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Das Leuchten des Himmels

Das Leuchten des Himmels

Titel: Das Leuchten des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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wegen unterschiedlicher Einschätzung der Verdienste von Stagecoach und Red River im Oeuvre von John Wayne aneinander geraten.«
    »In seinem was?«
    »Sie haben sich wegen John Waynes Filmen geprügelt.«
    Jim rutschte auf seinem Stuhl herum. »Wird wohl so gewesen sein. Das mit Charlene regeln wir. Kann ich jetzt gehen?«
    »Sie werden das mit Charlene regeln, und Sie werden – jeder – eine Strafe von hundert Dollar zahlen, wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses.«
    »Teufel noch mal. Sie können doch nicht...«
    »Ich kann.« Nate beugte sich vor, und Jim bekam die kühlen, ruhigen grauen Augen zu sehen, die ihn auf seinem Sitz unruhig werden ließen. »Hören Sie gut zu, Jim, was ich Ihnen jetzt sage. Ich möchte nicht, dass Sie oder Bill im Lodge jemals wieder einen Kampf anfangen. Auch nicht woanders, aber jetzt im Moment konzentrieren wir uns auf das Lodge. Dort gibt es einen kleinen Jungen, der fast den ganzen Tag dort verbringt.«
    »So ein Quatsch, Rose bringt Jesse immer in die Küche, wenn’s zu einem Krawall kommt. Ich und Bill, wir würden doch niemals diesem Kind was antun. Wir brausen einfach leicht auf, wissen Sie.«
    »Dann müssen Sie eben zusehen, dass Sie das unter Kontrolle halten, wenn Sie in der Stadt sind.«
    »Hundert Dollar?«
    »Die können Sie innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden bei Peach zahlen. Wenn nicht, verdopple ich die Strafe mit jedem Tag, den Sie im Verzug sind. Wenn Sie die Strafe nicht zahlen wollen, können Sie auch die nächsten drei Tage in unseren hübschen Gästezimmern hier verbringen.«
    »Wir zahlen.« Er brummelte vor sich hin, rutschte hin und her und seufzte. »Aber verdammt noch mal. Stagecoach .«

    »Ich persönlich mag Rio Bravo .«
    Jim machte den Mund auf, dann wieder zu. Offenbar dauerte es ein wenig, bis er über die Konsequenzen nachgedacht hatte. »Ein verdammt guter Film«, sagte er nach einiger Zeit, »aber kein Red River .«
     
    Wenn lästige Anrufe hier die Norm waren, dann erachtete Nate es doch als richtige Entscheidung, hierher nach Lunacy gekommen zu sein. Mehr als Schlägereien unter Geschwistern durfte er zu dieser Zeit wohl nicht erwarten.
    Aber er sehnte sich nicht nach Herausforderungen.
    Die Mackie-Brüder hatten jedenfalls keine dargestellt. Sein Schlagabtausch mit Bill war genauso verlaufen wie der mit Jim – obwohl Bill sich äußerst leidenschaftlich und auch recht eloquent für Stagecoach ins Zeug gelegt hatte. Er schien sich über den Schlag ins Gesicht weitaus weniger aufzuregen als über die Herabwürdigung seines Lieblingsfilms.
    Peter steckte seinen Kopf durch die Tür. »Chief? Charlene meint, Sie sollten rüberkommen und drüben zu Mittag essen.«
    »Das ist sehr freundlich, aber ich muss mich für die Sitzung vorbereiten.« Außerdem war ihm das Funkeln in Charlenes Augen nicht entgangen, als er Jim Mackie zur Wand gedreht hatte. »Ich hätte gern, dass Sie das zu Ende bringen, Peter. Gehen Sie rüber und lassen Sie sich von Charlene eine Liste mit den Schäden und den Entschädigungskosten geben. Sorgen Sie dafür, dass die Mackie-Jungs sie erhalten und binnen achtundvierzig Stunden für die Kosten aufkommen.«
    »Aber ja. Sie haben das sehr clever gelöst, Chief.«
    »Viel war ja nicht zu tun. Ich werde den Bericht schreiben. Ich möchte, dass Sie ihn sich durchlesen und ergänzen, was Ihnen notwendig erscheint.«
    Er drehte sich um, als er ein Donnern hörte, das die Fensterscheiben zum Zittern brachte.
    »Erdbeben? Vulkanausbruch? Atomkrieg?«
    »Beaver«, erklärte Peter ihm.
    »Auch wenn wir in Alaska sind, so habt ihr hier doch keine Biber, die groß genug wären, um ein solches Geräusch zu machen.«

    Mit einem zustimmenden Lachen deutete Peter auf das Fenster. »Meg Galloways Flugzeug. Es ist eine Beaver. Sie fliegt Essensnachschub ein.«
    Als er sich herumdrehte, erhaschte Nate noch einen Blick auf das rote Flugzeug, das für ihn wie Spielzeug aussah. Da er sich dabei erinnerte, gerade erst selbst in einem derselben Größe geflogen zu sein, spürte er sofort einen kleinen Stich in der Magengrube – und wandte sich wieder ab.
    Dankbar für die Ablenkung, drückte er auf den Knopf seiner Gegensprechanlage, als diese summte. »Ja, Peach.«
    »Ein paar Jugendliche schmeißen Eisbälle auf die Fensterscheiben der Schule. Eine ist zu Bruch gegangen, ehe sie davonrannten.«
    »Haben wir die Personalien?«
    »Ja, von allen dreien.«
    Er dachte einen Moment über das weitere Vorgehen nach. »Vielleicht kann

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