Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Leuchten des Himmels

Das Leuchten des Himmels

Titel: Das Leuchten des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
Vom Netzwerk:
Peach.«
    »Ich werde eurem Chef den Rest der Station zeigen, dann gehe ich, damit ihr euch bekannt machen könnt. Wollen Sie sich vielleicht Ihre... Gästezimmer ansehen, Ignatious?«
    Sie führte ihn durch die Tür zur Rechten. Dahinter lagen zwei Zellen, beide mit Schlafkojen. Die Wände wirkten frisch gestrichen, der Boden frisch geschrubbt. Es roch nach Lysol.
    Bewohner gab es keine.
    »Werden die oft benutzt?«, erkundigte sich Nate.
    »Vor allem wegen Trunkenheit und ungebührlichen Benehmens. Um in Lunacy die Nacht über eingesperrt zu werden, muss man schon ziemlich betrunken sein oder sich arg danebenbenommen haben. Es kommt zu Körperverletzungen, gelegentlich zu Vandalismus, aber das sind meistens gelangweilte Jugendliche. Ihre Mitarbeiter werden Ihnen die Informationen über die Kriminalität in Lunacy geben. Wir haben keinen Anwalt, wenn einer also einem anderen was am Zeug flicken will, muss er schon in Anchorage oder in Fairbanks vorstellig werden, sofern er sonst keinen kennt. Wir haben einen Richter im Ruhestand, aber den findet man eher beim Eisfischen, als dass er sich mit Gesetzesfragen befasst.«

    »Du meine Güte, so genau wollte ich es eigentlich gar nicht wissen.«
    »Ich habe nie gelernt, meinen Mund zu halten.« Und mit einem Kichern schüttelte sie den Kopf. »Kommen Sie, wir besichtigen Ihr Büro.«
    Sie kamen wieder durch den Hauptraum, wo sich alle beschäftigt gaben. Gegenüber von Ms Peachs Schreibtisch, gleich hinter der Tür, stand der Waffenschrank. Er zählte sechs Schrotflinten, fünf Gewehre, acht Handfeuerwaffen und vier ziemlich fies aussehende Messer.
    Er steckte seine Hände in die Taschen und schob die Lippen vor. »Was? Kein Säbel?«
    »Ist noch in der Mache.«
    »Ja. Für die nächste Invasion.«
    Sie lächelte nur und ging durch die Tür neben dem Schrank. »Das hier ist Ihr Büro.«
    Es war etwa drei Meter im Quadrat, mit einem Fenster hinter einem grauen Metallschreibtisch. Der Schreibtisch war mit einem Computer, einem Telefon und einer schwarzen Bogenleuchte ausgestattet. Zwischen zwei an die Wand geschobenen Aktenschränken stand ein Ablagetisch. Darauf eine bereits gefüllte Kaffeemaschine und zwei braune Keramiktassen, ein Korb mit abgepackter Kaffeesahne und Zucker. Außerdem gab es eine Korkwand – leer -, zwei Klappstühle für Besucher und Haken zum Aufhängen der Mäntel.
    Die sich im schwarzen Fensterglas spiegelnden Lichter machten alles nur noch unpersönlicher und fremder.
    »Peach hat sich um die Bestückung Ihres Schreibtischs gekümmert, aber wenn Sie noch was brauchen, im Flur steht ein Materialschrank. Gegenüber ist das WC.«
    »Okay.«
    »Noch Fragen?«
    »Ich habe jede Menge Fragen.«
    »Dann stellen Sie die doch.«
    »Na gut. Ich werde eine stellen, der Rest erübrigt sich dann ohnehin von selbst. Warum haben Sie mich eingestellt?«
    »Gute Frage. Haben Sie was dagegen?«, sagte sie und deutete auf die Kaffeekanne.

    »Bedienen Sie sich.«
    Sie schenkte für jeden einen Becher ein, reichte ihm einen und setzte sich dann auf einen der Klappstühle. »Wir brauchten einen Polizeichef.«
    »Mag sein.«
    »Wir sind klein, wir liegen weit ab, und wir machen ziemlich viel unter uns aus, aber das bedeutet nicht, dass wir keine Struktur brauchen, Ignatious. Dass wir keine Linie zwischen richtig und falsch benötigen und jemanden, der für diese Linie steht. Mein Mann hat sich dafür viele Jahre eingesetzt, bevor er seinen letzten Puck geschlagen hat.«
    »Und jetzt tun Sie’s.«
    »Das ist richtig. Jetzt mache ich das. Hinzu kommt noch, dass die Tatsache, unsere eigene Polizeistation zu haben, auch bedeutet, dass wir unsere Angelegenheiten selbst regeln. Das hält uns die Föderalisten und den Staat vom Hals. Eine Stadt wie diese kann leicht in Vergessenheit geraten. Aber wir haben hier eine Polizei und eine Feuerwehr. Wir haben eine gute Schule, gute Unterkünfte, eine wöchentlich erscheinende Zeitung, eine Radiostation. Wenn wir wegen der Witterungsverhältnisse abgeschnitten sind, wissen wir, wie wir uns helfen können. Aber wir brauchen Ordnung, und dieses Gebäude und die Leute darin sind Symbole dieser Ordnung.«
    »Dann haben Sie ein Symbol angeheuert.«
    »Das ist der eine Aspekt dessen, was ich getan habe.« Ihre nussbraunen Augen hielten die seinen fest. »Die Menschen fühlen sich sicherer mit Symbolen. Darüber hinaus erwarte ich aber von Ihnen, dass Sie Ihren Job machen, und zu diesem Job gehört außer für Ordnung sorgen vor allem der

Weitere Kostenlose Bücher