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Das Leuchten des Himmels

Das Leuchten des Himmels

Titel: Das Leuchten des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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anzuschreien.
    Weniger als drei Schritte von ihnen entfernt stürzte es und erschütterte den Boden unter Nates Füßen.
    Meg schob Nate das Gewehr zu und sprang hinunter, um dem Hund entgegenzulaufen, der auf sie zugehinkt kam. »Es geht dir
gut. Alles ist gut. Lass mich sehen. Er hat dich nur gestreift, nicht wahr? Du dummer, dummer Hund. Hab ich euch nicht gesagt, ihr sollt kommen?«
    Nate blieb stehen und vergewisserte sich, dass der Bär auch wirklich tot war, während Rock den Körper schnüffelnd umrundete, die Schnauze ins Blut getaucht.
    Dann ging er dorthin, wo Meg mit nichts weiter als einer Unterhose und einer offenen Bluse bekleidet kniete. »Geh rein, Meg.«
    »Es ist gar nicht so schlimm.« Sie redete beruhigend auf Bull ein. »Das kriegen wir wieder hin. Hat Köder ausgelegt. Hat Köder ums Haus ausgelegt, siehst du? Blutiges Fleisch.« Ihre Augen waren wie Granit, als sie auf die Brocken halb angebissenen Fleisches hinter dem Haus zeigte. »Da hat jemand Fleisch, frisches Fleisch an dieses Haus gehängt, wahrscheinlich führt eine Köderspur bis zum Waldsaum. Um den Bär anzulocken. Dieser Mistkerl. Das hat dieser Mistkerl gemacht.«
    »Geh rein, Meg. Dir wird kalt.« Er zog sie auf die Beine, spürte, wie sie zitterte. »Nimm die. Ich trage den Hund.«
    Sie nahm die Waffen und pfiff Rock. Drinnen legte sie die Waffen auf die Theke und rannte los, um eine Decke und die Erste-Hilfe-Ausrüstung zu holen. »Leg ihn hier drauf«, rief sie, als Nate den Hund hereintrug. »Leg dich zu ihm, beruhige ihn. Was jetzt kommt, wird ihm nicht gefallen.«
    Er tat, wie ihm geheißen, hielt den Kopf des Hundes und sagte kein Wort, während sie die Wunden reinigte.
    »Ist nicht tief, nicht zu tief. Wahrscheinlich nur ein Kratzer. Kriegswunden, das ist schon in Ordnung. Rock, sitz!«, herrschte sie ihn an, als er versuchte, sich unter ihrem Arm durchzuschlängeln, um an seinem Gefährten zu schnüffeln.
    »Ich werde ihn mit ein paar Einstichen betäuben.« Sie holte eine Betäubungsspritze, klopfte mit ruhiger Hand dagegen und drückte einen kleinen Strahl heraus. »Halt ihn fest.«
    »Wir können ihn auch zu Ken bringen.«
    »So schlimm ist es nicht. Er würde auch nichts anderes machen, als ich für ihn tun kann. Wenn das hier wirkt, wird er schläfrig, und dann kann ich die tieferen Wunden zusammennähen. Danach
geben wir ihm ein Antibiotikum, wickeln ihn ein und lassen ihn schlafen.«
    Sie kniff ein Stück Fell zusammen und stach mit der Nadel hinein. Bull wimmerte und verdrehte bemitleidenswert seine Augen. »Ganz ruhig, großer Junge, du wirst dich gleich besser fühlen«, tröstete ihn Nate.
    Er streichelte den Hund, während Meg zu nähen anfing. »Hast du das ganze Zeug hier immer im Haus?«
    »Hier draußen weiß man nie. Man kann sich beim Holzhacken das Bein oder sonst was verletzen, und wenn dann kein Strom da ist und die Straßen blockiert sind, was willst du da machen?«
    Sie arbeitete mit zusammengezogenen Brauen, und ihre Stimme war ruhig und gelassen. »Ich kann nicht wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt rennen. Jetzt, mein Kleiner, jetzt sind wir gleich fertig. Und dann halten wir dich warm, und wir machen es dir ganz gemütlich. Ich habe hier eine Salbe, die hilft, dass es heilt, und sie hält ihn ab, daran zu lecken, weil sie eklig schmeckt. Jetzt muss ich ihn nur noch verbinden. Morgen bringe ich ihn in die Stadt, damit der Arzt ihn sich ansieht, aber es ist nicht allzu schlimm.«
    Als der Hund unter einer Decke schlief und Rock sich neben ihm zusammengerollt hatte, nahm sie die Weinflasche und trank daraus. Jetzt zitterten ihre Hände heftig. »Jesus Christus.«
    Nate nahm ihr die Flasche ab und stellte sie vorsichtig zur Seite. Dann fasste er unter ihre Ellbogen und hob sie ein wenig vom Boden ab. »Tu das nie, nie wieder.«
    »Hey!«
    »Sieh mich an. Hör mir zu.«
    Ihr blieb keine andere Wahl, denn seine Stimme dröhnte, und sein wutverzerrtes Gesicht versperrte ihr die Sicht.
    »Geh ja nie wieder ein solches Risiko ein.«
    »Ich musste doch...«
    »Nein, musstest du nicht. Ich war da. Du hättest nicht halb nackt aus dem Haus rennen dürfen, um es mit einem Grizzly aufzunehmen.«
    »Das war kein Grizzly«, schrie sie ihn an. »Es war ein Schwarzbär.«
    Er ließ sie wieder auf die Füße fallen. »Verflucht, Meg.«

    »Ich kann mich um mich, und was mir gehört, selbst kümmern.«
    Sofort drehte er sich wieder zu ihr, sein Gesicht so wutentbrannt, dass sie einen Schritt zurückwich. Das war nicht

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