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Das Licht ferner Tage

Das Licht ferner Tage

Titel: Das Licht ferner Tage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur C. Clarke , Stephen Baxter
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willkommen zu heißen.
    Billybobs Schocktherapie hatte selbst bei ihr Erfolg gehabt. Und das hatte letztlich den Ausschlag gegeben. Billybob musste aufgehalten werden.
    »Ja«, sagte sie. »Packen wir’s an.«

 
6

DIE MILLIARDEN- DOLLAR-PERLE
     
     
    David saß mit Hiram und Bobby vor einer großen SoftScreen, die die ganze Wand des Wurmwerk- Zählhauses einnahm. Auf dem Schirm war nur Dunkelheit zu sehen. Sie wurde von einer Glasfaser-Kamera übertragen, die hier im Wurmwerk im Mittelpunkt der Anordnung supraleitender Magneten installiert war.
    Eine Uhr, die in eine Ecke des Bildschirms eingeblendet wurde, zählte gegen Null.
    Hiram ging ungeduldig in den engen Räumlichkeiten des mit Ausrüstung angefüllten Zählhauses auf und ab. Davids Techniker wichen scheu vor ihm zurück und vermieden jeden Blickkontakt. »Woher willst du wissen, ob das verdammte Wurmloch überhaupt offen ist?« fragte Hiram barsch.
    David unterdrückte ein Lächeln. »Du brauchst nicht zu flüstern.« Er wies auf die Anzeige in der Ecke. Neben der Uhr leuchtete eine kurze numerische Zeile, eine Sequenz von Primzahlen, die in einer Endlosschleife von zwei bis einunddreißig hochzählte. »Das ist das Testsignal, das von der Mannschaft in Brisbane auf den normalen Gamma-Wellenlängen durchs Wurmloch gesandt wird. Wir wissen nun, dass es uns gelungen ist, eine Wurmloch-Öffnung zu finden und zu stabilisieren – ohne einen Anker am anderen Ende –, und die Australier haben die Öffnung zu lokalisieren vermocht.« David, der bereits seit einem Vierteljahr hier arbeitete, hatte schon früh einen Weg gefunden, durch Modulationen der Pulse exotischer Materie die inhärente Instabilität der Wurmlöcher zu neutralisieren. Die Umsetzung in praktisches und wiederholbares Engineering war außerordentlich schwierig gewesen, letztlich aber erfolgreich. »Wir haben noch Probleme mit der präzisen Platzierung der Gegen-Öffnung. Ich befürchte, die Kollegen in Australien müssen unsren Wurmloch-Mündern durch die Wüste hinterherjagen. Chasing fizzers over the gibbers – einen Phantom nachjagen, wie sie das nennen… Trotzdem sind wir nun in der Lage, ein Wurmloch überallhin zu öffnen. Wir wissen nur noch nicht, ob es uns gelingen wird, die Löcher in den Bereich des sichtbaren Lichts zu überführen.«
    Bobby lehnte mit übereinander geschlagenen Beinen lässig an einem Tisch. Er machte einen agilen und entspannten Eindruck, als ob er gerade vom Tennisplatz gekommen wäre – was vielleicht auch zutraf, wie David sich sagte. »Ich finde, wir haben David viel zu verdanken, Papa. Immerhin hat er das Problem schon zur Hälfte gelöst.«
    »Ja«, sagte Hiram, »aber ich sehe trotzdem nur Gammastrahlen, die ein Aussie mit einer gebrochenen Nase uns rüberschickt. Wenn wir keine Möglichkeit finden, die verdammten Dinger zu vergrößern, verschwenden wir nur mein Geld. Und die ganze Warterei schlägt mir auf den Magen! Wieso nur ein Probelauf pro Tag?«
    »Weil«, sagte David gleichmütig, »wir die Ergebnisse jeden Tests analysieren, die Casimir-Ausrüstung abbauen und die Steuerausrüstung sowie die Detektoren zurücksetzen müssen. Es ist notwendig, jeden Fehler zu untersuchen, bevor wir den nächsten Schritt tun.« Und bevor ich mich aus diesen familiären Verstrickungen lösen und ins vergleichsweise beschauliche Oxford zurückkehren kann, sagte er sich insgeheim, um mich wieder dem Kampf um Fördermittel und der akademischen Rivalität zu stellen.
    »Wonach genau suchen wir überhaupt?« fragte Bobby. »Wie sieht eine Wurmloch-Öffnung denn aus?«
    »Auf diese Frage habe ich eine Antwort«, erwiderte Hiram, der noch immer im Raum umherstreifte. »Ich bin schließlich mit genug schlechten populärwissenschaftlichen Sendungen aufgewachsen. Ein Wurmloch ist eine Abkürzung durch die vierte Dimension. Man muss ein Stück aus unserem dreidimensionalen Raum ausschneiden und es mit einem Stück drüben in Brisbane verbinden.«
    Bobby schaute David misstrauisch mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    »Etwas komplizierter ist es schon«, sagte David mit Bedacht. »Aber im Prinzip hat er Recht. Eine Wurmloch-Mündung ist eine Sphäre, die frei im Raum schwebt. Ein dreidimensionaler Ausschnitt. Falls es uns gelingt, sie zu vergrößern, werden wir zum ersten Mal eine Wurmloch-Mündung sehen – zumindest mit der Lupe…« Die Countdown-Uhr zählte inzwischen im einstelligen Bereich. »Kopf hoch«, sagte David. »Los geht’s.«
    Die Unterhaltung im Raum

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