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Das Leuchten des Himmels

Das Leuchten des Himmels

Titel: Das Leuchten des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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mag ja so sein, aber ich bin Bürgermeisterin dieser Stadt, und deshalb stehen meine Bürger bei mir ebenfalls an vorderster Stelle. Ich werde wohl kaum herumschnüffeln, ob es irgendwo was zu tratschen gibt, und hasse es, wenn man mich behandelt, als wäre das der Fall.«
    »Dem mag ja so sein, aber ich musste meine Arbeit machen. Und dazu gehörte auch meine ernste Absicht, Ihnen Bericht zu erstatten, sobald ich meine Vorbereitungsarbeiten erledigt hatte. Und jetzt bin ich dazu bereit.«
    »Mir gefällt Ihre schnippische Art nicht.«
    »Das geht mir genauso.«
    Dieses Mal klappte ihr die Kinnlade runter, und ihre Augen funkelten. »Offenbar hat Ihre Mutter Ihnen keinen Respekt vor dem Alter beigebracht.«
    »Wahrscheinlicher ist, dass es nichts gefruchtet hat. Aber sie mag mich auch nicht.«
    Sie trommelte mit ihren Fingern auf den Schreibtisch – kurze, praktische, nicht angemalte Fingernägel, die nicht recht zu dem roten Mund und dem Business-Kostüm passen wollten. »Wissen Sie, was mich jetzt im Moment am meisten ärgert?«
    »Das werden Sie mir sicherlich gleich erzählen.«
    »Die Tatsache, dass ich Ihnen nicht mehr böse bin. Und ich bin gern ausgiebig böse auf jemanden. Aber Sie hatten Recht, als Sie das vorhin über die Menschen dieser Stadt sagten, die für Sie in erster Reihe stehen. Ich respektiere das, weil ich weiß, dass es Ihnen ernst damit ist. Max war ein Freund, Ignatious. Ein guter. Und ich bin bestürzt.«
    »Ich weiß. Mir tut es auch aufrichtig Leid – und ich möchte mich noch einmal entschuldigen, dass ich nicht...«
    »Einfühlsamer, höflicher, entgegenkommender?«
    »Suchen Sie es sich aus.«
    »In Ordnung, lassen Sie uns fortfahren.« Sie holte ein Taschentuch
hervor und schnäuzte sich ausgiebig. »Nehmen Sie sich einen Kaffee und sagen Sie mir, was Sie wissen.«
    »Danke, aber ich habe bereits mehr als genug in mich hineingekippt. Soweit ich das Puzzle zusammensetzen kann, verließ Max das Haus irgendwann nach halb elf Uhr letzte Nacht. Er hatte Knatsch mit seiner Frau – nichts allzu Ernstes -, aber sie behauptet, er sei die letzten paar Tage durcheinander gewesen. Sie bringt es in Zusammenhang mit dem Zeitpunkt, als hier die Nachricht von der Entdeckung der Leiche Patrick Galloways einschlug.«
    Hopps Stirn legte sich in Falten, die Linien um ihren Mund gruben sich tiefer ein. »Ich frage mich nur, warum. Ich kann mich nämlich nicht erinnern, dass sie einander gut genug gekannt haben, denn Max war noch nicht lange hier, als Patrick dann vermisst wurde.«
    »Bis jetzt habe ich keinerlei Beweise, die darauf hindeuten, dass Max irgendwo vorbeigekommen ist, ehe er in sein Redaktionsbüro ging. Irgendwann vor ein Uhr, sofern die Einschätzung des Doktors richtig ist, hat er sich selbst oder haben eine oder mehrere unbekannte Personen ihm eine Kugel durch die rechte Schläfe in den Kopf gejagt.«
    »Warum sollte jemand...« Sie fing sich wieder, winkte ihm zu fortzufahren. »Verzeihung. Machen Sie weiter und kommen Sie zum Ende.«
    »Die Untersuchung des Tatorts hat ergeben, dass der Tote zur Tatzeit an seinem Schreibtisch gesessen hat. Die Hintertür war nicht abgeschlossen, doch das war eher der Normalfall, wie ich mir habe sagen lassen. Sein Computer war an, ebenso die Schreibtischlampe. Er hatte eine halbe Flasche Paddys Whiskey auf dem Schreibtisch stehen und einen Becher mit noch einem Fingerbreit Whiskey darin. Das wird untersucht werden, aber ich konnte keine weitere Substanz in dem Becher feststellen.«
    »Mein Gott. Ich habe ihn doch erst gestern Morgen noch getroffen.«
    »Machte er einen abwesenden Eindruck auf Sie?«
    »Ich weiß nicht. Aber ich habe auch nicht darauf geachtet.« Sie presste ihre an den Fingern zusammengeführten Hände an ihren Nasensattel, ließ sie einen Moment dort ruhen und dann fallen.
»Da Sie das jetzt erwähnen, er wirkte vielleicht ein wenig zerstreut. Aber mir will kein Grund einfallen, weshalb er sich das antun sollte. Er und Carrie führten eine gute Ehe. Seine Kinder machen nicht mehr Schwierigkeiten als alle anderen Kinder dieses Alters. Er hat mit Begeisterung seine Zeitung herausgegeben. Möglicherweise war er krank? Hat eventuell herausgefunden, dass er Krebs oder so was hatte und kam damit nicht zurecht?«
    »Er war absolut gesund bei seiner letzten Untersuchung in der Klinik. Vor sechs Monaten. Die am Tatort gefundene Waffe war seine, rechtmäßig registriert. Nach Aussage seiner Frau war es die Waffe, die er meist im Handschuhfach

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