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Das Licht der Hajeps (German Edition)

Das Licht der Hajeps (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
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besonders kämpferischer Mensch gewesen, und wenn sie ehrlich war, musste sie sich eingestehen, dass sie Angst davor hatte, dem offenbar recht großen und, nach seinem Gebell zu urteilen, womöglich halb verwilderten Hund zu begegnen.
    Außerdem war sie sich nicht sicher, ob das wirklich gute Menschen waren, die hier so tief im Wald versteckt gehaust hatten und vielleicht noch am Leben sein konnten. Sie war zu müde, um zuerst vorsichtig das ganze Häuschen zu umkreisen und ging stattdessen zügig auf das Lichtlein zu.
    Der Weg war länger als ihre kurzsichtigen Augen geschätzt hatten und unterwegs trat sie auch noch in einen, Gott sei Dank recht flachen Tümpel! Mit nassen, eiskalten Füßen tappte sie weiter auf das Licht zu.
    Plötzlich geschah es! Ein schwarzer, riesengroßer Schatten stürzte mit lautem, wütendem Gebell auf sie zu. Der Hund schnappte nach ihrem rechten Handgelenk. Als sie sich von ihm fortdrehte, schlugen die scharfen Zähne in ihre glücklicherweise recht dick gefütterte Jacke.
    Margrit schrie gellend auf und begann nun, mit ihrer Linken, die den Stock hielt, auf den Rücken des knurrenden Hundes einzuschlagen. Er ließ den Ärmel los und schnappte nach dieser Hand, sie zog sie zurück, aber zu spät! Der spitze Reißzahn hatte ihr schon den Handrücken aufgerissen. Und nun fuhr das gefährliche Maul hoch, wollte sie dabei zu Boden werfen, gierte nach ihrem Hals.
    Mit weit aufgerissenen Augen warf Margrit Kopf und Oberkörper zurück, und diesmal hatte sie keine Skrupel, dem Tier ins Gesicht zu schlagen. Sie schlug schreiend und schluchzend in dessen Richtung und traf tatsächlich.
    Blut troff zu ihrer Überraschung aus der Schnauze des schwarzen Ungeheuers, während es von tödlicher Wut getrieben, an ihr weiter hochsprang. Gerade noch rechtzeitig konnte sich Margrit den Arm vor den Hals schieben, in den sich der Hund nun mit vor Ekstase schäumendem Maul verbiss.
    „Bodo!“ hörte Margrit plötzlich eine Männerstimme mit schwerer Zunge.
    „Aus, sage ich, auuuus! Hupps ... komm hierher … zu mir … zu miiiir!“
    Jetzt erst merkte Margrit, dass die Tür aufgegangen war und sie deshalb von gleißendem Licht angestrahlt wurde, das aus der erleuchteten Wohnung kam. Die Stimme gehörte einer untersetzten, männlichen, leicht taumelnden Schattengestalt, die sich silhouettenhaft gegen die Helligkeit abhob.
    Der Mann tätschelte jetzt linkisch die breite Stirn des Hundes, der geduckt und winselnd zu ihm gekrochen war, und murmelte leise beruhigende Worte dabei. „Hast brav gemacht, mein Alter!“ glaubte Margrit dabei immer wieder herauszuhören und sie wischte sich zornig das Blut vom Mund, über den vorhin ihr eigener offener Handrücken gestrichen war.
    „Was .. he … äh … was wollen Sie hier auf meinem Grundstück?“ wandte sich nun der Mann Margrit taumelnd zu.
    „Machen Sie doch einen Zaun darum, wenn Sie so einen hochgefähr …“, Margrit hatte bemerkt, dass der Kerl in der anderen Hand ein Gewehr hielt und sie atmete daher etwas gepresster, „also … wenn Sie sich solch einen hochgefährlichen Köter halten. Er hätte mich beinahe getötet.“
    „Kö ... he … Köter?“ wiederholte der Mann lallend. „Achten Sie … also achten Sie … upps … mal ein bisschen darauf, was Sie hier so sagen! Sonst könnte es sein“, er hob schwankend und demonstrativ die Waffe, blickte dann aber auf seinen Hund, „dass mein Bo … also der Bodo … dass der nervös wird. Er wird schnell … ganz schnell nervös, wissen Sie … upps … und er kann bestimmte Leute einfach nicht leiden!“ Nun glotzte er recht bedeutsam auf Margrit. „Darin sind wir uns ähnlich, mein Bodo und ich!“
    „Es erstaunt mich, dass sie so große Ähnlichkeiten mit Hunden haben, aber …“, Margrit brach entsetzt ab. Was hatte sie da gesagt? War sie denn von allen guten Geistern verlassen?
    „Bodo?“ brüllte der Mann. Dieser spitzte die kurzen Ohren und duckte den Körper, zögernd wedelte er mit dem Schwanz. „Bodo, fass sie … fass!“
    Margrit machte auf dem Absatz kehrt, hörte das geifernde, erregte Gekläff des Hundes hinter sich, aber es war zu spät! ‚Aus!‘ dachte sie. ‚Aus und vorbei!’
    „Bodo! Bodoooo!“ hörte sie plötzlich eine andere Männerstimme. „Komm zu Robert, los komm! Ja, fein! Bist ein guter Hund, jaja!“
    Margrit glaubte nicht recht gehört zu haben. Das war doch Georges Stimme? Er nannte sich plötzlich Robert. Warum? Obwohl ihr Herz von all dem Erlebten wie

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