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Das Licht der Hajeps - Unglaubliches (German Edition)

Das Licht der Hajeps - Unglaubliches (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps - Unglaubliches (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
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sonst wo bleiben!“
    Er hatte Margrit gar nicht zu Wort kommen lassen und so hatte sie ihm nicht mehr erklären können, dass diese sonderbaren Erscheinungen sich schon bald wieder legen würden.
    „Wortbrecher!“ empörte sich Renate, nachdem ihr Margrit alles geschildert hatte. „Aber weißt du was? Günther Arendt kommt hier so selten vorbei, da werde ich dann immer mit den Kindern verschwinden und erst wieder zurückkommen, wenn er fort ist. Weißt du, wir alle halten hier zusammen, und ich würde mir die Augen ausweinen, wenn ich meine kleine Tochter nicht mehr bei mir haben dürfte. Ich kann dich ja so verstehen! Es muss grässlich gewesen sein, was du schon so lange hast aushalten müssen! Er wird kein Sterbenswörtchen von uns erfahren. Martin und Chan-Jao werden Rita ich schon überreden können. Wäre ja noch gelachter! Nur bei Eberhardt müssen wir ein bisschen aufpassen, weil der die größten Stücke von Günther hält und auch, weil der immer so geschwätzig ist.“
    Renate und Rita waren wirklich treue Freundinnen, noch am selben Abend zogen die Kinder bei den Maden ein. Alles schaute belustigt zu, wie die halb verhungerten Kleinen das Brot in sich hineinstopften, das Paul gemeinsam mit Karlchen aus den Speisekammern zusammen getragen hatte. Immer wieder drückten sie dabei ihre Mama, und schließlich schliefen sie frisch gewaschen und in sauberer Kleidung, in der Mitte lag natürlich Munk, auf einer großen Matratze glücklich ein.
    Nur Margrit blieb noch lange wach. Immer wieder musste sie über all das nachdenken, was ihr seit dieser sonderbaren Begegnung mit Oworlotep widerfahren war. Was für eine Position mochte wohl Oworlotep bei seinem Volk haben? War er sehr mächtig? Wenn nicht, weshalb war dann Margrit mit solch einem riesigen Aufgebot so lange Zeit verfolgt worden? Warum hatte ihr Oworlotep soviel Gutes zukommen lassen, wo er doch die Menschen verachtete? Und dann diese schreckliche Entführung von Erkan und Gesine. Das passte so gar nicht zu all dem Guten, was Oworlotep getan hatte. Oh Gott, diese beiden armen Menschen! Was die wohl alles inzwischen in Zarakuma durchmachen mussten? Sie hatte schon oft mit Paul und George darüber geredet. Je länger sie über die Hajeps nachdachte, desto unklarer wurde sie sich über die und das machte sie gar nicht glücklich.

Kapitel 16
     
    Da Rita, die noch einige Naturrezepte aus ihrer Familie kannte, immer wieder mit Georges verletzter Hand und auch mit dessen Bein ein Seifenbad machte, heilte beides immer besser ab. So konnte er zwar noch nicht richtig schießen, aber schon ohne Stock laufen. Deshalb war es nicht verwunderlich, dass man ihn wieder für einige Arbeiten einsetzte. Dazu gehörte, gemeinsam mit Martin, Renate und Chan-Jao die Bauern zu beschwichtigen, wenn die sich wieder einmal von den Untergrundkämpfern übervorteilt fühlten. George war ein wahres Talent der Kommunikation, denn bei niemanden beruhigten sich die erhitzen Gemüter so schnell wie bei ihm.
    Aus diesem Grund hatte er heute auch wieder mitfahren müssen, denn die Lieferung, welche sie Bauer Segebrecht versprochen hatten, war diesmal leider viel zu spärlich ausgefallen. Da die Bauern wegen dem knappen Diesel keine Fahrzeuge mehr besaßen, selbst für die Bestellung der Felder nutzten sie jetzt nur Pferde, machten sich die Untergrundkämpfer mit ihren Jambutos für sie nützlich. Sie belieferten die Bauern mit speziellen Gütern, die sie von überall her holten im Austausch für deren Ernten.
    George hatte sich während der Fahrt einige beruhigende Worte für den Bauern zurecht gelegt, doch wie staunte er, als der Bauer mit seinen Knechten, die ebenfalls bewaffnet waren, wenn auch einige nur mit Knüppeln und Mistgabeln, zornesrot dem Jambuto entgegen eilte.
    „Los, wir machen kehrt!“ rief Chan-Jao erschrocken. „Jemand muss ihm verraten haben, dass wir viel zu wenig von dem Zeugs im Wagen haben.“
    Er hatte nicht Unrecht, manchmal war es wirklich das Beste, gleich wieder zu verschwinden. Man hatte oft genug von Gräueltaten aufgebrachter Bauern an vereinzelten Untergrundkämpfern gehört! Guerillas waren nicht gerade sehr beliebt. Außerdem waren sie viel weniger Leute. Der Bauer hatte wohl einige Männer für diesen Kampf aus den naheliegenden Dörfern herbeigeholt. George wusste nur zu gut, Unrecht hatte der Bauer nicht, denn fast die ganze Kohlrübenernte hatte er bereits an die Maden abgetreten. Sie hatten viel zu wenige Güter von Pommi erhandeln können.

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