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Das Leuchten des Himmels

Das Leuchten des Himmels

Titel: Das Leuchten des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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etwas Zeit. Zum Überlegen. Um alles auf die Reihe zu bekommen, für den Fall...«
    »Lass uns das auf einen anderen Tag verschieben.« Max griff wieder nach der Flasche. »Gib uns beiden Zeit. Wir werden erst zu Chief Burke gehen und ihn auf unsere Seite bringen.«
    »Und du glaubst, das funktioniert?« Seine Stimme war jetzt weich und klang ein wenig belustigt.
    »Ja, warum denn nicht?«
    »Das hier funktioniert für mich besser.« Von hinten packte er Max’ rechte Hand und klemmte diese mit seiner eigenen am Kolben seiner Waffe fest. Zugleich griff er mit seiner Linken um Max’ Kehle und rammte den Lauf der Waffe gegen seine Schläfe. Sein alter Freund versuchte entsetzt, nach hinten auszuweichen, und schluckte nach Luft. Da drückte er ab.
    Die Explosion war gewaltig in dem kleinen Raum und brachte seine Hand zum Zittern. Aber er vergewisserte sich, dass Max’ lebloser Finger seinen Abdruck auf dem Abzugshahn hinterließ. Bei glasklarem Verstand überlegte er erschaudernd: Fingerabdrücke, Schmauchspuren. Er lockerte seinen Griff, sodass Max’ Kopf auf den Schreibtisch sank – und die Waffe fiel klappernd neben dem Stuhl zu Boden.
    Mit seiner behandschuhten Hand stellte er vorsichtig den Computer an und rief das Dokument auf, das er geschrieben hatte, während er auf die Begegnung mit seinem Freund wartete.
    Ich kann nicht länger leben. Sein Geist ist zurückgekehrt und sucht mich heim. Was ich getan habe, tut mir Leid, ich entschuldige mich bei allen, denen ich wehgetan habe.
    Verzeiht mir.
    Ich habe Patrick Galloway getötet. Und jetzt werde ich mich in der Hölle zu ihm gesellen.
    Maxwell Hawbaker
     
    Schlicht und unumwunden. Es gefiel ihm, und er ließ den Computer an. Der Lichtschein von Bildschirm und Schreibtischlampe fiel auf Blut und Gehirnmasse.
    Er stopfte den verschmutzten Handschuh in eine Plastiktüte und schob diese in seine Manteltasche, ehe er sich anzog. Er streifte sich neue Handschuhe über, zog Hut und Schal an und nahm den Kaffeebecher – den einzigen Gegenstand, den er ohne Handschuhe angefasst hatte.
    Er ging ins Badezimmer, schüttete den Whiskey ins Waschbecken und spülte mit Wasser nach. Den Becher rieb er trocken und brachte ihn zurück ins Büro, wo er ihn abstellte.
    Max’ Augen starrten ihn an, und dabei stieß es ihm bitter auf. Aber er schluckte es hinunter, zwang sich, stehen zu bleiben und sich die Einzelheiten einzuprägen. Zufrieden, dass er nichts übersehen hatte, verließ er den Raum auf demselben Weg, auf dem er hereingekommen war.
    Er nahm die Seitenstraßen, zog dabei den Schal übers Gesicht und den Hut tief in die Stirn, für den Fall, dass ein Schlafloser aus dem Fenster sah.
    Der Himmel über ihm war von Nordlichtern überflutet.
    Er hatte getan, was getan werden musste, sagte er sich. Jetzt war es vorbei.
    Als er nach Hause kam, wusch er den ihm anhaftenden Geruch von Schießpulver und Blut ab und trank einen Schluck Whiskey, während er zusah, wie der alte Handschuh im Kamin Feuer fing.
    Da nun nichts mehr zu tun war, strich er alles fein säuberlich aus seinem Gedächtnis.
    Und schlief den Schlaf der Unschuldigen.

13
    Carrie schaute auf ihrem Weg zur Redaktion im Lodge vorbei, um ein paar Sandwichs mit Speck und Eiern mitzunehmen. Als sie wach wurde, war sie erst überrascht und dann ein wenig sauer gewesen, dass Max nicht da war. Es wäre nicht das erste Mal, dass
er nachts ins Redaktionsbüro ging und dort dann einschlief. Oder früh am Morgen das Haus verließ, ehe sie oder die Kinder wach waren.
    Aber er hinterließ ihr jedes Mal eine nette oder alberne Notiz auf dem Kissen, wenn er das tat.
    An diesem Morgen hatte kein Zettel dagelegen, und es war keiner ans Telefon gegangen, als sie in der Redaktion anrief.
    Das sah ihm gar nicht ähnlich. Aber er war die letzten paar Tage auch wie ausgewechselt gewesen. Und das begann sie langsam zu nerven.
    Irgendeine merkwürdige Geschichte braute sich da zusammen, seit man Patrick Galloways Leiche entdeckt hatte. Angeblich Pat Galloways Leiche, verbesserte sie sich. Sie mussten sich entscheiden, wie sie die Geschichte anpacken wollten, wie viel Raum sie ihr widmen und ob sie hinunter nach Anchorage fahren sollten, wenn seine Leiche endgültig nach unten gebracht worden war.
    Ihre alten Schnappschüsse hatte sie längst herausgekramt und einige von Pat ausgewählt. Sie wollten sein Foto zusammen mit der Geschichte bringen.
    Und auch Fotos der drei Jungs, die ihn gefunden hatten. Sie wollte ein Interview mit

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