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Das Leuchten des Himmels

Das Leuchten des Himmels

Titel: Das Leuchten des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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Nein, es war ein Singsang, wie um ein Baby zu beruhigen. Als er die Tür öffnete, sah er Carrie ausgestreckt auf einer Decke auf dem Fußboden liegen, den Kopf in Peachs breiten Schoß gebettet. Peach strich ihr übers Haar und sang leise.
    Als Nate eintrat, blickte sie hoch. »Das war das Beste, was ich machen konnte«, murmelte sie. »Das arme Ding ist völlig am Ende. Jetzt schläft sie. Ich, äh, ich habe zufällig die Tranquilizer in Ihrer Schublade gefunden. Ich habe ihr eine halbe Tablette gegeben.«
    Er ignorierte ihr verlegenes Zucken. »Ich muss mit ihr reden.«
    »Ich wecke sie nur ungern. Doch vielleicht ist sie jetzt ein bisschen ruhiger als vorhin, als Otto es versucht hat. Möchten Sie, dass ich bleibe?«
    »Nein, aber bleiben Sie in der Nähe.«
    Als er sich auf den Fußboden setzte, hielt Peach ihn am Handgelenk fest. »Ich muss Ihnen wohl nicht sagen, dass Sie sanft vorgehen
müssen. Das wissen Sie sicher, und Sie können das auch. Aber dennoch...« Sie sprach nicht weiter, sondern streichelte Carries Wange. »Carrie? Sie müssen jetzt aufwachen, meine Liebe.«
    Carrie schlug die Augen auf, sie war verwirrt und fand sich erst nicht zurecht. »Was ist los?«
    »Nate muss mit Ihnen reden, meine Liebe. Können Sie sich aufsetzen?«
    »Ich verstehe nicht.« Wie ein Kind rieb sie sich die Augen. »Ich hatte einen Traum...« Jetzt konzentrierte sie sich auf Nate, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. »Kein Traum. Max. Mein Max.« Als ihre Stimme brach, nahm Nate ihre Hand.
    »Es tut mir Leid, Carrie. Ich weiß, wie schwer das ist, und es tut mir so Leid. Möchten Sie Wasser? Irgendwas anderes?«
    »Nein. Nein. Nichts.« Sie setzte sich mit einem Ruck auf und vergrub ihr Gesicht in den Händen. »Nichts.«
    Nate stand auf und half Peach auf die Beine. »Ich bin da draußen, wenn Sie mich brauchen«, sagte sie und ging hinaus, schloss leise die Tür hinter sich.
    »Möchten Sie einen Stuhl, oder wollen Sie lieber bleiben, wo Sie sind?«
    »Ich komme mir immer noch vor wie im Traum. Alles ist so unwirklich und unfassbar.«
    Er beschloss, dass sie besser auf dem Boden blieb, und setzte sich wieder zu ihr. »Ich muss Ihnen ein paar Fragen stellen, Carrie. Sehen Sie mich bitte an. Um welche Zeit hat Max gestern Abend das Haus verlassen?«
    »Ich weiß es nicht. Erst als ich heute Morgen aufstand, wusste ich, dass er weg war. Ich war sauer. Er hinterlässt mir sonst eine Nachricht auf dem Kissen, wenn er nachts oder auch früh morgens arbeiten geht.«
    »Wann haben Sie ihn zuletzt gesehen?«
    »Ich sah ihn – heute Morgen – ich sah...«
    »Nein.« Er nahm wieder ihre Hand und versuchte, sie von diesem Bild wegzuführen. »Davor. War er zum Abendessen zu Hause?«
    »Ja. Wir hatten Chili. Max hat es gemacht. Er prahlt gern mit seinem Chili. Wir haben alle zusammen zu Abend gegessen.«

    »Was haben Sie dann gemacht?«
    »Wir haben Fernsehen geschaut. Ich jedenfalls. Die Kinder haben ein wenig mitgeguckt, dann ging Stella ans Telefon, weil eine Freundin anrief, und Alex setzte sich an seinen Computer. Max war unruhig. Er sagte, er wolle ein Buch lesen, tat es aber nicht. Ich fragte ihn, was los sei, und darauf reagierte er gereizt.«
    Eine Träne floss über und zog ihre einsame Bahn über ihre Wange. »Er sagte, er wolle was ausarbeiten, und ob ich ihn nicht mal fünf Minuten in Ruhe lassen könne. Wir zankten miteinander. Als die Kinder dann später im Bett waren, sagte er, es täte ihm Leid. Ihn beschäftige was. Aber ich war noch immer wütend und zeigte ihm die kalte Schulter. Wir sprachen kaum miteinander, als wir ins Bett gingen.«
    »Um welche Zeit war das?« »Gegen halb elf, denke ich. Nein, das stimmt nicht. Um diese Zeit ging ich nach oben ins Bett, aber er murmelte, er wolle noch CNN oder so schauen. Ich achtete nicht darauf, weil ich sauer auf ihn war. Ich ging zeitig zu Bett, weil ich halt wütend auf ihn war und nicht mit ihm zusammen sein wollte. Jetzt ist er nicht mehr.«
    »Er war also um halb elf noch zu Hause. Sie haben ihn nicht weggehen hören?«
    »Ich ging direkt ins Bett und schlief ein. Als ich heute Morgen aufstand, wusste ich, dass er gar nicht ins Bett gegangen war. Er zieht nämlich ständig das Laken unten aus der Matratze. Das macht mich wahnsinnig. Ich dachte, na ja, vielleicht hat er geschmollt und unten auf dem Sofa geschlafen. Aber da war er auch nicht. Ich schickte die Kinder zu Ginny. Sie war dran mit Fahren. O mein Gott. Mein Gott, die Kinder.«
    »Keine Sorge. Um

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