Das Licht der Hajeps (German Edition)
ein bisschen. Aber mir ist mächtig kalt, wenn man so ewig still stehen muss, dir nicht?“
„Brrrr, ja, weißt doch, was für eine Frostbeule ich bin!“
Dennoch harrten sie tapfer etwa eine Viertelstunde aus. Dann drangen wieder Laute zu ihnen.
„Verdammt, sie sind leider immer noch da! Und was machen wir nun, Muttsch?“
„Keine Ahnung, huuh ist mir kalt! Schätze, wir müssen uns doch irgendwie bewegen!“
„Oh Gott, die Außerirdischen müssen wohl etwas kolossal Wichtiges bei diesen Menschen entdeckt haben. Etwas, was diese Menschen wohl nicht haben durften, denn jetzt schimpfen sie die Frau aus. Die jammert, gibt irgendwelche Erklärungen ab, doch sie werden immer ungehaltener! Oh Gott, jetzt schreit sie … Stille! Wimmert, hat wohl Schmerzen! Sie fragen sie wieder etwas. Sie antwortet! Huch! Huuuch! Mir wird schlecht!“ Margrit würgte sich plötzlich. „Das ist ja kaum auszuhalten!”
„Was denn?“ keuchte Muttchen. „Bitte, beruhige dich doch … oh, Gott, jetzt höre ich es auch, trotz meiner altersschwachen Ohren! Das sind ja fürchterliche Schreie! Meinst du etwa, dass diese Frau?“ Sie brach ab.
Beide schwiegen und lauschten entsetzt.
„Türen im Hause werden jetzt aufgerissen … sie stürmen das Haus! Jetzt auch noch eine verzweifelte Männerstimme! Lautes Gezeter! Mensch Munk, lass’ doch endlich das Fahrrad in Ruhe! Verdammt noch mal! Der Mann weint, bettelt ebenfalls, versucht sich wortreich zu verteidigen. Er wird trotzdem angebrüllt … nach draußen gezerrt … jetzt schreit auch der Mann schmerzerfüllt.“
„Oh Gott, oh Gott, oh Gott!” ächzte Muttchen verzweifelt. „Und wir können den Beiden nicht helfen! Was machen wir nur? ”
„Ganz ruhig bleiben Mutsch! Jetzt ist es nämlich vorbei … Stille … nein, ich höre immer noch Männerstimmen, sind diesmal sehr leise. Lais werden wieder in Gang gesetz … sie fahren, äh, fliegen, entfernen sich, wieder ohne Licht. Du lieber Himmel, sind die schnell. Ich kann es noch immer nicht fassen! Da … schon sind sie zum Wald hinaus!“
„Sie sind wieder auf der Straße?“
„Richtig! Sausen zurück irgendwo hin …”
„… und ?“
„Weg, sie sind weg, Muttsch! Wir haben es geschafft!“
„Gott sei Dank! Puh! Und wo sollen wir nun hin?“
„Natürlich zur Hütte!“
„Auf gar keinen Fall!“
„Hast du etwa Angst vor den Leichen? Was glaubst du wohl, was ich heute schon alles gesehen habe! Wir brauchen aber ein Dach über dem Kopf. Oder hast du vor, hier zu erfrieren?“
„Hab’ ich natürlich nicht! Aber vielleicht sind da noch Außerirdische und wir laufen denen mitten in die ausgebreiteten Ärmchen hinein!“
„Unsinn, da befinden sich außer dieser Leichen nur noch die Ziege … aha … da meckert sie! Die Hühner gackern noch immer aufgeregt. Alles kommt aus dieser Richtung und der Hund lebt auch noch!“
„Wie beruhigend! Nachher beißt der uns! Du weißt, es gibt derzeit sehr viele verwilderte Hunde!“
„Ach, los! Komm schon, Muttsch!“
„Wie denn? Kann nichts sehen! Laufe ohnehin fast nur gebückt, um ständig Wurzeln und Zweige aus den Speichen zu popeln!“
„Es wird besser! Ich fühle hier einen Weg! Komm doch endlich! Nein, nicht du, Munk! Lauf’ nicht ständig vors Rad, verrückter Kater!“
„Munk ist nicht verrückt. Er ist nur ein bisschen unaufmerksam!“ knurrte Mutsch, folgte aber ihrer Tochter gehorsam.
Kapitel 23
Nach einer Weile sahen sie tatsächlich nur noch etwa fünfzig Meter vor sich ein sehr schwaches, kleines Lampenlicht durch Zweige und Blätterfächer schimmern. Der Hund schien sich inzwischen beruhigt zu haben. Margrit sowie Muttchen lehnten die schweren Räder an die Bäume – es war schon erstaunlich, welch einen festen Schlaf Kinder haben konnten, denn sie wurden dabei nicht wach – und die beiden Frauen schlichen leise umher, Muttchen, weil sie sich bewegen musste, damit die Kälte noch weiter in ihre Glieder kroch, denn sämtliche Decken hatte sie bereits um die schlafenden Kinder gewickelt und Margrit, weil sie nach einem kräftigen Knüppel suchte, bevor sie in die Hütte wollte.
Munk suchte derweil auch … nämlich ein nettes Plätzchen unter einem Holunderbusch auf, kreiste dort einige Male trampelnd herum und schließlich rollte er sich ächzend zusammen.
Margrit hatte einen dicken Ast gefunden, lief vorwärts, diesen wie eine Waffe in der schmalen Hand haltend, um einen eventuellen Angriff des Hundes abzuwehren.
Sie war nie ein
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