Das Licht der Hajeps - Erster Kontakt (German Edition)
Gefährliches in solch einem kleinen, niedlichen Ding verpackt hatten.
Danox hatte sich damals vermutlich für Julchen und Tobias entschieden, weil sie so arglos gewesen waren und nun für Margrit, weil sie ihm in seiner Sprache versichert hatte, kein Hajep, sondern eine Lumanti, ein Mensch zu sein. Einerseits hatte Margrit jeden Tag aufs neue Angst, dass sie versehentlich den geheimen Befehl für Danox Explosion auslösen könnte, andererseits war sie froh, dass diese schreckliche Last endlich den Händen kleiner Kinder entnommen worden war.
Außerdem tröstete Margrit die Gewissheit, dass sie wohl etwas sehr Bedeutungsvolles besaß, was man vermutlich wirklich eines Tages gegen den Feind einsetzen konnte. Nur, wem sollte sie diese etwas schwierig zu schildernde Neuigkeit mitteilen? Wer würde, wenn er erst einmal Danox Geheimnis kannte, ihn auch im richtigen Moment und für den richtigen Zweck einsetzen?
Bisweilen fragte Margrit sich aber auch, weshalb sich die Hajeps plötzlich so sicher waren, dass Danox, den sie ja vor langer Zeit einem anderen außerirdischen Volk geraubt hatten, unbedingt eine Bombe sein musste? Könnte es nicht eine ganz andere Bewandtnis haben?
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„Nein, Margrit, das lasse ich nicht zu!“ schimpfte George mit hochrotem Kopf und er riss dabei das Steuer des Jobas, eines aus diversen Autoteilen hergestellten Transporters, herum, um wieder mal an einem der riesigen Schlaglöcher vorbeizukommen, von denen die alte Schnellstraße übersät war. „Ich weiß gar nicht, was plötzlich in dich gefahren ist? Schon seit etlichen Tagen bist du wie ausgewechselt! Neulich hast du sogar unseren Günther, der sonst immer eine Seele von Mensch ist, zum ausrasten gebracht.“
„Ach, solch eine Seele ist der aber gar nicht, George!“ Margrit schaute dabei in den bunten Plastikbeutel, in welchen ihr die Kinder, als sie letztens zu Besuch war, ein paar Sachen als Glückbringer für den weiten Weg mitgegeben hatten.
„Das magst du halten wie du willst, Margrit. Jedenfalls haut man einen solchen Satz nicht so einfach seinem Chef um die Ohren.“
„Pah, der kann das ruhig mal hören!“ erwiderte sie. Konnte sie George denn sagen, dass sie bei Günther zunächst nur deswegen einen Termin für ein Gespräch hatte haben wollen, um diesem endlich ihr Geheimnis von Danox anzuvertrauen? Sie hatte sich sehr schnell eine Ausrede einfallen lassen müssen, denn bei der gestrigen monatlichen Sitzung war zwar vieles Vernünftige besprochen worden, aber Günthers abschließende Bemerkung hatte Margrit doch sehr nachdenklich gemacht. Er hatte nämlich wortwörtlich gesagt: „Sollte es der Menschheit einmal glücken, die Hajeps von unserer geliebten Erde zu vertreiben, so werden wir keinen von ihnen am Leben lassen, der unsere Erde nicht rechtzeitig verlässt!“
„Alle sind meiner Meinung, Margrit!“ George knöpfte sich mit der einen Hand den Kragen zu, denn ihm fröstelte bei diesem schlechten Wetter.
„Sehr traurig, George!“ Sie begann nun, in einem der drei Beutel zu kramen, die sie mitgenommen hatte. „Denn du weißt ganz genau wie ich, dass es auch gute Hajeps gibt! Denk nur an Diguindi!“
„Nicht alle sind Diguindi!“
„Sicherlich die meisten, George. Denk mal darüber nach, wie es bei uns Menschen war, wenn sie von Diktatoren regiert wurden! Und die Hajeps fügen sich auch nur einer brutalen Militärdiktatur, was ja nun wirklich schon bekannt ist! Und da wollen wir Leute töten, nur weil die vielleicht langsamer sind als die anderen oder irgendwie nicht kapiert haben, dass sie schnellstens von hier weg müssen?“
„Vielleicht bleiben ja auch einige von ihnen ganz bewusst da, Margrit! Sie vermehren sich womöglich auch noch! Und was machen wir dann?“
Margrit hob die Schultern und ließ sie wieder fallen. „Na, wenn sie friedlich sind, warum nicht? Womöglich könnten wir gemeinsam mit ihnen hier etwas völlig neues aufbauen? Einer lernt vom anderen Fremdartiges kennen, das er vielleicht nutzen könnte und ...“
Er prustete verärgert los. „Sag mal, du tickst doch wohl nicht mehr richtig! Was ist mit dir plötzlich los? Da jagen dich die Hajeps fünf Stunden lang durch ganz Würzburg, du siehst, was sie mit den Menschen machen, hast auch gehört“, er schluckte dabei wieder ein paar Tränen herunter, „was mit meiner Familie passiert ist und du hast immer noch ein gutes Wort für alle Hajeps übrig!“ Er kürzte jetzt einfach den Weg über eine Wiese ab, aber da kam
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