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Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)

Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps - Entscheidungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
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etwas anderes, diesmal am Himmel. Dort donnerte ein großer Schatten im dichten Morgennebel heran. Es war das typische Rattern eines Hubschraubers, das Margrit hörte.
    ‚Menschen’, durchfuhr es sie überrascht und höchst erleichtert. Leider war der Hubschrauber nicht beleuchtet, aber sie meinte trotz des grauen Dunstes den kreisenden Propeller zu erkennen. ‚Gott sei Dank!’
    Komisch, dass sie plötzlich so gut sehen konnte! Beinahe noch besser als mit Brille! Egal! Wie konnte sie nur die Menschen auf sich aufmerksam machen? Noch ein kräftiger Schwimmstoß und dann gewahrte sie plötzlich einen hohen Zaun mitten im Wasser. Das war ja verrückt, wo kam denn der plötzlich her? Wie eine Besessene kämpfte sie nun gegen die Strömung des Flusses an, die Margrit gegen den netzartigen Zaun treiben wollten, dessen oberer Teil etwa zwei Meter aus dem Wasser ragte. Der untere Teil musste tief im Wasser verborgen von festen Seilen gehalten sein, die das schätzungsweise vier Meter hohe Netz spannten.
    Margrit ahnte, wodurch dieser seltsame Gummizaun entstanden war, nämlich durch die Kugel, die vorhin an ihr vorbeigesaust war. Die war in Wirklichkeit ein durch perfekte Robottechnik gesteuertes, zusammen gewickeltes Netz gewesen, welches sich in einem irren Tempo eigenständig aufgewickelt, quer über den Fluss gespannt und an den Ufern verhakt hatte.
    Margrit versuchte nun, mit aller Macht und trotz der Strömung an der relativ kurzen, netzartigen Geleewand vorbeizukommen, um über die Seile, die an den Ufern den Zaun hielten, zu entwischen. Sie änderte daher die Richtung und bewegte sich quer über den Fluss. Doch dieser verdammte Zaun schien plötzlich gar kein Ende mehr zu haben. Sie musste daher für einen kurzen Moment keuchend anhalten, um Atem zu schöpfen und blickte dabei verwundert die Maschen entlang zurück. Nein, das durfte nicht wahr sein, diese verflixte Barriere war, so verrückt dieser Gedanke ihr auch erschien, einfach mit ihr mitgewandert! Panik packte sie und sie warf sich blitzartig in die entgegengesetzte Richtung, doch wenig später bot sich ihr das gleiche aussichtslose Bild. Der Albtraum war also Wirklichkeit, ganz offensichtlich bewegte sich dieser Robotzaun, gestützt von seinen Seilen, immer mit Margrit mit.
    Nun wollte Margrit zurück gegen die Strömung schwimmen, aber die Wassergewalten hatten ihr den Kampf angesagt, sie waren unglaublich stark. Ferner waren jetzt auch durch Margrits heftige Bewegungen weitere Robotschlangen auf sie aufmerksam geworden, denn es waren nicht nur Wellenkämme, die dann und wann aufblinkten und glitzerten. Außerdem schaukelte die Hose inzwischen mutterseelenallein auf den sprudelnden Schaumkronen und trieb auf einen der Felsen zu, die aus dem Wasser ragten.
    Wenngleich Margrit immer noch gegen die Strömungen kämpfte, so näherte sie sich doch Stück um Stück dem verhängnisvollen Zaun. Das Brummen und Rattern am Himmel war derart laut geworden, dass Margrit Hoffnung hegte, die Menschen in diesem Hubschrauber hätten sie trotz Nebel endlich gesehen, weil auch langsam die Morgendämmerung begann. Sie schaute hinauf und ... nanu? Da baumelte ja tatsächlich eine lange Strickleiter direkt vor ihrer Nase! Sie brauchte nur zuzugreifen. Schon streckte sie die Hand aus dem Wasser, um nach der untersten Sprosse der Strickleiter zu greifen, doch dann zögerte sie. Oh nein, dieser Helikopter hatte aber eine verdammt ähnliche Form mit einem Rochen!
    Puh, nichts wie weg! Wie gut dass sie plötzlich, weshalb auch immer, wesentlich besser sehen konnte. Eine Falle, eine schreckliche Falle! Schnell schwamm sie an der Leiter vorbei und sah dabei im Wasser die schillernden Körper der Riesenschlangen. Sie kamen immer dichter und es waren wohl inzwischen zwölf, oder hatte sie in der Eile dieselben immer wieder aufs Neue gezählt? Die Leiter folgte ihr treuherzig und kitzelte sie am Haar. Sie hielt inne und bemühte sich blinzelnd trotz aller spritzenden, wirbelnden Schaumkronen ihre Augen nochmals zu einer Höchstleistung zu zwingen. Hoffentlich,  hatte sie sich vorhin geirrt und es waren Menschen, die ... nein, wie fies! Das Kontrestin hatte die oberste seiner fünf gummiartigen Flossen ein wenig verlängert und diese die ganze Zeit wie einen Propeller über dem seltsamen Rumpf kreisen lassen, nur um Margrit zu foppen. Man, war das günstig, dass sie plötzlich so gute Augen hatte!
    Leider war sie durch diese Beobachtung abgelenkt und das war ein entscheidender Fehler!

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