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Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)

Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
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Ohne es zu bemerken, trieb sie nämlich dabei dem Netz entgegen und dann hakte sie dort fest wie im Netz einer Spinne. Die beweglichen Maschen wickelten sich um ihre Handgelenke, warfen sich von allen Seiten über Margrit, zogen sich eng an ihren Körper heran. Vergeblich versuchte sie sich dem teuflischen Roboter zu entwinden, indem sie laut schreiend mit Armen und Beinen wild herumfuchtelte, während gleichzeitig zwei zangenähnliche Greifer, die an langen, geleeartigen Tauen hinabgelassen worden waren, das Netz ergriffen hatten.
    Bald war es so eng, dass sich Margrit kaum rühren konnte. Sie wimmerte leise, als sie fühlte, wie sie aus dem Wasser gezogen und zum Kontrestin emporgehoben wurde, das inzwischen die oberste Flosse wieder eingezogen hatte und nun ganz manierlich nur mit den übrigen seitlichen Flügeln flatterte.
    Margrits trauriges Wimmern wechselte ab mit wütendem Geschrei. Sie staunte über sich selbst, denn sie war offenbar nicht mehr Herr ihrer Sinne, bestand nur aus Wut, Angst und Zorn.
    Doch plötzlich ruckte das Netz und hielt mitten auf seinem Weg nach oben inne. Das kam derart überraschend, dass Margrit sogar für einen Moment ihren Schock vergaß und aufgehört hatte, vor sich hin zu kreischen. Fast im selben Augenblick sauste ein trichterförmiger, weicher Behälter an ihr vorbei Richtung Wasser.
    Margrit rieb sich die Augen, denn diese juckten plötzlich schrecklich und zupfte sich dabei ein kleines Stückchen Pelle von ihrer Nasenspitze. Dann versuchte sie, zumindest den Kopf ein wenig in dem Netz zu drehen und schaute dem Trichter hinterher. Sie presste zitternd die Lippen zusammen, denn sie sah nun, welche eigenartigen Passagiere der Trichter aufnehmen wollte. Von allen Seiten kamen die ekelhaften Glibberschlangen herbei. Das Gebilde, dessen obere Seite geschlossen war, schien mit seinem schmalen Ende die Schlangenroboter anzusaugen, welche sich zu Margrits Überraschung, sie rieb sich daher nochmals gründlich die Augen und hatte gleich ein paar Wimpern in der Hand, mehr und mehr verkleinerten je näher sie kamen. Die Schlangen schrumpelten regelrecht zusammen, wobei nur die beiden Köpfe mit den Sensoren und den Fühlern übrig blieben, welche sich wie ein Puzzle zu einem einzigen Teil zusammen schoben und dann in der Tülle des Trichters verschwanden, bei dem ein kleines, rotes Licht aufblinkte, sobald eine Schlange in ihm verschwunden war. Schließlich war der Trichter gefüllt und wanderte an Margrit vorbei nach oben.
    Margrit pustete eine frisch ausgefallene Haarsträhne von ihrer Schulter, während sie dem komischen Trichter hinterher schaute. Sie runzelte die Stirn. Hajeps achteten wohl sehr auf ihre unzähligen Robot-Helferlein, pflegten und hegten sie! Margrit lachte bei diesem Gedanken laut und sarkastisch auf. Dann zitterte sie wieder. Warum ging es nicht weiter? Es war hier oben so furchtbar kalt. Wieder juckte es sie überall, aber sie konnte sich bei dieser Enge kaum kratzen. Seltsam, da hing sie nun zwischen Himmel und Erde und nichts geschah. Hatte man sie etwa in der Eile vergessen? Sie musste über diesen komischen Gedanken schon wieder laut auflachen, gleichzeitig liefen ihr Tränen über das Gesicht. Sie hörte sich selbst und fand, dass ihr Lachen anders klang als sonst, es war nicht mehr warm, entspannt und fröhlich, es war eher schrill! Würde es ihr nun so wie vielen Gefangenen ergehen?
    ‚Beruhige dich’, sagte sie sich schließlich. ‚Ausrasten hilft ja doch nicht.’ Nur sehr langsam kam Margrit schließlich zur Ruhe, lag völlig erschöpft in ihrem Netz und versuchte, gleichmäßiger zu atmen. Nun ruckte das Netz wieder an, vorsichtig, kaum merklich ging es weiter. Ihr Herz pochte! Nein, nicht schon wieder durchdrehen!
    Man hatte ihr vermutlich nur ein wenig Zeit gelassen, damit sie sich erst einmal an den Zustand des Gefangenseins gewöhnte, und man verstand ihr Schweigen wohl als ein ´sich abfinden´ mit dem unabänderlichen Schicksal. Der Wind fuhr knatternd in den Zipfel des Hemdes, der als einziger freier Teil von Margrit wie eine kleine Fahne aus dem Netz heraus hing. Jetzt war sie nur noch ein kurzes Stück von der Luke entfernt.
    „Fengi tes salfara, Marktstamm!“ rief ihr Diguindi freundlich von dort zu, deutete eine knappe Verbeugung an, kreuzte dabei flüchtig die Arme vor der Brust. „Rekomp Japongati und meine Wenigkeit heißen dich im Namen Agols herzlichst an Bord der Nelipar und deren djupan willkommen!“
    Sie hatte keine Lust,

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