Das Leuchten des Himmels
schlitzt einen harmlosen Hund vor dem Rathaus auf, und das soll nicht verrückt sein?«
»Es kommt auf die Gründe an.«
Ihr Mund wurde schmal. »Da kann ich keine sehen. Ein paar Leute behaupten schon, wir hätten hier einen Kult – experimentierende Jugendliche oder so was in der Art. Aber das glaube ich keine Minute.«
»Das war kein Ritual.«
»Andere glauben, es sei ein Bekloppter, der irgendwo in Stadtnähe kampiert. Es mag ja ein Trost sein zu glauben, dass keiner von uns so etwas Schreckliches getan haben kann, aber ich weiß nicht, ob ich mich besser fühle, wenn ich mir vorstelle, dass ein Wahnsinniger herumschleicht, der auf diese Weise einen Hund umgebracht hat.«
Sie musterte sein Gesicht. »Sie glauben das nicht.«
»Nein, ich glaube das nicht.«
»Werden Sie mir sagen, was Sie denken?«
»Ich denke, dass jemand, der einen hier lebenden Hund inmitten der Stadt vor einem Gebäude umbringt, in dem die halbe Stadtbevölkerung sitzt, seine Gründe dafür hat.«
»Und die wären?«
»Daran arbeite ich noch.«
Er fuhr am Fluss entlang, ehe er die Polizeistation ansteuerte. Es war ein trister grauer Tag, und grau trieben die Eisplatten und Stücke auf dem Fluss.
Megs Flugzeug war weg, ein deutliches Zeichen dafür, dass er sie nicht irgendwo sicher einsperren konnte. Bing und ein zweiköpfiger Hilfstrupp besserten ein Stück Straße aus. Bings einzige Reaktion war ein starrer Blick, als Nate beim Vorbeifahren langsamer wurde.
Als er auf der Wache eintraf, schenkte Peach gerade Joe und Lara einen Kaffee ein. Peter stand daneben und sah ganz wie ein Erwachsener aus, der sich Mühe gibt, nicht zu weinen.
Sobald Nate den Raum betrat, sprang Lara mit rot verweinten und geschwollenen Augen auf.
»Ich möchte wissen, was Sie wegen Yukon unternehmen werden. Was tun Sie, um den Mistkerl zu finden, der meinen Hund umgebracht hat?«
»Aber Lara.«
»Hör auf mit dem, aber Lara«, fauchte sie ihren Ehemann an. »Ich möchte es wissen .«
»Kommen Sie doch mit in mein Büro. Und Sie, Peach, stellen bitte die nächsten Minuten nichts zu mir durch, es sei denn, es kommt ein Notfall.«
»In Ordnung, Chief. Lara.« Sie hielt Laras Hand. »Es tut mir so Leid.«
Lara reagierte darauf mit einem kurzen Kopfnicken, ehe sie mit nach oben gerecktem Kinn in Nates Büro rauschte. »Ich möchte Antworten haben.«
»Lara, wollen Sie sich nicht erst mal setzen?«
»Ich möchte nicht...«
»Aber ich möchte, dass Sie Platz nehmen.« Sein Tonfall war ruhig, aber die Autorität, die darin lag, ließ sie dann doch seiner Aufforderung nachkommen.
»Die Stadt hat sich für diese Polizeistation ausgesprochen. Hat dafür gestimmt, Sie einzustellen und die Steuern für Ihr Einkommen aufzubringen. Ich möchte, dass Sie mir sagen, was Sie tun. Warum sind Sie jetzt nicht draußen und suchen diesen Mistkerl.«
»Ich tue alles, was in meiner Macht steht, Lara«, sagte er in demselben ruhigen Ton, ehe sie weitereifern konnte. »Glauben Sie ja nicht, ich würde das auf die leichte Schulter nehmen. Dass das einer von uns tut. Ich verfolge diesen Fall, und ich verfolge ihn, bis ich Ihnen diese Antworten geben kann.«
»Sie haben das Messer. Das Messer, das...« Ihr versagte die Stimme, und ihr Kinn zitterte, aber sie holte Luft und richtete die Schultern auf. »Sie werden doch in der Lage sein, herauszufinden, wem das Messer gehört.«
»Ich kann Ihnen sagen, dass das Messer gestern Morgen als gestohlen gemeldet wurde, zusammen mit anderen Gegenständen. Ich habe mit dem Besitzer gesprochen, und ich werde die Aussagen der Leute aufnehmen, die gestern Abend im Rathaus waren. Ich kann mit Ihnen anfangen?«
»Glauben Sie denn, dass einer von uns Yukon umgebracht hat?«
»Das glaube ich nicht. Setzen Sie sich wieder, Lara«, sagte er, als sie auf die Füße sprang. »Sie waren beide auf dem Kinoabend. Also lassen Sie uns gemeinsam durchgehen, was Sie gesehen und gehört haben.«
Sie setzte sich, langsam diesmal. »Wir haben ihn draußen gelassen.« Tränen schwammen in ihren Augen. »Er hatte eine schwache Blase, also ließen wir ihn draußen. Es war ja nur für ein paar Stunden, und er hatte seine Hundehütte. Hätten wir ihn im Haus gelassen …«
»Sie wissen nicht, ob das was geändert hätte. Wer immer es getan hat, hätte genauso gut einbrechen und ihn nach draußen holen können. Nach meinen Informationen haben Sie diesem Hund fast vierzehn schöne Jahre geschenkt. Sie haben sich nichts vorzuwerfen. Um wie viel Uhr
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