Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Leuchten des Himmels

Das Leuchten des Himmels

Titel: Das Leuchten des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
Vom Netzwerk:
ihnen machen, auf jeden Fall mit Steven Wise, der ja hier aus der Stadt war. Das wollte sie gern Max übertragen, denn Interviews machte er bessere als sie.
    Aber Max wollte nicht darüber reden. Er hatte sie sogar einmal angeschnauzt, als sie das Thema anschnitt.
    Höchste Zeit, dass er in die Klinik ging und sich untersuchen ließ. Er neigte schnell zu Magenproblemen, wenn er nicht richtig aß oder schlief. Und das hatte er nicht mehr getan, seit die Nachricht von der Galloway-Geschichte publik geworden war, wie ihr jetzt einfiel.
    Vielleicht lag es daran, dass sie ein Alter waren, mutmaßte sie, als sie ihren Wagen vor The Lunatic parkte. Und dass er den Mann flüchtig gekannt hatte. Sie hatten sich in den paar Monaten, die Max in Lunacy war, angefreundet, ehe Pat... wegging. Am besten beließ man es dabei, bis alle Fakten bekannt waren.
    Aber sie wollte nicht einsehen, warum Max seinen Midlife-Blues oder was immer es war an ihr ausließ.

    Sie hatte Pat sogar länger gekannt als Max, und sie bekam doch auch keinen Durchhänger. Natürlich tat es ihr Leid, für Charlene und für Meg – die mussten auch interviewt werden -, und sie hatte auch vor, beiden persönlich zu kondolieren, sobald dies möglich war.
    Aber es waren doch Neuigkeiten . Die sie und Max recherchieren und über die sie in der Zeitung schreiben sollten. Meine Güte, sie hatten doch nun mal hier den Heimvorteil. Das konnte bedeuten, dass ihre Artikel von den Nachrichtenagenturen übernommen wurden.
    Also gut, dann legte sie eben persönlich den Arzttermin für ihn fest und redete dann so lange auf ihn ein, bis er hinging. Sie hatten alle Hände voll zu tun, zum einen die Galloway-Story und dann die geplante Reportage über das Iditarod-Hundeschlittenrennen. Du liebe Zeit, sie hatten schon Februar, und der erste März rückte unbarmherzig näher. Wenn sie vor Redaktionsschluss noch etwas Farbe in das Rennen kriegen wollten, mussten sie endlich loslegen.
    Sie brauchte ihren Mann in Topform – und daran würde sie ihn, wenn nötig, mit aller Kraft erinnern, die sie in den Lungen hatte.
    Sie stieg mit der duftenden und bereits fettigen Sandwichtüte aus dem Wagen. Und schüttelte den Kopf, als sie sah, dass im rückwärtigen Teil ihres Ladenlokals schwach ein Licht brannte. Wetten, dass Max mal wieder an seinem Schreibtisch eingeschlafen war.
    »Carrie.«
    »Hi, Jim.« Sie blieb auf dem Gehweg stehen, um sich mit dem Barkeeper zu unterhalten. »Sie sind aber früh unterwegs.«
    »Ich brauche ein paar Vorräte.« Er nickte Richtung Corner Store. »Das Wetter soll gut bleiben, da habe ich mir überlegt, angeln zu gehen.« Er schielte durch das Schaufenster der Redaktion. »Da ist wohl einer noch zeitiger aufgestanden.«
    »Sie kennen doch Max.«
    »Ein Riecher für Neuigkeiten«, sagte er und tippte sich auf seine Nase. »Hallo, Professor. Geht’s zum Unterricht?«
    John gesellte sich zu den beiden. »Ist noch Zeit. Ich habe mir überlegt, heute mal zu Fuß zu gehen, wenn sich schon die Gelegenheit bietet. Im Radio hieß es, es könnte über null werden.«

    »Der Frühling steht vor der Tür«, verkündete Carrie. »Und mein Frühstück hier wird kalt. Das bringe ich jetzt lieber rein und schubse Max von seinem Schreibtisch.«
    »Wissen Sie was Neues über die Galloway-Geschichte?«, fragte John sie.
    Sie holte ihre Schlüssel heraus. »Wenn wir was herausfinden können, steht es in der nächsten Ausgabe. Schönen Tag.«
    Nachdem sie eingetreten war, schaltete sie die Beleuchtung an. »Max! Stehe auf und leuchte!« Sie klemmte sich die Tüte zwischen die Zähne, damit sie die Hände frei hatte. Nachdem sie den Mantel ausgezogen und auf den Haken gehängt hatte, stopfte sie ihre Handschuhe in die eine, die Mütze in die andere Tasche.
    Aus Gewohnheit lockerte sie ihr platt gedrücktes Haar mit den Fingern auf.
    »Max!«, rief sie noch mal, als sie an ihrem Schreibtisch stehen blieb, um ihren Computer anzuschalten. »Ich habe Frühstück mitgebracht, obwohl ich gar nicht weiß, warum ich so fürsorglich bin, nachdem du dich in letzter Zeit aufführst wie ein Bär mit Verstopfung.«
    Nachdem sie ihre Tasche abgestellt hatte, ging sie zur Kaffeemaschine und trug den Wasserbehälter zum Füllen ins Badezimmer. »Sandwichs mit Speck und Eiern. Ich bin draußen auf der Straße gerade Skinny Jim und dem Professor begegnet. Ach nein, den Professor habe ich ja schon im Lodge gesehen – als er seinen Haferschrot aß. Der sah zur Abwechslung mal richtig

Weitere Kostenlose Bücher