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Das Licht der Hajeps - Erster Kontakt (German Edition)

Das Licht der Hajeps - Erster Kontakt (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps - Erster Kontakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
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war, nur mit dem Unterschied, dass Metall eigentlich nicht selbständig denken konnte. Danox hingegen schien erst einmal gründlich zu überlegen, was er als nächstes tun wollte und bewegte daher für etwa fünf Minuten nichts weiter als abwechselnd den einen und dann den anderen Fühler, was bei Margrit heftige Zitteranfälle auslöste. Aber er schien weder ihr Bett noch sie selbst wahrzunehmen und auch ihr heftiges Keuchen nicht zu hören. War er also taub und blind zugleich?
    Dann aber kam wieder Bewegung in das ´Ding`. Es trippelte dicht an der Wand des kleinen Zimmerchens entlang, ignorierte Margrit weiterhin, blieb aber in jeder Ecke für einen Moment stehen und –  konnte man das Schnüffeln nennen? Es hörte sich jedenfalls für Margrit so an, auch wenn es ganz leise war – beschnüffelte jede Ecke. Schließlich blieb es vor der Tür stehen. Seine Fühler dehnten, reckten sich wie etwas Gummiartiges hinauf bis zur Klinke.
    „Halt!“ wisperte Margrit zu ihrer eigenen Überraschung und schlug sich dafür sogleich erschrocken auf den Mund.
    Aber es war nichts weiter passiert als dass das eine der hautähnlichen, spitzen Öhrchen blitzartig in Margrits Richtung herumgefahren war, sich dann aber wieder zur Tür zurückgedreht hatte. Also konnte es doch hören! Aber was hatte es vor?
    Margrit kippte ihre Brille ein wenig an, damit sie besser sehen konnte. Verdammt, sicher wollte Danox die Klinke mit seinen Fühlern hinunter drücken, um die unterirdischen Behausungen zu verlassen. Aber warum? Wollte er wieder zu Tobias zurück oder fühlte er sich nur eingesperrt und hatte vor, endlich frei zu sein?
    Wenn er sich geschickt genug anstellte, würde ihm das gewiss gelingen, denn die meisten Türen ließen sich nicht abschließen. Zu groß war die Sorge der Menschen, die wertvollen Schlüssel zu verlieren, welche man deshalb nur bei Lebensgefahr ausgehändigt bekam.
    „Tu es nicht!“ wisperte sie abermals. Doch diesmal reagierte das Ding überhaupt nicht. Margrit dachte scharf nach. Auch wenn sie sich vor Danox grauste, war sie sich im Klaren, dass er auf keinen Fall von hier verschwinden durfte. Aber sie traute sich nicht, aufzustehen, ihn einfach zu packen, denn sie hatte Angst, dass er sich heftig wehren würde. Da kam ihr ein Gedanke. Die Hersteller von Danox sollten ja Außerirdische gewesen sein. Was war, wenn dieses einst von Hajeps eroberte Volk dieselbe oder zumindest eine ähnliche Sprache benutzte, ähnlich wie es lange Zeit mit Englisch auf der Erde üblich gewesen war?
    Sie fasste sich ein Herz und probierte es einfach: „ Amar Danox !“ raunte sie ihm zu, aber nichts passierte! Der Fühler blieb weiterhin um die Klinge geschlungen  „ Keston bagsui el! “ probierte sie weiter und ihr Herz klopfte. Hoffentlich betonte sie alles richtig! Kein Ohr zuckte. Angestrengt dachte sie über weitere Vokabeln nach.
    „ To banis dendo nesa! “ keuchte sie weiter. Danox regte sich zwar weiterhin nicht, aber er drückte auch nicht die Klinke herunter.
    „Noi kal ae lumanti dendo ae hajepa! ” sagte sie jetzt langsam und sehr deutlich. „ Moa Kinder“, sie schluckte, denn das Wort dafür kannte niemand und darum hatte sie es ihm einfach in ihrer Sprache mitgeteilt, „ Moa Kinder hi Julchen dandu Tobi ... Tobias! Wona feraia tur! ” bettelte Margrit jetzt und dann hielt sie nur noch den Atem an.
    Da geschah das Wunder! Schlaff und sehr zart fiel der krakenähnliche Fühler von der Klinge herunter, zog sich wieder zu einer manierlichen Länge von etwa fünf Zentimetern zusammen und dann drehte sich das ganze Ding zu Margrit herum. Zwei größere rote und zwei kleinere blaue Lämpchen leuchteten an dessen Kopfe auf, während es Margrit anvisierte.
    Margrit ließ die Zudecke fallen, damit sie Danox als ganzes Stück sehen konnte und dann überwand sie allen Ekel und streckte, wenn auch ein wenig zitterig, die Hand nach ihm aus.
    „ Jelsi to ir me? “ fragte sie ihn.
    Da kam das etwa zwanzig Zentimeter lange und zehn Zentimeter breite, kernförmige Ding auf sie zugekrabbelt und zart, ja, fast zärtlich berührten die Fühlerchen Margrits Hand. Ein schnüffelndes Geräusch ertönte dabei aus der röhrenförmigen Spitze mitten in diesem lilafarbenen Metallgesicht. Unter dem Rüssel öffnete sich ein spitzes Mäulchen und ein Ring hornartiger Zähne begann an ihren Fingernägeln spielerisch zu knabbern. Das kitzelte seltsam und ihr wurde doch ein wenig heiß und zugleich kalt.
    „ Padra dendo! “

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