
    Die Versiegelung der Hände hatte man durchgeführt, um sie auf Rückstände zu untersuchen. Es gab Fotos von der Leiche, vom Tatort, sogar von der Außentür aus jedem nur möglichen Winkel. Man hatte die Zeugen vernommen und ihre Erklärungen schriftlich festgehalten, solange ihre Erinnerung noch frisch war. Außerdem war das Gebäude gut verschlossen und mit Polizeiband versiegelt worden.
    Burke hatte den Tatort bestens gesichert, fand Coben, und ihm viel Arbeit erspart.
    »Wir werden ihn hier genauestens auf irgendwelche Beweisspuren überprüfen. Haben Sie seine Taschen durchsucht?«
    »Brieftasche, eine angebrochene Rolle Tums, Kleingeld, Streichholzbriefchen, Notizbuch, Bleistift. In seiner Brieftasche steckten ein Führerschein, Kreditkarten, etwa dreißig Dollar Bargeld und Familienfotos. Im Mantel, der in seinem Büro hing, fanden wir ein Mobiltelefon, ein weiteres Streichholzbriefchen und ein Paar Wollhandschuhe.«
    Nate steckte seine Hände in die Taschen und widmete sich der Betrachtung der Leiche. »Ich habe auch den Lieferwagen durchsucht, der vor dem Tatort parkte. Er ist auf den Namen des Opfers und seiner Ehefrau angemeldet. Landkarten, eine Bedienungsanleitung für das Fahrzeug, eine offene Packung Munition für die.22er, eine Rolle Minzbonbons, mehrere Stifte und Bleistifte und ein weiteres Notizbuch im Handschuhfach. Jede Menge handgeschriebener Notizen in den Büchern – Memos, Ideen für Zeitungsartikel, Beobachtungen, Telefonnummern. Erste-Hilfeund
Notfallausrüstung im Kofferraum. Der Lieferwagen war nicht abgeschlossen, der

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