Das Licht der Hajeps (German Edition)
George nicht getroffen hatte, mit sich rissen und den Hang hinab rollten.
George zögerte keine weitere Sekunde. Er drehte sich herum, um auch auf jenen Soldaten zu feuern, von dem er hoffte, dass der immer noch mit seiner schmerzenden Hand beschäftigt sein würde. Doch dem war nicht so. Licht funkelte aus dessen Helm und der Außerirdische hielt den Arm, der nicht schmerzte, George ausgestreckt entgegen. George feuerte trotzdem und fühlte sich im selben Moment wie von Geisterhand in die Luft gehoben. Der Schuss ging dabei nicht nur fehl sondern fraß sich genau in jene Felsspitze, bis zu der ihn besondere Kräfte blitzartig empor gehoben hatten.
‚Telekinese!‘ durchfuhr es George entsetzt, als er so in der Luft schwebte. Ich bin ihnen ausgeliefert! Verzweifelt versuchte er, sich an dieser Felsspitze festzuhalten, da er spürte, wie diese unheimlichen Kräfte ganz allmählich nachließen.
Angsterfüllt blickte er hinab und sah nicht nur die sechs Hajeps wieder auf dem schmalen Bergweg direkt unter ihm stehen, auch andere aus dem Tal kamen gerade hinzu. Sie hatten alle ihre Köpfe zu ihm erhoben und blickten zu ihm hinauf, als würden sie sagen: Komm` doch zu uns herunter, du Lümmel, hähähä!
Das derbe Gestein fraß sich in Georges kräftige Finger, als er da für ein ganzes Weilchen hing. Zum Glück war er das Klettern gewohnt. So konnte er das für eine Weile aushalten.
Die Außerirdischen schienen viel Zeit zu haben, denn sie warteten dort unten in aller Seelenruhe darauf, was er nun da oben anstellen würde. Als Erstes hörte er auf, wie ein Verrückter weiterhin nach ihnen zu feuern, denn er erreichte sie nicht mehr, dann machte er Klimmzüge, um mit den schrundigen Füßen irgendwo Halt zu finden. Doch die war durch seinen Schuss ziemlich porös geworden. Es knackste nach einem Weilchen bedenklich.
George hoffte nun, irgendwo einen Felsvorsprung zu finden, auf den er sich fallen lassen konnte, um von dort aus um die Spitze herum einfach auf die rückwärtige Seite des Berges zu klettern, damit er nicht mehr zu sehen war.
Aber ausgerechnet dieser Berg war um ihn herum total glatt, was bedeutete, dass er, wenn er losließ, nur noch ein Matschhaufen sein würde, sobald er vor den Füßen der Hajeps landete.
Abermals knackste es und er hatte das Gefühl, als gäbe die Spitze bereits ein kleines bisschen nach. George trat der kalte Schweiß auf die Stirn. Er hoffte, dass sich keine ‚ Scramune ’ – Gedankenleser – unter diesen Soldaten befinden mögen und schrie dann aus Leibeskräften.
„Bitte … bitte lasst mich herunter. Ich bin lebend am Wertvollsten. Habt ihr gehört? He, ich kann euch ein Versteck verraten, wo das vielleicht liegt, nach dem ihr sucht!“
Er schluckte, denn ihm war ganz trocken im Hals. Hoffentlich hatte er die richtigen hajeptischen Worte gefunden, denn vollkommen kundig in dieser Sprache war er leider noch immer nicht. Auch beherrschte er oft nicht die richtige Betonung. Sein Herz pochte. Hatten sie verstanden? Verdammt, wieder erfolgte keine Reaktion! Zu seinem Entsetzen merkte er stattdessen, dass nun die Felsspitze nachgab.
Sein Körper war für diese Belastung zu schwer gewesen, es knirschte und knackte noch ein allerletztes Mal, das war gar nicht so laut gewesen, dafür aber Georges Geschrei, als er zwar immer noch die Felsspitze verzweifelt in den Händen haltend, ins Leere hinabsauste.
Hier und da fingen ihn zwar seltsame Kräfte auf, aber er prallte dabei komischerweise gegen die Felswände, rutschte und rollte an Berghängen hinunter, bis er endlich in einer Wolke aus Staub und aus vielen Wunden blutend mit total zerschlissener Kleidung wieder auf dem Bergweg angekommen war. Halb ohnmächtig blieb er erst einmal vor den Füßen der Hajeps liegen, die für ihn nur einen Schritt zur Seite gegangen waren. Als er zu sich kam, hatte er keinen Ring mehr am Finger und es stellte sich ihm ein Stiefel in den Nacken.
„ Rutaki anu tes orbano, chaka, ulo to kos a jiman lumanti! “ hörte er den Hajep über sich fauchen. Also hatten sie ihn verstanden und ihm wohl sogar geglaubt. Sein Nacken schmerzte, denn der Stiefel war hart. Es war eine andere Stimme als vorher gewesen. George blinzelte daher vorsichtig hoch und entdeckte am Saum des Mantels, der über dem Stiefel hing, die gelbe Borte, also das typische Zeichen eines Tjufats, eines Unteroffiziers, einer jener ranghöheren Männer, die wohl eben aus dem Tale zu ihm hoch gekommen waren.
George versuchte ein
Weitere Kostenlose Bücher