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Das Leuchten des Himmels

Das Leuchten des Himmels

Titel: Das Leuchten des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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sah.
    Und einigermaßen überrascht stellte er fest, dass er langsam heimisch wurde. Es war kein Fluchtweg oder eine Zuflucht und auch kein Notbehelf, sondern eine neue Heimat.
    Er konnte sich nicht mehr daran erinnern, wann er das letzte Mal an Aufbruch oder auch nur daran gedacht hatte, eine andere
Stadt, eine andere Arbeit in Erwägung zu ziehen. Es war schon Tage her, seit er sich am Morgen aus dem Bett hatte zwingen müssen oder stundenlang im Dunkeln verbracht hatte, aus Angst vor dem Schlaf und den damit verbundenen Albträumen.
    Die Last konnte zwar zurückkommen und auf seinen Kopf, seine Schultern, seine Eingeweide drücken, aber sie war nicht mehr so schwer, kam nicht mehr so häufig.
    Er schaute hinauf zu den Bergen, und er wusste, was er Patrick Galloway schuldete. Er war es ihm auf jeden Fall schuldig, das Dunkel aufzubrechen, und er konnte und würde seinen Versuch, ihm Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, nicht aufgeben.
    Er blieb stehen, als Hopp ihren Wagen mit Vierradantrieb neben ihm zum Halten brachte. Sie kurbelte ihr Fenster herunter. »Ich bin unterwegs, um Rose und das Baby zu besuchen.«
    »Grüßen Sie sie von mir.«
    »Sie sollten selbst auch mal vorbeischauen. Ich muss Ihnen ein paar Dinge sagen. Die Bundesbehörde wird übermorgen einen kontrollierten Lawinenabgang auslösen, dadurch wird die Straße zwischen hier und Anchorage blockiert sein.«
    »Sagen Sie das noch mal.«
    »Von Zeit zu Zeit löst die Bundesbehörde einen Lawinenabgang aus, um den Berg zu räumen. Das Ganze ist für übermorgen, zehn Uhr vormittags, geplant. Peach hat die Mitteilung gerade eben hereinbekommen und es mir gesagt, als ich kurz reinschaute. Sie werden eine Bekanntmachung herausgeben müssen.«
    »Ich werde mich darum kümmern.«
    »Und um den Schulhof wandert so ein blöder Elchbulle, aber als einige Schulkinder ihn verjagen wollten, demolierte er ein paar geparkte Autos und galoppierte wieder zurück. Jetzt sind die Kinder alle im Gebäude, aber der Elch ist stinksauer. Was grinsen Sie denn so?«, fragte sie ihn. »Haben Sie schon mal einen stinksauren Elch gesehen?«
    »Nein, Ma’am, aber vermutlich werde ich das bald.«
    »Wenn Sie ihn nicht aus der Stadt jagen können, dann werden Sie ihn erschießen müssen.« Sie nickte, als er zu grinsen aufhörte. »Sonst wird noch jemand verletzt.«
    »Ich kümmere mich darum.«

    Er beschleunigte seinen Schritt. Es wäre doch zu dumm, wenn er so einen blöden Elch würde erschießen müssen, noch dazu auf dem Schulgelände. Womöglich stempelte ihn das zum Außenseiter ab, aber dann war das eben so.
    Er stürmte in die Polizeiwache und traf dort auf seine Leute und auf Ed Woolcott. Ottos Gesicht war rot vor Wut, und seine Nase und die von Ed stießen fast zusammen.
    Lawinen, ein stinksaurer Elch, ein stinksaurer Deputy, ein stinksaurer Banker. Ein ausgewogener Morgen.
    »Wird aber auch Zeit«, fing Ed an. »Ich muss mit Ihnen reden, Chief. In Ihrem Büro.«
    »Da werden Sie warten müssen. Peach, geben Sie bitte die Information über den geplanten Lawinenabgang an KLUN weiter. Ich möchte, dass sie halbstündlich den ganzen Tag über gesendet wird. Und stellen Sie ein paar Handzettel zusammen und plakatieren Sie diese in der Stadt. Sie, Peter, fahren bitte hinaus und informieren alle Leute, die südlich vom Wolverine Cut wohnen, persönlich darüber, dass das geplant ist und sie abgeschnitten sein werden, bis die Straßen wieder frei sind.«
    »Ja, Sir.«
    »Chief Burke.«
    »Einen Moment noch«, sagte er zu Ed. »Otto, wir haben einen wütenden Elch unten an der Schule. Es kamen bereits Fahrzeuge zu Schaden.« Während er sprach, ging er zum Waffenschrank. »Sie müssen mit mir kommen, mal sehen, ob wir ihn vertreiben können.«
    Er schloss den Schrank auf und wählte ein Gewehr mit dem inständigen Gebet aus, es nicht einsetzen zu müssen.
    »Ich warte hier schon zehn Minuten«, beschwerte sich Ed. »Ihre Deputies werden wohl in der Lage sein, so eine einfache Situation in den Griff zu bekommen.«
    »Sie können hier warten, oder ich komme bei Ihnen in der Bank vorbei, sobald wir diese Situation unter Kontrolle haben.«
    »Als stellvertretender Bürgermeister...«
    »... sind Sie eine echte Nervensäge«, beendete Nate den Satz für ihn. »Wir müssen mit Ihrem Wagen fahren, Otto. Meiner steht vor dem Lodge. Auf geht’s.«

    »Der sah aus wie eine nach Luft schnappende Forelle«, meinte Otto, als sie draußen waren. »Dafür wird er Sie bestimmt in die Pfanne

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