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Das Leuchten des Himmels

Das Leuchten des Himmels

Titel: Das Leuchten des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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dann können Sie auch clever sein. Alles eine Frage der Präsentation. Aber jetzt sollten wir zusehen, dass wir diese Show auf die Bühne bringen und ich Sie den Mitgliedern des Stadtrats vorstelle. Dann halten wir unsere kleinen Ansprachen.« Sie nahm seinen Arm, wie das eine Frau täte, um einen Mann durch die Menge einer Cocktailparty zu führen. »Wie ich gehört habe, haben Sie sich bereits mit den Mackie-Brüdern befasst?«
    »Nur eine kleine Meinungsverschiedenheit über Western.«
    »Ich persönlich liebe ja die Clint-Eastwood-Filme. Die frühen. Ed Woolcott, kommen Sie mal her und lernen Sie unseren neuen Chief of Police kennen.«

    Er wurde Woolcott vorgestellt, einem sehr hart wirkenden Mann Mitte fünfzig, der Nate mit einem Politikerhandschlag begrüßte. Sein Haar war grau und dicht und aus dem kantigen Gesicht gekämmt. Seine linke Augenbraue war von einer winzigen weißen Narbe durchkreuzt.
    »Ich leite die Bank«, teilte er Nate mit – das erklärte den marineblauen Anzug und die Krawatte mit den Nadelstreifen. »Ich rechne damit, dass Sie in Kürze bei uns ein Konto eröffnen.«
    »Darum werde ich mich kümmern.«
    »Wir sind jetzt nicht hier, um Geschäfte einzufädeln, Ed. Lassen Sie mich Ignatious erst noch den anderen vorstellen.«
    Er lernte Deb und Harry Miner kennen, die den Corner Store führten, Alan B. Royce, den Anwalt im Ruhestand, Walter Notti, Peters Vater, Musher und Schlittenhundzüchter, und sie alle gehörten zum Stadtrat.
    »Ken Darby, unser Arzt, kommt, sofern es ihm möglich ist.«
    »Ist gut. Es wird eine Weile dauern, bis ich das alles richtig behalten habe.«
    Dann gab es da noch Bess Mackie, eine Bohnenstange mit hennagefärbtem Haarschopf, die sich vor ihm aufpflanzte, die Arme über ihrer flachen Brust kreuzte und schniefte.
    »Dann sind Sie wohl heute zwischen meine Jungs gegangen?«
    »Ja, Ma’am, das könnte man so sagen.«
    Sie zog wieder heftig die Luft durch ihre schmalen Nasenöffnungen ein und nickte zwei Mal. »Gut. Beim nächsten Mal schlagen Sie ihnen die Köpfe zusammen und ersparen mir den Ärger.«
    Eine warmherzige Begrüßung, fand Nate, als sie davonstolzierte, um sich einen Platz zu suchen.
    Hopp schob ihn vor bis an die Bühne, wo Stühle für sie und Nate und Woolcott aufgestellt waren, der als stellvertretender Bürgermeister fungierte.
    »Deb wird den Anfang machen und ein paar städtische Angelegenheiten erwähnen, Termine und so weiter«, erklärte Hopp. »Dann wird Ed sprechen und mich vorstellen. Dann kommt meine Rede, um Sie einzuführen. Nachdem Sie das Ihre gesagt haben, machen wir Schluss. Womöglich gibt es noch die eine oder andere Frage.«

    Nate wurde mulmig zumute. »Okay.«
    Sie führte ihn zu einem Stuhl, nahm selbst Platz und nickte dann Deb Miner zu.
    Deb, eine stämmige Frau mit hübschem Gesicht, von blonden Haarbüscheln gerahmt, nahm ihren Platz hinter dem Pult ein.
    Das Mikro knackte und quietschte, während sie es einstellte, und ihr Räuspern war als Echo im ganzen Saal zu hören.
    »Einen schönen Nachmittag, alle miteinander. Ehe wir zu unserem Hauptanliegen kommen, habe ich noch ein paar Ankündigungen zu machen. Die Silvesterfeier im Lodge beginnt um neun Uhr. Für Livemusik sorgen The Caribous. Wir lassen dafür den Hut herumgehen, also seid nicht knauserig. Von Freitag an lädt die Schule eine Woche lang zum Spagettiessen ein, die Einnahmen gehen in den Bekleidungsfond für das Hockeyteam. Wir haben gute Chancen, die Regionalmeisterschaft zu schaffen, und sollten deshalb das Team auch so ausstaffieren, dass wir stolz darauf sein können. Ab fünf Uhr wird bedient. Zum Menü gehören eine Vorspeise, ein Salat, ein Brötchen und ein alkoholfreies Getränk. Erwachsene sechs Dollar, Kinder von sechs bis zwölf vier Dollar. Unter sechs ist das Essen umsonst.«
    Dann ging sie auf Einzelheiten der bevorstehenden Filmnacht ein, die im Rathaus stattfinden sollte. Nate hörte nur mit halbem Ohr zu, bemüht, sich nicht vom Gedanken an seinen Gang ans Mikro beherrschen zu lassen.
    Da sah er sie hereinkommen.
    Der rote Parka und die Art, wie sie sich bewegte, sagten ihm, dass er dieselbe Frau vor sich hatte, die er am Abend zuvor durch sein Fenster beobachtet hatte. Ihre Kapuze war schwarz, und sie trug eine schwarze Mütze über ihrem Haar.
    Jede Menge schwarzes, gerades Haars.
    Im Kontrast zu den zwei kräftigen Farben wirkte ihr Gesicht sehr blass, ihre Wangenknochen sehr betont in der schwarzen Rahmung. Obwohl der ganze Saal

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