Das Leuchten des Himmels
zuständige Officer verfolgt den Fall. Der Diebstahl ist weder von mir noch von meinen Mitarbeitern auf die leichte Schulter genommen worden. Wir verfügen über eine detaillierte Beschreibung des gestohlenen Eigentums, und sollte der Dieb einfältig genug sein, es zu benutzen, davon zu erzählen oder es innerhalb meines Zuständigkeitsbereiches zu verkaufen, werden wir eine Festnahme durchführen und Ihr Eigentum sicherstellen.«
Eds Augen waren Schlitze in seinem ledrigen Gesicht. »Vielleicht wäre Ihr Interesse ja größer, wenn ich eine Frau wäre.«
»Ehrlich gesagt, Mr Woolcott, ich glaube nicht, dass Sie mein Typ wären. Sie sind aufgebracht, und Sie sind wütend. Das ist Ihr gutes Recht. Man hat Ihnen Schaden zugefügt. Die Tatsache, dass es aller Wahrscheinlichkeit nach dumme Kinder waren, verringert diesen Schaden nicht. Wir werden tun, was wir können, um Ihnen Ihr Eigentum zurückzubringen. Wenn es Ihnen hilft, entschuldige ich mich für mein schroffes Verhalten. Ich war in Sorge, dass Kinder verletzt werden könnten, und dies hatte Vorrang. Sie haben selbst zwei Kinder auf dieser Schule. Ich nehme an, dass ihre Sicherheit Vorrang hat vor einer Nachfrage, Ihr gestohlenes Eigentum betreffend.«
Die Röte war verschwunden, und seine lange Miene verriet
Nate, dass die Krise überwunden war. »Wie auch immer, Sie waren unverschämt.«
»Das war ich. Und zerstreut. Offen gesagt, geht mir auch jetzt eine Menge durch den Kopf. Der Mord an Patrick Galloway, Max’ offensichtlicher Selbstmord.« Er schüttelte den Kopf, als würde ihn das alles überwältigen. »Als ich diese Stelle annahm, habe ich schlimmstenfalls damit gerechnet, Diebstähle der Art, wie Sie es erfahren haben, verfolgen zu müssen.«
»Tragisch.« Ed setzte sich jetzt und war höflich genug, Nate mit einer Geste einen Stuhl anzubieten. »Es ist so ungeheuer tragisch und schockierend. Max war ein Freund, ein guter.«
Er rieb sich den Nacken. »Ich glaubte, ihn zu kennen, und hatte keine Ahnung, keinen Verdacht, dass er an Selbstmord dachte. Seine Frau und seine Kinder einfach im Stich ließ.« Er hielt seine Hände in schweigender Entschuldigung hoch. »Vermutlich regt mich das mehr auf, als ich zugeben möchte, und es zehrt an mir. Ich muss mich auch bei Ihnen entschuldigen.«
»Das ist nicht nötig.«
»Ich habe zugelassen, dass dieser Diebstahl sich aufgebauscht hat. Ein Abwehrmechanismus. Es ist leichter, sich darüber zu ärgern, als an Max zu denken. Ich habe versucht, Carrie bei der Organisation der Beerdigung zu helfen und auch bei den Finanzen. Der Tod bringt jede Menge Papierkram mit sich. Es ist schwer, sehr schwer, damit umzugehen.«
»Es gibt nichts Schwereres, als einen Freund zu beerdigen. Sie kannten ihn lang.«
»Ja, eine lange Zeit. Gute Zeiten. Unsere Kinder sind miteinander groß geworden. Und dann das mit Pat...«
»Sie kannten ihn auch.«
Ein Lächeln umspielte seine Lippen. »Ehe ich Shelley heiratete. Oder, wie sie sagt, ehe sie mich gezähmt hat. Ich war nicht von Anfang an der brave Bürger und Familienmensch, der ich heute bin. Pat war... ein Abenteuer. Das gehört auch zu den guten Zeiten. Auf seine Art.«
Er sah sich in seinem Büro um, als gehörte es jemand anderem, und als könne er sich nicht erinnern, wie er hier hereingekommen war. »Es gibt keinen Sinn. Nichts davon.«
»Es war für alle ein Schock, als die Sache mit Galloway bekannt wurde.«
»Ich dachte, er sei abgehauen – das dachten alle -, und es überraschte mich nicht. Nicht wirklich. Er war rastlos, leichtsinnig. Und genau das machte ihn so anziehend.«
»Sie waren mit ihm bergsteigen?«
»Mein Gott.« Ed lehnte sich jetzt zurück. »Ich war ein begeisterter Bergsteiger – die Erregung und das Elend. Bin es nach wie vor. Aber ich habe kaum oder nehme mir kaum Zeit dafür. Meinem Sohn habe ich es beigebracht.«
»Man sagt, Galloway sei ein guter Bergsteiger gewesen.«
»Ein sehr guter. Obwohl dieser Leichtsinn auch da zu Tage trat – für mich eine Spur zu heftig, obwohl ich damals erst dreißig war.«
»Haben Sie sich mal Gedanken darüber gemacht, mit wem er damals im Februar hochgestiegen sein könnte?«
»Ja, das habe ich, und zwar seit wir von seinem Tod erfahren haben. Aber mir fällt niemand ein. Vermutlich hat er jemand oder eine Gruppe mitgenommen und hat mit ihnen eine Winterbesteigung gemacht. So etwas tat er gern, wenn ihm danach war, um ein wenig Geld zu verdienen, aber auch des Rausches wegen. Und einer von ihnen
Weitere Kostenlose Bücher