Das Leuchten des Himmels
ich damit fertig.«
»Du hast nicht aufgegeben. Du hast nur überwintert.«
Er lächelte wieder. »Sieh dich doch an, wie du dastehst. Ich könnte dich auf ewig so anschauen.«
»Du liebe Zeit, Nate.« Sie hatte Herzschmerzen, im ganz wörtlichen Sinne, und musste sich mit dem Handballen das Herz massieren. Aber sie spürte, wie dieser in seinem Zentrum süße Schmerz ihre Panik milderte. »Du bringst mich um.«
»Heirate mich, Meg.«
»Na gut.« Sie seufzte. Dann lachte sie, weil die Süße sich überallhin ausbreitete. »Was soll’s. Ich probier’s einfach.« Sie nahm Anlauf und sprang auf ihn zu, und hätte er nicht die Theke im Rücken gehabt, wäre er flach gelegen. Ihre Beine schlangen sich um seine Taille, und ihr Mund presste sich auf seinen.
»Ich werde eine fürchterliche Ehefrau sein.« Sie ließ Küsse auf sein Gesicht, seine Kehle herabregnen. »Ich werde dich die meiste Zeit aufregen und wahnsinnig machen. Ich werde in meinen Kämpfen zu fiesen Tricks greifen und stinksauer sein, wenn du dennoch gewinnst – was nur selten vorkommen wird.« Sie lehnte sich zurück und rahmte sein Gesicht mit ihren Händen. »Aber anlügen werde ich dich nicht. Ich werde dich nicht betrügen. Und wenn es darauf ankommt, werde ich dich auch niemals im Stich lassen.«
»Es klappt bestimmt mit uns.« Er brachte seine Wange an ihre und sog sie in sich hinein. »Wir sorgen dafür, dass es klappt. Ich habe keinen Ring.«
»Das wirst du so bald wie möglich nachholen müssen. Und scheue ja keine Ausgaben.«
»Okay.«
Lachend lehnte sie sich so weit zurück, dass er seinen Schwerpunkt verlagern musste, um sie festhalten zu können. »Das ist viel zu verrückt, um wahr sein zu können.« Sie kam wieder hoch und schlang ihre Arme um seinen Hals. »Ich denke, es ist an der Zeit, nach oben zu gehen und wahnsinnigen Verlobungssex zu haben.«
»Darauf habe ich gebaut.« Er sorgte dafür, dass er sie gut im
Griff hatte, und trug sie aus dem Raum. Als sie ihre Zähne in seine Kehle grub, holte er zitternd Luft. »Muss es denn oben sein? Wir könnten es doch auch auf der Treppe tun. Oder gleich hier auf dem Fußboden. Später könnten wir dann... Verdammt.«
Die Hunde rannten bellend zur Tür, und gleich darauf sah er aufgeblendete Scheinwerfer das Fenster kreuzen.
»Schließ alle Türen«, murmelte Meg träumerisch, noch immer seine Kehle bearbeitend. »Schalt alle Lichter aus. Wir verstecken uns. Wir ziehen uns nackt aus und verstecken uns.«
»Zu spät. Aber wir werden uns daran erinnern, wo wir stehen geblieben waren, und wenn wir unsere Besucher losgeworden sind – selbst wenn wir sie umbringen müssten -, dann machen wir da weiter.«
»Überredet.« Sie sprang herab. »Sitz!«, befahl sie den Hunden, die bebend an der Tür standen. Sie öffnete diese und erkannte den Mann, der aus dem Wagen stieg. »Freund«, ließ sie die Hunde wissen und hob dann grüßend die Hand. »Hi, Steven.«
»Hi, Meg.« Er bückte sich, um die Hunde zu tätscheln. »Hi, Jungs, hi. Wie geht’s? Ich hab Peter besucht, und er hat mir gesagt, dass ich Chief Burke hier draußen finde. Ich würde ihn gern mal kurz sprechen, wenn das geht.«
»Sicher. Komm rein. Raus mit euch, Jungs, Zeit zum Toben.«
»Hi, Steven, wie geht es dir?«
»Chief.« Er schüttelte Nate die Hand. »Viel besser als beim letzten Mal, als Sie mich sahen. Ich wollte mich noch einmal bei Ihnen bedanken, für das, was Sie für mich getan haben. Für uns. Und auch dir, Meg.«
»Ich habe gehört, ihr habt alle eure Finger und Zehen behalten.«
»Zehn Finger, zehn Zehen. Na ja, neuneinhalb Zehen. Wir hatten wirklich Glück. Wir alle. Tut mir Leid, dass ich Sie zu Hause störe... ich meine, wenn Sie nicht im Dienst sind.«
»Das ist kein Problem.«
»Komm, setz dich doch«, lud Meg ihn ein. »Möchtest du ein Glas Wein? Bier?«
»Er ist noch nicht volljährig«, wandte Nate ein, als Steven schon ja sagen wollte. »Und er muss noch fahren.«
»Diese Bullen«, grummelte Meg. »Ständig versauen sie einem die Party.«
»Dann vielleicht eine Cola oder was du sonst zur Hand hast.«
»Ja.«
Steven setzte sich und trommelte mit seinen Fingern auf die Knie. »Ich bin für ein paar Tage zu Hause. Frühlingsferien. Ich wollte schon eher hier sein, aber ich musste ziemlich viel nachholen. Während ich weg war, habe ich ziemlich viele Stunden versäumt, wissen Sie.«
»Und die holst du nach?«
»Ja, mit vielen langen Nächten geht das schon. Ich wäre gern nach Hause
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