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Das Leuchten des Himmels

Das Leuchten des Himmels

Titel: Das Leuchten des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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viele Menschen verlieren Sie im Jahr wegen Erfrierung und Überhitzung?«
    »An die Berge haben wir schon mehr als einen verloren, aber das sind vorwiegend verrückte Touristen. Ein Mann namens Teek
hat sich vor drei Jahren an einem Januarabend mal richtig voll laufen lassen, der ist in seinem eigenen Klo über der Lektüre eines Playboy- Magazins erfroren. Aber der war ein Blödmann. Die Leute, die hier leben, wissen, was man zu tun hat, und cheechakos , die einen Winter hier überstehen, lernen es oder gehen wieder.«
    »Cheechakos?«
    »Neuankömmlinge. Auch wenn man der Natur gegenüber gleichgültig ist, wird man lernen, mit ihr zu leben – und wenn man klug ist, lässt man sich darauf ein. Geht raus zum Skifahren, Schneeschuhfahren, Eislaufen auf dem Fluss, Eisfischen.« Sie zuckte mit den Schultern. »Vorsorge treffen und genießen, denn das geht nicht überall.«
    Sie fuhr sicher und geschickt auf der beschneiten Straße. »Dort ist unsere Klinik. Wir haben einen Arzt und eine Operationsschwester.«
    Nate studierte das kleine quadratische Gebäude. »Und wenn die nicht mehr weiterkommen?«
    »Fliegt man nach Anchorage. Am Stadtrand lebt eine Buschpilotin. Meg Galloway.«
    »Eine Frau?«
    »Sind Sie Sexist, Ignatious?«
    »Nein.« Vielleicht doch. »Wollte es nur wissen.«
    »Meg ist Charlenes Tochter. Eine verdammt gute Pilotin. Ein bisschen verrückt, aber das muss ein guter Buschpilot meiner Meinung nach auch sein. Sie hätte Sie von Anchorage hergebracht, aber Sie kamen einen Tag später, als wir erwartet hatten, und sie war anderweitig verpflichtet, also riefen wir Dussel in Talkeetna an. Wahrscheinlich lernen Sie Meg später auf der Gemeindesitzung kennen.«
    Das kann ja heiter werden, überlegte Nate.
    »Der Corner Store – hier kriegen Sie alles, was Sie brauchen, oder man setzt alles dran, es wenn nötig zu beschaffen. Das älteste Gebäude von Lunacy. Wurde Anfang des neunzehnten Jahrhunderts von den Trappern erbaut, aber Harry und Deb haben es erweitert, seit sie es 1983 gekauft haben.«
    Der Laden war doppelt so groß wie das Krankenhaus und zweigeschossig. Die Fenster waren bereits beleuchtet.

    »Das Postamt befindet sich derzeit in den Räumen der Bank, aber wir werden diesen Sommer noch einen Platz dafür erschließen. Und das schmale Ding daneben ist das italienische Restaurant. Gute Pizza. Hat keinen Lieferservice nach außerhalb der Stadt.«
    »Pizzeria.«
    »Ein Italiener aus New York, der vor drei Jahren auf einem Jagdausflug hierher kam. Hat sich in den Ort verliebt und ging nie wieder weg. Johnny Trivani. Anfangs hat er es Trivani’s genannt, aber alle nannten es Zum Italiener, und so beließ er es dabei. Er hat vor, noch eine Bäckerei anzuschließen. Sagt, er werde sich eine dieser russischen Bräute holen, wie sie im Internet angeboten werden. Vielleicht macht er das ja.«
    »Gibt es dann auch frische Blinis?«
    »Wir wollen hoffen. Die Stadtzeitung wird in diesem Laden hier gemacht«, sie deutete darauf, »das Paar, das sie macht, ist gerade nicht in der Stadt. Sie sind gleich nach Weihnachten mit den Kindern nach San Diego gefahren, um dort die Schulferien zu verbringen. KLUN – der lokale Radiosender – sendet von hier. Mitch Dauber unterhält ihn fast allein. Er ist meist ein sehr unterhaltsamer Kerl.«
    »Ich werde mal reinhören.«
    Sie wendete und fuhr den Weg zurück, den sie gekommen waren. »Etwa einen Kilometer westlich der Stadt sind Kindergarten und Schule bis zur zwölften Klasse. Wir haben jetzt achtundsiebzig Schüler. Auch Erwachsene können dort Kurse belegen. Gymnastik, Kunstkurse, diese Schiene. Vom Eisbrechen bis zum Frieren halten wir sie in den Abendstunden ab. Ansonsten tagsüber.«
    »Eisbrechen? Frieren?«
    »Wenn auf dem Fluss das Eis bricht, kommt der Frühling. Wenn der Fluss zufriert, holen wir die langen Unterhosen raus.«
    »Verstanden.«
    »Wir haben hier fünfhundertsechs Seelen innerhalb dessen, was wir die Stadtgrenzen nennen, und mehr oder weniger weitere hundertzehn, die außerhalb, aber noch in unserem Gebiet leben. Von jetzt an Ihrem Gebiet.«

    Auf Nate machte es noch immer den Eindruck einer Filmkulisse, weit entfernt von jeglicher Realität. Von seiner ganz zu schweigen.
    »Die Feuerwehr – alles Freiwillige – hat hier ihren Sitz. Und da ist das Rathaus.« Sie brachte den Wagen vor einem großen Blockhaus zum Stehen. »Mein Mann hat vor dreizehn Jahren mitgeholfen, dieses Gebäude zu errichten. Er war der erste Bürgermeister von

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