Das Leuchten des Himmels

Titel: Das Leuchten des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora

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Lächeln im Gesicht. Wie kommt das?«
    »So halt. Möchtest du dich nicht hinsetzen und essen, oder stopfst du dir das alles gleich im Stehen rein?«
    »Stehen.« Sie schlang ein weiteres Stück in sich hinein. »Stopfen.«
    »Also gut. Muss der hier irgendwie atmen?«
    »Nicht, wenn ich die Pizza damit runterspüle. Gib mir die Flasche.«
    Er schenkte ihr ein Glas ein, dann eins für sich. Danach nahm er sich ebenfalls ein Stück Pizza, lehnte sich an die Theke und aß es. »Erinnerst du dich noch an den Tag, als Peter angeschossen wurde?«
    »Kann man wohl kaum vergessen. Er ist mir und Rose früher stets wie ein Hündchen gefolgt. Es geht ihm doch gut, oder?«
    »Es geht ihm gut. Aber an dem Tag, als ich das Blut im Schnee sah, als ich zu ihm hinkam und sein Blut an meinen Händen hatte, da hat sich ein Teil meines Gehirns ausgeklinkt. Nein, zurückgespult. Zu Jack. Ich war wieder in dieser Passage. Ich konnte es sehen, hören, riechen. Und ich wollte irgendwie wegsinken. Einfach weggehen.«
    »Aber so hat man mir das nicht erzählt.«
    »Aber so hat es sich in mir abgespielt.« Er musste das erst loswerden, wusste Nate. Sich vergewissern, dass sie ihn so sah, wie er gewesen war, wie er jetzt war und wie er zu sein hoffte. »Es kam
mir unendlich lang vor. Eine lange Zeit, die ich dort im Schnee hockte und er auf mich blutete. Aber er verblutete nicht. Und ich bin auch nicht weggesunken.«
    »Nein, das bist du nicht. Du hast ihn abgelenkt, sodass Peter aus der Schusslinie war.«
    »Das ist doch unwichtig.«
    »Süßer.« Sie kam zu ihm, hauchte ihm einen Kuss auf den Mund und kehrte wieder an die Theke zurück. »Du bist ein toller Bulle.«
    »Ich brachte die Situation unter Kontrolle. Machte meinen Job, sodass am Ende alle lebend davonkamen. Ich hätte ihn auch umbringen können. Spinnaker.«
    Er sah, wie sie das verarbeitete, den Kopf leicht geneigt.
    »Ich hätte es tun können, und einen Moment lang habe ich es auch in Erwägung gezogen. Keiner hätte das hinterfragt. Er hatte meinen Deputy angeschossen, auf mich gezielt. Er war bewaffnet und gefährlich. Es war nicht wie in der Passage mit Jack. Da lag mein Partner am Boden – mein Partner starb«, korrigierte er sich, »und ich lag am Boden, und dieser Mistkerl kam auf mich zu.«
    Er hielt seinen Blick auf sein Glas gerichtet, während sie zuhörte, während sie abwartete. Er stellte es auf der Theke ab. »Damals hatte ich keine andere Wahl, hier hatte ich eine. Aber ich überlegte dennoch, ihn umzublasen. Das solltest du wissen. Du solltest wissen, dass ich das tun könnte.«
    »Erwartest du, dass mir das was ausmacht? Er hat versucht, meinen Freund umzubringen, versucht, dich umzubringen. Mir hätte das nichts ausgemacht, Nate. Und ich glaube, du solltest wissen, dass das so ist.«
    »Es wäre aber...«
    »Falsch gewesen«, beendete sie für ihn den Satz. »Für dich. Für den Mann, der du bist, für die Art von Polizist, die du bist. Also bin ich froh, dass du es nicht getan hast. Dein Richtig und Falsch ist genauer definiert als meins. So ist das eben.«
    »Es ist genau ein Jahr her, dass Jack umgekommen ist.«
    Mitgefühl strömte in ihre Augen. »O Junge, und das schlägt dir nach wie vor auf den Magen, nicht wahr?«
    »Nein. Nein, ich habe Beth heute angerufen. Jacks Frau. Ich habe sie angerufen, und es war gut. Sie war gut. Und als ich mit
ihr sprach, merkte ich, dass ich nicht mehr wegsinken würde. Ich weiß nicht, wann genau ich aus diesem Loch herausgekommen bin, und manchmal ist der Boden auch noch ein wenig weich und gibt unter meinen Füßen nach. Aber ich werde nicht mehr hineinfallen.«
    »Du warst nie drin.« Sie schenkte sich Wein nach. »Ich kenne Menschen, die dort waren oder eventuell hineinfallen werden. Das sind die, die an einem klaren Tag an einem Berg zerschellen oder in die Wildnis gehen, um zu sterben. Ich kenne sie. Sie gehören zu der äußeren Welt, die mir da draußen begegnet. Ausgebrannte Piloten oder Outsider, die hier hochgestolpert kommen, weil sie die Welt nicht mehr ertragen. Frauen, die es nicht mehr aushalten, ständig missbraucht oder vernachlässigt zu werden, und die sich dann hängen lassen, bis der nächste Mann kommt und ihnen auf der Straße den Rest gibt.
    Du warst traurig, Nate, und ein wenig verloren, aber du warst nie einer von ihnen. Du hast viel zu viel Substanz, um einer von ihnen zu sein.«
    Einen Moment lang blieb er stumm, dann streckte er die Hand aus und berührte ihre Haarspitzen. »Du hast meine