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Das Leuchten des Himmels

Das Leuchten des Himmels

Titel: Das Leuchten des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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Vagabund, der vor ein paar Jahren hier vorbeikam. Wie hieß der noch mal? McKinnon. Hat sich oben in Hawleys Versteck einfach das Hirn weggepustet.«
    »War das nicht eine Schweinerei? Mag sein, dass Ignatious traurig genug ist, um sich eine.45er in den Mund zu schieben, aber er hat zu viel Rückgrat, um abzudrücken. Ich denke, er ist auch zu höflich.«
    »Darauf bauen Sie also?«
    »Ja. Darauf baue ich. Zum Teufel noch mal. Jetzt werde ich meine letzte gute Tat in diesem Jahr vollbringen und ihn vor Charlene retten.«
    Traurige, höfliche Männer waren alles andere als ihr Typ, redete Meg sich ein. Sie liebte rücksichtslose, leichtsinnige Männer. Männer, die nicht damit rechneten, hinterher noch die Nacht zu bleiben. Mit solchen Männern konnte man was trinken, sich in den Tüchern wälzen, wenn man Lust darauf hatte, und dann weiterziehen.
    Keine Beulen, keine blauen Flecke.
    Ein Mann wie Ignatious Burke? Mit ihm ins Bett zu steigen, war eine Garantie für Beulen und für blaue Flecke dazu. Doch es wäre die Sache wert.
    Auf jeden Fall unterhielt sie sich gern mit ihm, und das konnte man ihrer Meinung nach gar nicht hoch genug bewerten. Sie kam tagelang, wochenlang bestens damit zurecht, mit keiner Menschenseele zu reden, und war glücklich dabei. Deshalb wusste sie ein interessantes Gespräch umso mehr zu schätzen. Und sie verfolgte gern, wie das Leid, das seine Augen heimsuchte, kam und ging. Ein paar Mal schon hatte sie es verschwinden sehen. Als er an jenem Morgen vor ihrem Haus gestanden hatte, um Loreena McKennit zu lauschen, und wieder, gerade eben, als sie miteinander getanzt hatten.
    Jetzt, umgeben von der Musik und der von den vielen Menschen ausgestrahlten Hitze, spürte sie, dass sie wieder sehen wollte, wie sich die Last hob. Und wusste auch schon, wie sie das anstellen würde.
    Sie ging hinter die Bar, nahm eine geöffnete Flasche und zwei Gläser mit und schlüpfte damit hinaus.

    Hopp tippte Charlene forsch auf die Schulter. »Entschuldigung, Charlene, ich möchte Chief Burke wegen einer offiziellen Sache kurz sprechen.«
    Charlene drückte sich noch enger an Nate. Er fragte sich schon, ob sie nicht gleich aus seinem Rücken wieder herausspringen würde. »Das Rathaus hat geschlossen, Hopp.«
    »Das Rathaus hat nie geschlossen. Kommen Sie, entlassen Sie den Jungen doch aus dem Würgegriff.«
    »Ist ja gut. Ich erwarte, dass wir diesen Tanz zu Ende tanzen, mein Schöner.«
    »Kommen Sie, wir suchen uns eine ruhige Ecke, Ignatious.« Hopp wedelte die Leute beiseite, schlug eine Schneise in die Menge und bahnte sich ihren Weg zu einem Tisch, den jemand in den Billardbereich geschoben hatte. »Möchten Sie was zu trinken?«
    »Nein, ich denke, ich möchte zur Hintertür.«
    »Sie können davonlaufen, aber verstecken können Sie sich in einer Stadt dieser Größe nicht. Früher oder später werden Sie sich daran gewöhnen müssen.«
    »Dann lieber später.« Am liebsten wäre er nach oben gegangen, zurück in die Dunkelheit. Sein Kopf hämmerte, sein Magen lehnte sich auf gegen die Mühe und Anstrengung, einfach nur zu existieren.
    »Ich habe Sie nicht nur beiseite genommen, um Charlenes Umklammerung aufzubrechen. Sie haben meinen Stellvertreter wirklich sehr verärgert.«
    »Das weiß ich. Ich bin so verfahren, wie es mir innerhalb der Grenzen des Gesetzes klug erschien.«
    »Ich stelle nicht die Art und Weise in Frage, wie Sie Ihrem Job nachgehen, Ignatious.« Sie tat dies mit einer Handbewegung ab, mit der sie sonst Leute wegscheuchte. »Ich benenne Ihnen nur die Fakten. Ed ist aufgeblasen und wichtigtuerisch und eine Nervensäge. Und doch ist er ein guter Mensch und arbeitet hart für die Stadt.«
    »Was aber nicht heißt, dass er Auto fahren kann.«
    Da musste sie grinsen. »Er war immer ein miserabler Fahrer. Er ist mächtig und reich und nachtragend. Er wird es Ihnen nie vergessen, dass Sie sich in dieser Angelegenheit quer gestellt haben.
Im Vergleich zu dem, was Sie vermutlich gewohnt sind, sind das sicherlich Kinkerlitzchen, aber in Lunacy wiegt das schwer.«
    »Ich kann doch nicht der Erste gewesen sein, der ihn verärgert hat.«
    »Sind Sie auch nicht. Ed und ich stoßen ständig aneinander. Aber aus seinem Blickwinkel befinden sich er und ich auf gleicher Augenhöhe – ich bin womöglich sogar noch ein wenig höher als er. Sie kommen von außerhalb, und er erwartet, dass Sie katzbuckeln. Andererseits, wenn Sie das gemacht hätten, wäre ich sehr enttäuscht gewesen. Was Sie zwischen

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