Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Leuchten des Himmels

Das Leuchten des Himmels

Titel: Das Leuchten des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
Vom Netzwerk:
nicht mit mir spielen?«
    »Ich muss noch mit der Bürgermeisterin sprechen.« Bitte Gott, hilf mir.
    »Ach, das ist doch wohl nicht der richtige Zeitpunkt für Stadtpolitik. Wir feiern hier. Kommen Sie, tanzen Sie mit mir. Dann trinken wir Champagner.«
    »Ich muss das wirklich erledigen.« Er legte seine Hände auf ihre Hüften und hoffte, sich auf diese Weise aus der intimen Nähe befreien zu können. Zugleich hielt er in der Menge Ausschau nach Hopp – seiner Retterin. Sein Blick blieb haften und verband sich mit dem von Meg.
    Sie reagierte darauf mit ihrem langsamen, zweistufigen Lächeln und hob ihr Glas, als wolle sie ihm zuprosten.
    Die tanzenden Paare wirbelten an ihr vorbei, und sie war weg.
    »Das verschieben wir lieber auf ein andermal. Ich...« Er entdeckte ein vertrautes Gesicht und stürzte sich wie ein Ertrinkender darauf. »Otto. Charlene möchte tanzen.«
    Ehe einer von beiden auch nur Zeit fand, etwas zu erwidern, trat
Nate schon den blitzartigen Rückzug an. Erst auf der anderen Seite des Raums traute er sich, Luft zu holen.
    »Komisch, Sie sehen gar nicht aus wie ein Feigling.«
    Auf einmal stand Meg neben ihm. Sie hielt jetzt zwei Gläser.
    »Dann trügt der Schein eben. Sie jagt mir eine Todesangst ein.«
    »Ich würde nicht behaupten wollen, dass Charlene harmlos ist, denn sie ist alles andere. Aber wenn Sie ihre Zunge nicht in Ihrer Kehle haben wollen, brauchen Sie ihr das nur zu sagen. Laut, klar und in einsilbigen Worten. Hier, ich habe Ihnen was zu trinken mitgebracht.«
    »Ich bin im Dienst.«
    Sie schnaubte. »Ich glaube nicht, dass ein Glas billiger Champagner daran was ändern wird. Was soll das, Burke? Fast sämtliche Seelen Lunacys sind hier versammelt.«
    »Da haben Sie Recht.« Er nahm das Glas, trank aber nicht. Doch es gelang ihm, sich auf sie zu konzentrieren. Sie trug ein Kleid. Jedenfalls ging er davon aus, dass der Terminus technicus für diese in Knallrot auf sie aufgemalte Haut Kleid war. Es betonte diesen kompakten, athletischen Körper, den er sich auf schon beinah gesetzesbrecherische Weise ununterbrochen ausgemalt hatte. Sie trug ihr Haar offen. Schwarzer Regen auf milchweißen Schultern. Himmelhohe Absätze von derselben Farbe wie das Kleid zeigten schlanke, muskulöse Beine.
    Sie roch wie kühle, geheimnisvolle Winkel.
    »Sie sehen umwerfend aus.«
    »Ich ziehe bei entsprechendem Anlass gern fetzige Klamotten an. Sie jedoch sehen müde aus.« Und verletzt, dachte sie. Genau diesen Eindruck hatte er auf sie gemacht, als er die Treppe herunterkam. Wie ein Mann, der wusste, dass er irgendwo auf seinem Körper eine riesige, klaffende Wunde trug, aber keine Kraft hatte, sie zu finden.
    »Ich habe noch nicht den richtigen Schlafrhythmus gefunden.« Er trank den Champagner. Er schmeckte wie aromatisiertes Sodawasser.
    »Sind Sie heruntergekommen, um sich zu entspannen und zu feiern oder um herumzustehen und mit mürrischem Gesicht Ihre offizielle Mission deutlich zu machen?«

    »Vorwiegend Tür zwei.«
    Meg schüttelte den Kopf. »Versuchen Sie doch mal für eine Weile die erste, um zu sehen, was passiert.« Sie streckte die Hand aus und nahm seine Dienstmarke ab.
    »He.«
    »Wenn Sie ein Schutzschild brauchen, können Sie das ja rechtzeitig rausholen«, sagte sie und schob sie in seine vordere Hosentasche. »Aber jetzt tanzen wir.«
    »Ich weiß gar nicht, wie man das macht, was die dort draußen tun.«
    »Das wird schon. Ich führe Sie.«
    Und genau das tat sie und brachte ihn zum Lachen. Es klang zwar etwas rau in der Kehle, aber ihm wurde leichter dabei. »Ist das eine lokale Band?«
    »Alle kommen von hier. Am Klavier, das ist Mindy. Sie unterrichtet an der Grundschule. Pargo ist an der Gitarre. Er arbeitet in der Bank. Die Geige spielt Chuck. Er ist Ranger am Denali. Ein Föderalist, aber Chuck ist so umgänglich, dass wir so tun, als hätte er einen richtigen Job. Und Big Mike sitzt am Schlagzeug. Er ist der Koch hier. Verleiben Sie das jetzt alles Ihrem Gedächtnis ein?«
    »Wie bitte?«
    »Ich sehe direkt, wie Sie diese Namen und Gesichter in einer Akte im Kopf ablegen.«
    »Es lohnt sich, sich zu erinnern.« »Manchmal lohnt es sich aber zu vergessen.« Ihr Blick irrte nach rechts ab. »Man macht mir Zeichen. Max und Carrie Hawbaker. Sie unterhalten The Lunatic – unsere Wochenzeitung. Sie waren fast die ganze Woche weg. Es geht ihnen um ein Interview mit dem neuen Polizeichef.«
    »Ich dachte, wir feiern hier.«
    »Sie werden sich auf Sie stürzen, sobald die

Weitere Kostenlose Bücher