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Das Licht der Hajeps (German Edition)

Das Licht der Hajeps (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
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ihnen hinunter und kickste gegen die Blasen. Dieses kleine Bisschen gab den entscheidenden Ausschlag. Das dünne Klebestückchen, an welchem die Blasen sich bisher noch gehalten hatten, riss und die Beiden segelten gemeinschaftlich in den Abgrund.
    Es knallte unten ganz gewaltig, eine grünliche Masse spritzte dabei nach allen Seiten, bis ganz nach oben. Es roch ätzend und bis zu Tobias Nase hinauf und er hielt sich diese deshalb zu, als er hinunterschaute.
    Schlagartig waren in diesem Felsspalt Bäume und Büsche verätzt und ein großes Loch hatte sich dort gebildet, wo die Blasen aufgeschlagen und zerfetzt worden waren.
    „Uuuuh! Das war echt knapp!“ ächzte Tobias erleichtert, dann wurde sein Gesicht aber plötzlich ganz ernst. „Und wo ist jetzt der Blaui?“
    Paul stand hinter ihm und wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Tja, der ist wohl für immer weg, Tobias!“ Er machte ebenfalls ein ernstes Gesicht. „Damit musst du dich nun abfinden! Trage es tapfer wie ein Mann, denn ...“
    „Lügner, Lügner!“ quiekte Julchen. hinter ihm. „Ich habe dich ja gesehen, wie du ihn vorhin aus dem Löwenzahn geholt hast, Paul!“
    „Die Explosion hat ihn also bis ganz nach oben ...?“ Tobias wasserblaue Äuglein leuchteten auf. „Du liebe Schei ... äh ... schön!“ krächzte er zutiefst erleichtert.
    „Ach Julchen, du bist wirklich eine Schnatterliese!“ schimpfte Paul lachend, griff feierlich in die Gesäßtasche und stutzte, denn da war die Kugel nicht. Die Finger fuhren in die Tasche auf der anderen Seite, wieder nichts. Seine Bewegungen wurden immer schneller und unsicherer, als er schließlich die ganze Kleidung durchsuchte. „Ich muss sie verloren haben!“ keuchte er und wirkte dabei so erschrocken, wie sonst immer Tobias. „Und zwar vorhin, als ich das Taschentuch hervorgeholt habe ...“
    „Er war keine ‚Sie‘ sondern ein ‚Er‘!“ schniefte Tobias und wischte schon an einem seiner Augenwinkel herum.
    Da hörte man das feine Rieseln kleiner Steinchen und ein flinkes Rascheln.
    „MUNK!“ kreischte plötzlich alles.
    Munk schaute richtig verschämt drein, aber als man ihm die Kugel wegnahm, mit der er gerade so schön gespielt hatte, fauchte er doch.

Kapitel 18
     
    George blickte hinab auf seine geschundenen Füße. Er musste sehr vorsichtig sein, dass er bei diesem Tempo keinen Fehltritt machte und die wunden Sohlen nicht schon wieder gegen einen der spitzen Felsen kamen, die hier und da herausragten. Zu spät …
    „Aaaargh!“ Er schrie abermals schmerzerfüllt auf, aber der Hajep hinter ihm hatte kein Erbarmen, trieb ihn mit vorgehaltener Waffe einfach immer weiter den Pass hinab.
    „ Noi kal jetira ! Ich bin unschuldig!“ beteuerte George schon wieder. Keine Reaktion erfolgte. Er hatte in hajeptisch gesprochen, also mussten die sechs Kerle hinter ihm ihn eigentlich verstehen.
    Er versuchte, für einen Augenblick über die Schulter nach ihnen Ausschau zu halten, um festzustellen, ob sie ihn überhaupt gehört hatten oder ob sie nur untereinander Kontakt mit ihren Sendern hielten, die in den tropfenförmigen Helmen verborgen waren, aber er hatte Angst zu stolpern. Es war schwierig, mit den hochgebundenen Armen im Nacken bei solch einem Tempo die Balance auf einem derart schmalen Gebirgspfad zu halten, also sah er lieber wieder nach vorn und passte auf, wohin er lief. Zwar war er hier aufgewachsen und kannte daher fast jede Felszacke, auch konnte er klettern wie eine Bergziege, aber ohne Schuhe war es kaum möglich, den Außerirdischen zu entkommen.
    Wer mochte ihn wohl vor einigen Tagen bestohlen haben? Es fehlte ihm das Rad, sein Rucksack und noch andere, weitaus wichtigere Dinge, an die er jetzt nicht zu denken wagte, denn er war sich nicht sicher, ob einer von den Soldaten die Fähigkeit hatte, Gedanken lesen zu können, da er schon so manches darüber gehört hatte. Allerdings müsste er dann seine Sprache verstehen, was einige der Hajeps inzwischen leider ziemlich gut beherrschten.
    Aber ärgern über sein Versagen tat er sich nun doch. Niemals wäre er wohl in diese Situation gekommen, hätte er nicht damals den selbstgebrannten Fusel in sich hineingekippt. Danach hatte er geschlafen wie ein Toter und noch die nächsten zwei Tage davon kotzen müssen.
    Und gerade, als es ihm endlich ein bisschen besser gegangen war und er in den leer stehenden Hütten in der Umgebung nach Nahrung zu suchen begonnen hatte, waren diese sechs hajeptischen Soldaten gekommen, hatten ihn

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