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Das Leuchten des Himmels

Das Leuchten des Himmels

Titel: Das Leuchten des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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Aber er wollte doch lieber vorbereitet sein. Er war da und beobachtete, durch die Bäume geschützt, das Haus, denn zu seinem Glaubensbekenntnis gehörte es, vorbereitet zu sein.
    Noch konnte er sich keinen Reim darauf machen, was es zu bedeuten hatte, dass der Polizist und die Tochter seines alten Freundes im heißen Bottich umhertollten. Vielleicht war das ja gut so. Eine Affäre würde die beiden beschäftigen und ablenken.
    Von dem Bullen hielt er jedenfalls nicht viel. Der war nichts weiter als eine Gallionsfigur, der Betrunkene von der Straße holte oder bei Kämpfen einschritt. Von dem war nicht viel zu befürchten.
    Aber dennoch hatte er nicht längst jede Befürchtung abgelegt,
die Leiche würde gefunden werden. Er hatte nicht mehr daran gedacht und die ganze hässliche Angelegenheit schon vor Jahren aus seinem Gedächtnis gestrichen. Das war jemand anderem passiert. Es war nie passiert.
    Es würde nie ein Problem daraus erwachsen.
    Aber jetzt war es eins.
    Er würde es in den Griff bekommen.
    Er war jetzt älter und ruhiger. War jetzt vorsichtiger.
    Da mussten noch ein paar Schlussstriche gezogen werden. Sollte sich herausstellen, dass einer davon Meg Galloway betraf, täte ihm das Leid. Aber schließlich musste er sich selbst schützen.
    Und damit fing er am besten gleich an.
    Er schulterte sein Gewehr und gab den Hunden die letzten Reste Fleisch zum Hinunterschlingen.
     
    Er hatte alles vorbereitet. Als er in dem dunklen Büro stand, sah er nichts und fand auch nichts, was er übersehen hatte. Reden mussten sie, natürlich. Das war sein gutes Recht, das war nur fair. Er war ein fairer Mann.
    Doch für ihn war es gefährlich, zu dieser ungewöhnlichen Nachtzeit hier zu sein. Wenn er gesehen wurde, brauchte er Begründungen, Ausreden. Glaubwürdige Ausweichmanöver, überlegte er grinsend.
    Es war schon so lange her, dass er etwas Gefährliches getan hatte. So lange her, seit er der Mann gewesen war, der Berge bestieg und das Leben in vollen Zügen genoss. Der Geschmack davon weckte die alte Erregung.
    Deshalb hatten sie ihn früher auch Darth genannt. Wegen seiner Unbarmherzigkeit und seiner Begeisterung für alles Dunkle, Abgründige. Das hatte ihn zum Wagnis und zur Erhabenheit getrieben. Das war auch der Beweggrund gewesen, einen Freund zu töten.
    Aber damals war er ein ganz anderer Mensch gewesen, sagte er sich. Er hatte sich neu erfunden. Und was er jetzt tat, geschah nicht aus Vergnügen oder aus Neugier. Es musste geschehen, um den unschuldigen Mann, der er jetzt war, zu schützen.
    Er hatte das Recht, das zu tun.

    Als sein alter Freund dann durch die Hintertür eintrat, wartete er gelassen ab. Ruhig wie Eis.
    Max Hawbaker zuckte zusammen, als er den Mann hinter dem Schreibtisch sitzen sah. »Wie bist du hereingekommen?«
    »Ich weiß doch, dass du fast immer die Hintertür offen lässt.« Er stand entspannt und locker auf. »Ich hätte doch nicht draußen auf dich warten können. Da hätte mich vielleicht jemand gesehen.«
    »Ist ja gut, ist ja gut.« Max schälte sich aus seinem Mantel und warf ihn beiseite. »Ein verrücktes Treffen ist das hier mitten in der Nacht in der Redaktion. Du hättest doch auch zu mir nach Haus kommen können.«
    »Das hätte dann eventuell Carrie gehört. Du hast ihr doch nie etwas davon erzählt. Du hast es geschworen.«
    »Nein, ich hab’s ihr nie erzählt.« Max strich sich mit der Hand übers Gesicht. »Heilige Mutter Gottes, du sagtest, er sei gestürzt. Du sagtest, er sei durchgeknallt und habe das Seil durchtrennt. Dass er in eine Gletscherspalte gestürzt ist.«
    »Ich weiß, was ich gesagt habe. Die Wahrheit hätte ich dir nicht verraten können. Es war doch entsetzlich genug, oder? Du warst zugedröhnt und im Delirium, als ich zu dir zurückkam. Ich habe dir das Leben gerettet, Max. Ich habe dich vom Berg geholt.«
    »Aber …«
    »Ich habe dein Leben gerettet.«
    »Ja. Ist ja gut.«
    »Ich werde alles erklären. Hol die Flasche raus, die du in deiner Schublade hast. Wir brauchen was zu trinken.«
    »All die Jahre. All die Jahre ist er da oben gewesen.« Er brauchte wirklich was zu trinken, und so nahm er zwei Kaffeebecher und eine Flasche Whiskey aus der Schublade. »Was soll ich davon halten? Was soll ich tun?«
    »Er hat versucht, mich umzubringen. Ich kann es noch immer kaum fassen.« Glaubwürdige Ausweichmanöver, dachte er wieder.
    »Pat? Pat hat versucht, dich zu...«
    »Luke – erinnerst du dich? Skywalker, der Jedi-Ritter. Je mehr Drogen er

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