Das Leuchten des Himmels
Musik aufhört.«
»Nicht, wenn Sie sich mit mir nach draußen schleichen und wir unsere Party woanders feiern.«
Sie rückte von ihm ab und sah ihm direkt in die Augen. »Das könnte mir gefallen, wenn Sie es ernst meinen.«
»Warum sollte ich es nicht ernst meinen?«
»Das ist die Frage. Ich werde sie irgendwann einmal stellen.«
Sie ließ ihm kaum eine andere Wahl, denn sie drehte sich herum und winkte den beiden zu. Sie zog ihn im Schlepptau an den Rand der improvisierten Tanzfläche und übernahm das Vorstellen. Schlüpfte dann aber davon und ließ ihn in der Falle sitzen.
»Es freut mich wirklich, Sie kennen zu lernen.« Max schüttelte Nates Hand geradezu enthusiastisch. »Carrie und ich sind gerade erst zurück und hatten deshalb noch keine Gelegenheit, Sie willkommen zu heißen. Ich möchte Sie um etwas Zeit für ein Interview bitten, das in The Lunatic erscheinen soll.«
»Wir können gern was vereinbaren.«
»Wir könnten uns aber auch jetzt in die Lobby setzen und...«
»Nicht jetzt, Max.« Carrie strahlte ihn an. »Heute Abend wird nicht gearbeitet. Aber ehe wir weiterfeiern, möchte ich Sie fragen, Chief Burke, ob Sie was dagegen hätten, wenn wir in der Zeitung eine Spalte mit Polizeiberichten aufnehmen. Ich denke, die Gemeinde erhält auf diese Weise Einblick in Ihr Tun, erfährt, wie Dinge hier geregelt werden. Nachdem wir jetzt schon eine offizielle Polizei hier haben, möchten wir auch, dass The Lunatic das dokumentiert.«
»Sie können sich die Informationen von Peach geben lassen.«
Meg schlängelte sich zurück zur Bar, wo sie sich ein neues Glas Champagner holte, ehe sie auf einem Stuhl Platz nahm, von dem aus sie beim Tanzen zusehen konnte, während sie trank.
Charlene setzte sich auf den freien Platz neben ihr. »Ich habe ihn zuerst entdeckt.«
Meg wandte ihren Blick nicht von den Tänzern ab. »Ist wohl eher wichtiger, wen er entdeckt, oder?«
»Du ziehst ihn ja nur in Erwägung, weil ich ihn haben möchte.«
»Du willst doch alles haben, was einen Schwanz hat, Charlene.« Meg kippte den Champagner hinunter. »Und ich ziehe ihn gar nicht besonders in Erwägung.« Sie lächelte in ihr Glas. »Geh doch und mach dein Spiel. Mich juckt das nicht.«
»Der erste interessante Mann seit Monaten.« Da Charlene jetzt nach Plaudern zumute war, rückte sie näher. »Weißt du, dass er jeden Morgen mit dem kleinen Jesse frühstückt? Ist das nicht süß? Und du hättest sehen sollen, wie er mit den Mackies fertig geworden ist. Außerdem hat er ein Geheimnis .« Sie seufzte. »Und ich stehe auf Männer mit Geheimnis.«
»Du stehst so lange auf einen Mann, solange der einen hochkriegt.«
Charlenes Mund zuckte vor Ekel. »Warum musst du so ordinär sein?«
»Du setzt dich hier hin, um mich wissen zu lassen, dass du darauf hoffst, den neuen Polizeichef zu ficken. Auch wenn du ein Schleifchen darum bindest, es bleibt dennoch ordinär. Ich lasse einfach die Schleifchen weg.«
»Du bist genau wie dein Vater.«
»Das sagst du immer«, murmelte Meg, als Charlene davonstolzierte.
Hopp übernahm Charlenes Stuhl. »Ihr beide würdet euch noch über die Anzahl der Regentropfen in die Haare kriegen, die beim letzten Guss runtergeprasselt sind.«
»Das wäre schon zu philosophisch für uns. Was möchten Sie trinken?«
»Ich wollte mir noch ein Glas von diesem lausigen Champagner holen.«
»Ich hole eins.« Meg trat an die Bar, schenkte ein Glas ein und sich selbst nach. »Sie giert nur darauf, einen hübschen Brocken von Chief Burke abzubeißen.«
Hopp spähte hinüber zu Nate, dem es gerade gelang, sich den Fängen der Hawbakers zu entwinden, aber nur um von Joe und Lara Wise in Beschlag genommen zu werden.
»Das ist ihre Sache.«
»Ihre Sache«, stimmte Meg zu und stieß mit Hopp an.
»Die Tatsache, dass er offenbar an einer von euch beiden mehr Interesse zu zeigen scheint, wird Ihre Beziehung zu Ihrer Mutter auch nicht gerade fördern.«
»Nein.« Nachdenklich trank Meg einen Schluck. »Aber es sorgt eine Weile für Aufregung.« Als sie Hopp die Augen verdrehen sah, lachte sie. »Ich kann’s nicht ändern. Ich mag Trouble.«
»Und der ist bei ihm garantiert.« Hopp wandte sich gerade auf dem Stuhl um, als sie sah, dass Nate von Charlene schon wieder auf den Tanzboden gezerrt wurde. »All das Gerede von wegen stille Wasser, blabla. Diese Grüblertypen sind nicht leicht in den Griff zu kriegen.«
»Er ist der traurigste Mann, der mir je begegnet ist. Trauriger noch als dieser
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