Das Licht des Nordens
zurück, ich schwörâs«, erwiderte ich. »Und ich kann mit Demon umgehen. Bestimmt. Bitte, Maâam â¦Â«
»Nein, und das ist mein letztes Wort«, sagte die Köchin.
»Dann geh ich eben zu FuÃ.«
»Du wirst nichts dergleichen tun.«
»Mattie, worum gehtâs denn?« fragte Mr. Sperry.
»Um eine Freundin von mir. Sie ist ⦠sie ist in Schwierigkeiten, und ich muà zu ihr.«
»Du kannst nicht allein fahren. Da hat Mrs. Hennessey recht, Demon ist unberechenbar. Ich würde dich ja bringen, wenn ich könnte, aber ich muà vor dem Abendessen diesen Herd in Gang bringen.«
»Aber ich muà hin«, schluchzte ich. »Ich muà einfach.«
Mr. Sperry, die Köchin und Weaver sahen mich an. Die anderen Mädchen weinten ständig wegen irgendwas â aus Heimweh, aus Wut oder wegen kleinen Streitereien â, aber ich hatte hier noch nie geweint. Kein einziges Mal.
Weaver legte seinen Löffel weg. »Ich fahr mit«, sagte
er.
Mr. Sperry blickte von mir zu Weaver und dann wieder zu mir zurück. Er schüttelte den Kopf. »Dann geht halt. Aber Punkt sechs seid ihr zum Servieren wieder zurück. Sonst setztâs was.«
Ich spannte Demon, Mr. Sperrys Pferd, an und fuhr wie eine Verrückte den Weg zur Big Moose Road. dann auf die HauptstraÃe und weiter nach Inlet. Während der Fahrt erzählte ich Weaver von dem Päckchen und wer Miss Wilcox in Wirklichkeit war.
Als wir bei Dr. Fosters Haus ankamen, übernahm Weaver die Zügel und sagte, ich sollte hineingehen. »Ich warte hier drauÃen, ich hasse weibliche Dramen.«
Ich wuÃte, daà er mir damit nur Zeit geben wollte. eine Weile mit Miss Wilcox allein zu sein, und war dankbar dafür. Ich lief die Stufen hinauf, an den Kartons und Kisten vorbei, die auf der Veranda aufgestapelt waren, und klopfte an die Tür.
»Mattie, bist du das?« fragte Miss Wilcox, als sie die Tür öffnete. »Wie bist du denn hergekommen?«
»Miss Wilcox, warum gehen Sie fort? Bitte, bitte. gehen Sie nicht!« sagte ich.
»Ach Mattie!« antwortete sie und umarmte mich. »Komm rein. Komm rein und setz dich.«
Sie führte mich in die Bibliothek. Ich setzte mich neben sie auf das Sofa und sah mich um. Die Bücher waren weg. Der Schreibtisch war leer. Das schöne Papier und die Stifte waren eingepackt.
Ich hörte ein Streichholz aufflammen und roch den Schwefel. Miss Wilcox rauchte. »Möchtest du eine Tasse Tee?« fragte sie.
»Warum gehen Sie fort, Miss Wilcox?« fragte ich und kämpfte mit den Tränen. »Sie können nicht gehen. Sie sind alles, was ich habe.«
Ich hörte ihre Armreifen klirren und spürte ihre Hand auf meinem Arm. »Ach Mattie, das stimmt doch nicht. Du hast deine Familie und Weaver und all deine anderen Freunde.«
»Die sind nicht, was Sie sind!« rief ich ärgerlich aus. »In all den Wochen, Miss Wilcox, als ich versuchte, das Geld zusammenzukriegen, um ans Barnard zu gehen. seiâs von meiner Tante Josie oder meinem Onkel Fifty. und seit Sie mit meinem Pa geredet haben, und er nein gesagt hat, hat mich allein die Vorstellung aufrechtgehalten, daà Sie in diesem Raum hier sitzen und Ihre Bücher lesen und Ihre Gedichte schreiben. Warum gehen Sie fort?
Warum?«
»Mein Mann hat seine Drohung wahr gemacht. Er ist auÃer sich wegen des neuen Buchs und hat mir meine Bezüge gestrichen. Und er hat sichergestellt. daà ich mir meinen eigenen Lebensunterhalt nicht verdienen kann. Zumindest nicht hier. Er hat an die Schulvorsteher geschrieben und ihnen mitgeteilt, wer ich bin. Also muÃte ich kündigen.«
»Aber Sie sind eine gute Lehrerin! Die beste, die wir je hatten!«
»Leider sind die Schulvorsteher anderer Ansicht. Ihrer Meinung nach übe ich einen schädlichen Einfluà auf junge Gemüter aus.«
»Aber man wollte Sie doch behalten. Im Mai hat man Ihnen doch einen Brief geschrieben. Das haben Sie mir selbst gesagt.«
»Man wollte Emily Wilcox, nicht Emily Baxter.«
»Können Sie nicht trotzdem bleiben? Sie könnten Lesungen im Glenmore abhalten. Dort gibt es literarische Abende. Oder Sie könnten â¦Â«
»Mein Mann ist schon unterwegs, Mattie. Meine Schwester hat mir telegraphiert, daà er höchstens noch eine Tagesreise entfernt ist. Wenn ich bei seiner Ankunft noch hier bin, bringt er mich zu einem Arzt. Und dann in
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