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Das Licht der Hajeps (German Edition)

Das Licht der Hajeps (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
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doch die Tür war abgeschlossen und der Friedhof bot zu wenige Versteckmöglichkeiten.
    Also flitzte Gabamon weiter, einfach durch kleinere Straßen. Er wusste, dass er sich inzwischen am nördlichen Stadtrand befand, wo man nur ungern lebte, weil es dort zu wenig Abwechslungsmöglichkeiten gab. Kleinere – inzwischen verwahrloste - Häuschen säumten hier Straßen und Wege.
    Bei sämtlichen Göttern, wo war er denn plötzlich? Das hier würde doch keine Sackgasse zu sein! Leider doch, ein hässlicher Maschendrahtzaun versperrte ihm den Weg. Er war so verzweifelt, dass ihm nichts anderes einfiel, als das altmodische – sicherlich auch verrostete - Zeug niedertreten, denn zurück konnte er nicht, weil er schon wieder seine Verfolger vernahm.
    Für einen Moment zögerte er allerdings, denn es roch hier so merkwürdig. Riesenhalme, die durch ihren üppigen Wuchs den Zaun bereits ausgebeult hatten, und herabhängendes Geäst drängten sich ihm entgegen, zeigten ihm an, dass sich hier keiner der sonst üblichen glatten, stets gepflegten Gärten aus Plastik befand, sondern etwas Unbekanntes, Dichtes, Wirres, vor allem höchst Lebendiges. Ein Schauder des Entsetzens ließ seine Schultern erzittern, denn es war verboten, solch eine Welt zu betreten.
     
    Die Fortsetzung für RUNA folgt mit dem nächsten Band
     

Kapitel 1
     
    „Blut, überall Blut!“ Margrit warf ihren Kopf zurück gegen die Metallwand, drehte ihn verzweifelt hin und her. Das, was sie da sah, war zu entsetzlich, zu furchtbar, um es wirklich begreifen zu können. Bis an die Wand der halbzerfallenen Kirche war der klebrig-rote Lebenssaft gespritzt. Zum Teil war er schon braun, an anderen Stellen noch feuerrot. Auf dem Boden hatte sich eine riesige Lache gebildet. Dunkel, fast schwarz war dort all das Blut – das Blut ihrer Freundin Marianna.
    Etwa zweieinhalb Meter entfernt von dem nackten, aufgeschlitzten Körper auf dem Gang zwischen den Holzbänken lag zusammengekrümmt Armin, Mariannas große Liebe. Ihm war der Schädel aufgesägt worden.
    Margrits Herz krampfte sich zusammen. Sie keuchte. Nicht einmal Kirchen scheuten diese Bestien! Zuerst hatte sie weglaufen mögen, so schrecklich war der Anblick gewesen. Nun aber sah sie in die weit aufgerissenen Augen Mariannas. Sie starrten sie an, als hätten sie stumm eine wichtige Nachricht weiterzugeben, nur ein einziges Wort: „Hoffnungslos!“
    War jede Flucht wirklich sinnlos? Würden diese gefühllosen Wesen, die anscheinend nur lebten, wenn sie töteten, eines Tages auch sie - Margrit - mitsamt ihrer Familie bekommen und mit ihren Leben spielen?
    Angstschweiß trat auf ihre Stirn. Vielleicht waren ja die Bestien noch in der Nähe? Da … Schritte! Und nun … Schatten!
    „Die Hajeps!“ Dieses Wort entrang sich gellend ihren Lippen.
    Margrits Kopf fuhr hoch, weg von der Metallwand des alten Zuges, an welcher sie im Schlaf gelehnt hatte.
    „Nanu?“ vernahm sie Pauls vertraute Stimme.
    Sie fühlte erst jetzt, dass er sie an ihrem linken Arm gepackt, ihren mageren Oberkörper nach vorn gezogen hatte.
    Sie musste mit den Tränen kämpfen, keuchte, das Herz hämmerte bis hinauf zu ihren Ohren, doch ihr erster Blick galt Juliane, dem dreijährigen Mädchen auf ihrem Schoß. War die Kleine durch den Schrei und den furchtbaren Ruck, der durch ihren Körper gegangen war, etwa geweckt worden? Julchen brauchte doch so dringend Schlaf, denn seit Tagen waren sie schon auf der Flucht. Aber nein, welch eine Erleichterung, das Kind schlief noch und, sie sah prüfend zur Seite, Tobias, er war nur ein Jahr älter als seine Schwester, Gott sei Dank ebenfalls. Der Junge atmete gleichmäßig, behaglich an Margrits rechten Arm gekuschelt.
    Ihr Blick flog nun zu den Fahrgästen. Hoffentlich hatte das Schreckenswort diese armen Leute nicht allzu sehr geschockt! Dicht gedrängt standen sie in dem engen Gang des kleinen Abteils, während der uralte Zug durch die graue Herbstlandschaft schunkelte. Sie starrten nur aus großen, traurigen Augen teilnahmslos vor sich hin, schienen an Schreie ihrer Mitmenschen gewohnt zu sein.
    Vorbei war die Zeit einer einst sehr hohen Kultur, in welcher man sorglos und kaum von Arbeit belastet leben konnte, denn die Hajeps hatten seit 2042 den Menschen alles zerstört. Inzwischen waren etwa 22 Jahre der Hölle vergangen. Es gab keine Lebensfreude mehr, es regierte nur noch die Angst und die Lebensbedingungen waren schrecklich. Überall stank es nach Lumpen und ungewaschenen Leibern. Jeder war

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