Das Leuchten des Himmels
Schatten weggebrannt.«
»Häh?«
Das halbe Lächeln lag wieder auf seinen Lippen. »Heirate mich, Meg.«
Sie starrte ihn an, kraftvoll lagen diese kristallblauen Augen auf ihm. Dann warf sie das angebissene Stück Pizza zurück in die Schachtel.
»Ich wusste es!« Sie warf ihre Hände in die Luft, wirbelte auf ihren Absätzen herum und stampfte so geräuschvoll durch die Küche, dass die Hunde aufsprangen, um an ihr zu schnüffeln. »Hab ich es doch gewusst . Gib einem Kerl guten Sex, ein paar heiße Mahlzeiten, weich ihn auf, indem du sagst, du liebst ihn, und peng ! – im nächsten Atemzug redet er vom Heiraten. Hab ich es dir nicht gesagt, hab ich es dir nicht gesagt?« Sie gestikulierte wild und zeigte mit dem Finger auf ihn. »Heim und Herd, wie ein Tattoo auf deinem Hintern.«
»Offenbar hast du mich erwischt.«
»Grins mich nicht so an.«
»Noch vor einer Minute war es ein halbes Lächeln, und da fandest du es ganz toll.«
»Ich habe meine Meinung geändert. Warum möchtest du unbedingt heiraten?«
»Ich liebe dich. Du liebst mich.«
»So? Aha.« Sie fuchtelte noch immer mit ihren Armen, und die Hunde dachten, es sei ein Spiel, und sprangen an ihr hoch. »Warum willst du alles kaputt machen?«
»Eine Verrücktheit, vermutlich. Was bist du denn, ein Angsthase?«
Sie atmete tief durch, und ihre Augen glühten kalt. »Lass den Quatsch.«
»Hast du Angst vor der Ehe?« Er lehnte sich zurück an die Theke, nahm sein Glas und trank seinen Wein. »Die tapfere kleine Buschpilotin bekommt weiche Knie, wenn das E-Wort kommt. Ist ja interessant.«
»Meine Knie sind nicht weich, du Trottel.«
»Heirate mich, Meg.« Sein Lächeln wurde breit. »Da sieh doch, du bist ganz blass geworden.«
»Nein, bin ich nicht. Bin ich nicht.«
»Ich liebe dich.«
»Du Mistkerl.«
»Ich möchte den Rest meines Lebens mit dir verbringen.«
»Verdammt noch mal.«
»Ich möchte Babys mit dir haben.«
»Oh.« Sie packte ihn an seinen Haaren und zog daran, während sich ein unbeschreiblicher Laut ihrer Kehle entwand. »Schluss jetzt.«
»Siehst du?« Er zögerte, ob er sich noch ein Stück Pizza nehmen sollte. »Doch ein Angsthase.«
Ihre rechte Hand ballte sich zur Faust. »Glaub bloß nicht, dass ich dich nicht kleinkriege, Burke.«
»Das hast du schon getan, gleich beim ersten Mal, als ich dich sah.«
»O Mann.« Die Faust fiel nach unten. »Du hältst dich wohl für schlau, du hältst dich für klug, aber du bist blöd und einfältig. Du
hast diese ganze Ehescheiße doch schon einmal durchgemacht, und jetzt willst du noch mehr davon?«
»Sie war doch ganz anders als du. Und ich war auch ganz anders.«
»Was soll das jetzt wieder bedeuten?«
»Das Erste ist ganz leicht – keine ist wie du. Und ich bin nicht mehr der, der ich war, als ich mit ihr zusammen war. Andere Menschen sorgen dafür, dass man anders wird. Bei dir bin ich ein besserer Mensch, Meg. Bei dir wünsche ich mir, ein besserer Mensch zu sein.«
»O Gott, sag doch nicht so was.« Sie spürte, wie ihre Augen brannten. Die aus ihrem Herzen aufsteigenden Tränen waren heiß und stark. »Du bist der Mann, der du immer warst. Mag sein, dass du eine Weile unsicher warst, aber das ist doch jeder, den man zusammengeschlagen und beiseite geworfen hat. Ich bin nicht besser, Nate. Ich bin selbstsüchtig und widerspenstig und... ich wollte schon sagen, rücksichtslos, aber ich wüsste nicht, was rücksichtslos daran ist, sein Leben so zu leben, wie man möchte. Ich kann auch gemein sein, Regeln sind mir egal, sofern ich sie nicht aufgestellt habe. Und ich bin hier, hier an diesem Ort, weil ich komplett verrückt bin.«
»Ich weiß. Verändere dich bloß nicht.«
»Ich wusste es schon am Neujahrsabend, als ich diesem blöden Impuls nachgab und dich nach draußen brachte, damit du die Nordlichter betrachten konntest. Schon damals wusste ich, dass ich deinetwegen Ärger bekommen würde.«
»Du trugst ein rotes Kleid.«
»Du glaubst wohl, ich zerfließe gleich, weil du dich an die Farbe des Kleides erinnerst, das ich getragen habe?«
»Du liebst mich.«
»Ja.« Ausatmend wischte sie sich mit den Händen über die feuchten Wangen. »Ja, das tue ich. Schöne Bescherung.«
»Heirate mich, Meg.«
»Du wirst das jetzt dauernd sagen, nicht wahr?«
»Bis ich eine Antwort bekomme.«
»Und wenn die Antwort nein ist?«
»Dann werde ich warten, stets ein wenig daran arbeiten und
dich dann wieder fragen. Aufgeben funktioniert bei mir anscheinend nicht, also bin
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