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Das Leuchten des Himmels

Das Leuchten des Himmels

Titel: Das Leuchten des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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seines Lieferwagens aufbewahrte. Zum Zielschießen. Nichts deutet auf einen Kampf hin.«
    »Armer Max.« Sie nahm sich noch ein Taschentuch, benutzte es aber nicht, sondern ballte es in ihrer Faust. »Was könnte ihn dazu getrieben haben, seinem Leben ein Ende zu setzen, und das nicht nur sich, sondern seiner Familie anzutun?«
    »Auf seinem Bildschirm stand eine Nachricht. Darin wird behauptet, er habe Patrick Galloway umgebracht.«
    »Was?« Der Kaffee, den sie gerade in die Hand genommen hatte, schwappte fast über, als sie den Becher wieder abstellte. »Das ist verrückt, Ignatious. Max? Das ist einfach nur verrückt.«
    »Er ist doch auf Berge gestiegen, oder? Vor mehr als fünfzehn, sechzehn Jahren?«
    »Nun ja. Ja. Aber die halbe Bevölkerung dieser Stadt geht bergsteigen.« Sie legte ihre Hände flach auf den Schreibtisch. »Ich glaube einfach nicht, dass Max jemanden umgebracht hat.«
    »Aber Sie waren darauf vorbereitet, an seinen Selbstmord zu glauben.«
    »Weil er tot ist. Weil alles, was ich gehört habe, darauf hindeutet. Aber Mord? Das ist Unsinn.«
    »Man wird Untersuchungen durchführen, um festzustellen, ob die als Beweismittel sichergestellte.22er auch benutzt wurde. Fingerabdrücke. Schießpulverrückstände. Aber dazu muss ich Ihnen leider sagen, dass ich glaube, die Untersuchungen werden die Selbstmordhypothese erhärten, und somit wird aller Wahrscheinlichkeit nach auch sein Tod als solcher behandelt – ebenso wie der Galloway-Mordfall als gelöst zu den Akten gelegt werden wird.«

    »Das kann ich nicht glauben.«
    »Ich möchte Ihnen aber auch sagen, dass ich davon nicht überzeugt bin.«
    »Ignatious.« Sie drückte ihre Hände an ihre Schläfen. »Sie verwirren mich.«
    »Furchtbar schlau, nicht wahr? Eine Computernotiz? Jeder kann ein paar Tasten drücken. Nach all den Jahren bringen Schuldgefühle ihn um? Also, bis jetzt hat er doch auch ganz gut damit gelebt. Carrie sagte, er hinterlasse ihr jedes Mal, wenn er sich noch spät abends oder ganz früh entschließt, in die Redaktion zu gehen, eine Nachricht auf dem Kopfkissen. Das macht also ein Mann, der es dann nicht für nötig erachtet, ihr eine persönliche Nachricht zu hinterlassen, wenn er beschließt, sich umzubringen?«
    »Wollen Sie damit sagen...«
    »Genauso leicht ist es, eine Waffe aus einem Handschuhfach zu holen, wenn man weiß, dass sie dort liegt. Es ist also gar nicht so schwer, einen Selbstmord zu inszenieren, wenn man einmal darüber nachdenkt und sich nicht von seinen Gefühlen mitreißen lässt.«
    »Sie meinen.... Mein Gott, Sie glauben, Max ist ermordet worden?«
    »Das habe ich nicht gesagt. Ich sagte, ich bin nicht überzeugt, dass es das ist, wonach es oberflächlich aussieht. Sollte dies als Selbstmord behandelt und der Fall Galloway abgeschlossen werden, ehe ich überzeugt bin, werde ich der Sache weiter nachgehen. Sie zahlen mich, also sollen Sie es auch wissen, wenn ich meine Dienstzeit damit verbringe, die Wildgans zu jagen.«
    Sie starrte ihn an und atmete dann wieder lang und hörbar ein. »Wie kann ich Ihnen helfen?«
     
    Sergeant Roland Coben machte auf Nate einen sehr soliden Eindruck, er blickte bestimmt auf zwanzig Jahre Diensterfahrung und eine entsprechende Anzahl von Fällen zurück. Er war etwa einsfünfundachtzig, ein wenig füllig um die Mitte, ein wenig müde um die Augen. Seine weißblonden Haare trug er kurz geschoren, die Stiefel glänzten, und im Mund hatte er einen nach Kirschen riechenden Kaugummi.

    Er hatte zwei Männer zur Spurensicherung mitgebracht, und beide kämmten Max’ Büro durch, während Coben sich die Fotos ansah, die Nate gemacht hatte.
    »Wer war seit Entdeckung der Leiche am Tatort?«
    »Ich, der hier ansässige Arzt und einer meiner Stellvertreter. Ehe ich sie hereinließ, machte ich die Fotos, zog die Umrisslinie, sicherte die Beweismittel. Alle trugen Handschuhe. Der Tatort ist gesichert, Sergeant.«
    Cobens Blick fiel auf die Fettflecken auf dem Teppich gleich hinter der Tür. Nate hatte pflichtbewusst auch die Sandwichs in Plastiktüten gepackt. »Dort stand also seine Frau?«
    »Gemäß ihrer Aussage und der zweier Zeugen, ja. Und keiner außer mir hat etwas anderes als die Leiche berührt.«
    Coben gab einen zustimmenden Laut von sich und studierte die Notiz auf dem Computerbildschirm. »Wir werden den Computer mitnehmen, zusammen mit den von Ihnen sichergestellten Beweisstücken. Lassen Sie uns einen Blick auf die Leiche werfen.«
    Nate führte ihn durch die

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