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Das Licht der Hajeps (German Edition)

Das Licht der Hajeps (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
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geistig verarbeiten. Daher hatte er nicht mitbekommen können, wie sich die Luke abermals weitete. Eine etwa ein Meter große, glibberige Blase glitschte hervor, klatschte auf den Boden und rollte auf die Höhle zu, in welcher sich Margrit, Munk und die Kinder versteckt hielten.
    Das seltsame Ding schien aus einer narbigen und zum Teil geschuppten, beigefarbenen Lederhaut zu bestehen. Diese wirkte irgendwie lebendig, denn sie stieß, als ob sie schwitzte, ständig Schleim aus den Poren aus. In deren Innerem schien es außerdem bei jeder Bewegung tüchtig zu rumoren, es knisterte sogar und während die Blase vorwärts rollte, ließ sie hinter sich eine lange, klebrige Schleimspur.
    „Uuuuh!“ keuchte Julchen deshalb erschrocken und schüttelte sich. „In der Blase sind bestümmt Spünnen drin!“
    „Bestimmt, ganz kleine, klebrige Spinnen!“ krächzte Tobias, ebenso käseweiß im Gesicht geworden.
    „Bestümmt ganz kleine, klebrige Kreuzspünnen!“ verbesserte ihn Julchen und zog sich dabei noch einen Faden aus ihrem inzwischen sehr kurzen Ärmel.
    „Oh Gott! Meine arme Tochter, meine armen Enkel, mein armer Munk!“, jammerte Muttchen. „So tu doch endlich irgendwas, Paul!“
    Paul tat jedoch weiterhin nichts, außer sich nachdenklich das Kinn zu reiben, denn ihm fiel einfach nichts ein.
    Nun nahm die Blase eine zeppelinähnliche Form an, wohl um besser in die Höhle hineinglitschen zu können.
    Alles kreischte deshalb erschrocken, einschließlich Munk, das konnte er ja jetzt gut, weil er schon längst den Blaui in der Höhle verloren hatte.
    Es machte: „Blobb“ und schon befand sich das schleimige Ding mitten in der Höhle. Es wippte nun ein wenig auf der Stelle und nahm auf diese Weise wieder die runde Form an.
    Julchen weinte, als sie das sah, wischte sich die Nase, stellte sich dann aber schützend vor Tobias und dieser zog knatternd den Schnodder in seiner Nase hoch, Munk fauchte, was das Zeug hielt, verließ aber trotzdem nicht Julchens Arm.
    Nun begann die Kugel vorwärts zu rollen. Eigentlich konnten Munk Bällchen nie groß genug sein, aber bei diesem hier überkamen ihn doch Zweifel, ob er mit dem spielen konnte oder der eher mit ihm.
    Da knallte ein Schuss. Paul war todesmutig ein kleines Stückchen ins Freie gehopst und hatte mit seiner Pistole zur Höhle hinein direkt auf die Blase gefeuert, dann war er zurückgehechtet. Er hatte aber gar nichts verändert, außer dass die Luke des Raumschiffes abermals aufging und eine weitere Blase zu Boden klatschte, die nun auf Pauls und Muttchens Höhle zurollte.
    Beide schrien sie nun deshalb ebenfalls aus vollem Halse.
    Das schien den unheimlichen Kugeldingern wohl irgendwie richtigen Spaß zu machen, die zweite Blase flutschte nämlich ebenso zielstrebig als wäre sie ein Lebewesen zu Paul und Muttchen in die Höhle hinein.
    Die Erste rollte auf die drei verängstigten Menschlein zu und diese rannten rückwärts, wenngleich sie wussten, dass es dort keinen rettenden Tunnel gab, durch den man hätte entweichen können. Hart stießen sie sich ihre mageren Körper an den feuchten, kalten Felswänden hinter ihnen. Sie waren gefangen, der tödlichen Gefahr hoffnungslos ausgeliefert.
    Währenddessen hörten sie Muttchen und Paul verzweifelt, ja fast hysterisch schreien und immer wieder lösten sich Schüsse aus Pauls Pistole, die ihrem Ziel aber nicht viel antun konnten.
    Von draußen vernahmen sie außerdem das saugende, blubbernde Geräusch des Flugschiffes, was sich jetzt wohl wieder in Bewegung gesetzt hatte und dann anschließend den feinen Summton von kleinen Düsen über dem Bergmassiv. Also flogen beide Flugkörper davon, wohl, weil dessen Mannschaften in Eile und sich sicher waren, dass die lästigen Erdlinge mitsamt ihrem kleinen, seltsamen Fellwesen in wenigen Minuten ausgelöscht sein würden.
    Doch noch schien dieser Zeitpunkt nicht gekommen. Julchen hatte nämlich Munk zu dessen Enttäuschung wieder auf den Boden gesetzt und dieser stand mit zitterigen Beinen da, das Fell zur größten Bürste seines Lebens gesträubt.
    Doch dann, als er sah, wie das Ding auf Julchen zurollte, überwand er sich selbst und stieß nicht nur einen lauten Kampfschrei aus, er sprang direkt auf die Blase und bearbeitete diese in Sekundenschnelle mit allen vier Pfoten zugleich. Die produzierte nur noch mehr Schleim und erhielt deshalb keinen einzigen Kratzer.
    Sie änderte zwar ihre Richtung, doch drehte sie sich weiter mit Munk. Der tat immer noch sein Bestes, aber

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