Das Leuchten des Himmels
auf mich warten.«
»Aber Max. Ich kann doch Max nicht allein lassen.«
»Sie können ihn bei mir lassen. Ich werde mich um ihn kümmern. John wird Ihnen in den Mantel helfen. Und dann werden Otto und er Sie hinüberbringen. Ich komme dann zu Ihnen, so schnell ich kann. Sie gehen jetzt also und warten auf mich.«
Seine Worte schienen nur mühsam zu ihr durchzudringen. »Auf Sie warten.«
»Genau.« Sie würde tun, was er sagte. Schock und Entsetzen machten sie gefügig. Eine Weile jedenfalls. »Otto?«
Er richtete sich auf und ging wieder nach hinten.
»Gütiger Gott«, sagte Otto leise.
»Bringen Sie mir beide aufs Revier. Ist Jim noch dort?«
»Ja.« Er schluckte hörbar. »Mein Gott, Chief.«
»Behalten Sie sie dort und sehen Sie zu, dass sie getrennt bleiben. Peach soll sich um Carrie kümmern. Ich möchte, dass Sie Peter rufen und gleich zu mir schicken.«
»Aber ich bin doch hier. Peter kann doch die beiden hinüberbegleiten, während...«
»Ich brauche Sie, um die Aussagen aufzunehmen. Das können Sie besser als Peter. Fangen Sie mit Jim an. Ich möchte auch, dass der Doktor herkommt. Sie setzen sich mit Ken in Verbindung und sagen ihm, er solle auf direktem Weg herkommen. Ich möchte nicht, dass hier Fehler gemacht werden, und ich möchte, dass Stillschweigen bewahrt wird, bis wir den Tatort gesichert und die Zeugenaussagen aufgenommen haben. Benutzen Sie ein Tonbandgerät – halten Sie Datum und Uhrzeit fest und machen Sie sich zur Absicherung Notizen. Lassen Sie keinen gehen und halten Sie alle voneinander getrennt, bis ich zurück bin. Verstanden?«
»Ja.« Er fuhr sich mit der Hand über den Mund. »Warum zum Teufel sollte Max sich umbringen. Denn danach sieht es doch wohl aus, oder? Nach Selbstmord?«
»Erst kümmern wir uns um den Tatort und um die Zeugen, Otto. Eins nach dem anderen.«
Als er allein war, hielt er mit der von Otto mitgebrachten Kamera den Tatort fest. Er verschoss einen Film, legte einen neuen ein und verknipste einen zweiten.
Dann schrieb er die Einzelheiten in sein Notizbuch. Die Tatsache, dass die Hintertür nicht verschlossen war, Marke und Kaliber der Waffe, den exakten Wortlaut der Bildschirmnotiz. Er machte eine grobe Skizze des Raums, trug die Lage der Leiche, der Waffe, der Lampe, der Flasche Whiskey und des einzelnen Bechers ein.
Er hatte Handschuhe an und roch sowohl an der Flasche als auch am Becher, als Peter eintrat.
»Nehmen Sie das Band für die Tatortsicherung. Ich möchte, dass Sie es an der Eingangstür und der Hintertür anbringen.«
»Ich bin gekommen, so schnell ich konnte. Otto sagte...« Er brach ab, als er die Durchgangstür erreichte.
Als seine Haut sich grünlich verfärbte, herrschte Nate ihn an: »Sie werden mir hier nicht umkippen. Wenn Sie kotzen müssen, dann machen Sie das draußen – und nehmen Sie das Band mit.«
Peter drehte sich zur Seite, richtete seinen Blick starr auf die Wand und atmete durch den Mund. »Otto sagte, Max habe sich selbst umgebracht, aber ich hätte nie gedacht...«
»Diesen Schluss haben wir noch nicht gezogen. Fest steht, dass Max tot ist. Und jetzt im Moment ist das hier ein Tatort, und ich möchte, dass er gesichert wird. Keiner außer dem Doktor kommt hier herein. Ist das klar?«
»Ja, Sir.« Peter fummelte das gelbe Band aus der Kiste, die Otto zusammengestellt hatte, und stakste nach draußen.
»Die Jungs von der Staatspolizei werden dich haben wollen, Max«, murmelte Nate. »Wie es aussieht, wirst du für sie alles hübsch miteinander verbinden, mit einer doofen Schleife obendrauf. Womöglich ist es ja auch so. Aber ich glaube nicht an Schleifen.«
Er ging nach draußen und rief, die Hände noch immer in Handschuhen, Sergeant Coben in Anchorage an.
»Ich werde diese Leiche nicht so lange hier sitzen lassen, bis Sie von Anchorage herfliegen können«, erklärte er Coben, nachdem
er ihm das Wesentliche mitgeteilt hatte. »Sie haben mich inzwischen bestimmt überprüft. Sie wissen, dass ich dafür qualifiziert bin. Ich habe den Tatort gesichert und dokumentiert und den Arzt herbestellt, er ist schon unterwegs. Ich verwahre die Beweisstücke und lasse die Leiche in die Klinik bringen. Wenn Sie kommen, können Sie über alles verfügen.«
Er winkte Ken herein, als dieser durch die Tür trat. »Und ich erwarte von Ihnen dieselbe Kooperation bei der Ermittlung im Fall Galloway. Dies hier ist meine Stadt, Sergeant. Wir sind beide daran interessiert, das unter Dach und Fach zu bringen. Aber das Werkzeug
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