Das Leuchten des Himmels
dahin bring ich all die kleinen zum Klingen.«
»Ich bewundere ehrgeizige Männer.«
Sie spürte die Zunge, mit der er über sie glitt, seine Zähne, die sich an ihrem entblößten Fleisch rieben, während er ihre Beine aus der Jeans schälte.
Sie würde diesen Mann heiraten. War das möglich? Ignatious Burke mit seinen großen, traurigen Augen und den starken Händen. Ein Mann voller Geduld und Sehnsucht und Mut. Und Ehre.
Sie strich ihm mit der Hand übers Haar. Und sie hatte nichts getan, um ihn zu verdienen. Aber irgendwie machte das alles nur umso wunderbarer.
Dann knabberten seine Zähne über ihren Innenschenkel, und sie schauderte und hörte zu denken auf.
Er arbeitete sich an ihr hoch, dann nach unten, über sie, um sie herum, durchdrungen von dem Wissen, dass sie jetzt ihm gehörte. Um sie liebevoll zu umsorgen und zu beschützen, zu stützen und sich an sie zu lehnen. Sie zu lieben, das war, als ginge eine innere Sonne auf, die stark und weiß strahlte.
Er fand ihre Lippen, versenkte sich in sie und all diese Hitze und Kraft.
Irgendwo in seinem Kopf hörte er die Hunde bellen, eine aufgeregte Kakophonie, die den sexuellen Rausch durchbrach. Doch als er den Kopf hob, um das Geräusch zu orten, schob Meg ihn schon weg.
»Da ist was an meinen Hunden dran.«
Während er sich erst von der Couch rollte, sprintete sie schon aus dem Zimmer. »Meg! Warte eine Minute. Warte doch, verdammt noch mal.«
Er hörte draußen etwas, ein Geräusch, das nicht von einem Hund kam, und rannte ihr nach.
29
Sie hatte ein Gewehr und riss gerade die Hintertür auf, als er sie einholte. Mit einem Satz war er bei ihr und schlug die Tür wieder zu.
»Was, verdammt noch mal, tust du da?«
»Ich beschütze meine Hunde. Sie werden da draußen übel zugerichtet. Zurück, Burke, ich weiß, was ich tue.«
Für Nettigkeiten viel zu aufgebracht, rammte sie ihm den Gewehrkolben in seinen Bauch, war dann aber wütend und erstaunt zugleich, dass er, anstatt einzuknicken, aufrecht blieb und sie zurückschob.
»Gib mir die Waffe.«
»Du hast deine eigene. Das sind meine Hunde.« Ein pulsierendes, schepperndes Brüllen übertönte das aufgeregte Gebell. »Er wird meine Hunde umbringen!«
»Nein, wird er nicht.« Er wusste zwar nicht, wer er war, aber dem Geräusch nach zu schließen, musste es was Größeres als ein Hund sein. Er schaltete die Außenbeleuchtung ein, nahm dann die Waffe, die er auf der Theke abgelegt hatte, und zog sie aus dem Halfter. »Bleib hier.«
Später sollte er sich darüber wundern, wie er davon hatte ausgehen
können, dass sie auf ihn hörte, auf die Vernunft hörte. In Sicherheit blieb. Als er nämlich die Tür öffnete und seine Waffe zog und kampfbereit hielt, schoss sie hinaus, duckte sich unter seinem Arm hindurch, wirbelte herum, den Lauf ihres Gewehrs auf das wütende Kriegsgeschrei gerichtet.
Erstaunen, gepaart mit Angst und fürchterlichem Respekt, erfasste ihn beim Anblick dieses massigen Bären, dessen große Gestalt sich schwarz von den Schneeflecken abhob. Als er seine Zähne fletschte, glänzten diese im Licht scharf und todbringend, und er brummte boshaft die Hunde an.
Mit kurzen, harten Sprüngen gingen sie auf ihn los, schnappten nach ihm und knurrten. Blutspritzer waren auf dem Boden, eine Lache Blut, die in den auftauenden Boden sickerte. Der rohe Geruch des Blutes und der durchdringende Gestank des wilden Tieres hingen in der Luft.
»Rock, Bull! Hierher! Sofort und jetzt hierher!«
Schon zu spät, war Nates einziger Gedanke, als Meg sie rief. Sie hatten den Punkt überschritten und hörten nicht einmal mehr auf sie. Hatten bereits die Entscheidung zwischen Kampf und Flucht gefällt und waren nun voller Blutdurst.
Der Bär ließ sich auf alle viere fallen, den Rücken gekrümmt, und das Gebrüll, das er anstimmte, war nichts im Vergleich zu dem Grummeln, das Hollywood seiner Gattung zugestand. Es war wilder, es gefror einem das Blut in den Adern. Es war echter.
Er holte aus, schlug mit seinen Rasiermesserklauen zu, und schon flog einer der Hunde mit einem hohen Jaulen in den Schnee. Dann stellte er sich auf seine Hinterbeine. Größer als ein Mensch, breiter als der Mond. Blut an seinen Lefzen und die Augen irr vor Kampfeslust.
Nate schoss, als der Bär angriff, schoss wieder, als er auf alle viere ging, um sie zu jagen. Er hörte den Schuss aus Megs Gewehr, erst einen, dann den nächsten. Als Blut floss und sein Fell durchtränkte, schrie das Tier, es schien ihn
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