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Das Licht ferner Tage

Das Licht ferner Tage

Titel: Das Licht ferner Tage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur C. Clarke , Stephen Baxter
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Intervall auf ein paar Meter beschränke, dann wird der Rest der Wurmloch-Spannweite zwangsläufig zeitartig…«
    »Was bedeutet das? David?«
    Ein Summer ertönte quälend laut, und die Suchmaschine meldete sich. »Hiram möchte Sie sehen, Bobby.«
    Bobby warf einen Blick auf David. Plötzlich keimte eine irrationale Angst in ihm auf.
    David nickte knapp. Er war schon wieder in die Arbeit versunken, die so plötzlich eine neue Wendung genommen hatte. »Ich ruf dich an, Bobby. Das hier ist vielleicht wichtig. Sehr wichtig.«
    Bobby hatte keinen Grund, noch länger zu bleiben. Er verschwand in der Dunkelheit des Wurmwerks.
     
    Hiram ging in seinem Stadtbüro auf und ab. Er war sichtlich zornig und hatte die Fäuste geballt. Kate saß an Hirams großem Konferenztisch und wirkte verschüchtert.
    Bobby hielt an der Tür inne. Für ein paar Sekunden war er körperlich nicht in der Lage, den Raum zu betreten, in dem die Emotionen förmlich überkochten. Kate sah ihn an – rang sich sogar ein Lächeln ab.
    Also betrat er den Raum, flüchtete sich in die Sicherheit eines Sitzes gegenüber von Kate, brachte aber kein Wort heraus.
    Hiram funkelte ihn an. »Du hast mich hingehängt, du kleiner Scheißer.«
    »Um Himmels willen, Hiram…«, sagte Kate.
    »Sie halten sich da raus.« Hiram hieb auf den Tisch, und eine SoftScreen leuchtete in der Kunststoffplatte vor Bobby auf. Sie zeigte Bruchstücke einer Nachricht: Bilder von Bobby, einem jüngeren Hiram, einem hübschen, aber ängstlich wirkenden Mädchen, das mausgraue altmodische Kleidung trug – und ein Bild derselben Frau zwanzig Jahre später, auf dem sie intelligent und gut gewachsen, aber müde wirkte. Jedes Bild trug das Earth News Online-Logo.
    »Man hat sie gefunden, Bobby«, sagte Hiram. »Das habe ich dir zu verdanken. Weil du dein verdammtes Maul nicht halten konntest, was?«
    »Wen gefunden?«
    »Deine Mutter.«
    Kate schaltete die SoftScreen vor sich ein und überflog die Informationen. »Heather Mays. Ist das ihr Name? Sie hat wieder geheiratet – und hat eine Tochter. Du hast eine Halbschwester, Bobby.«
    »Halten Sie sich da raus, Sie intrigante Schlampe«, sagte Hiram mit einem animalischen Knurren. »Ohne Sie wäre das alles nicht passiert.«
    »Was wäre alles nicht passiert?« fragte Bobby, der sich mühsam unter Kontrolle hielt.
    »Dein Implantat hätte auch weiterhin seine Funktion erfüllt – dich ausgeglichen und glücklich zu machen. Mein Gott, ich wünschte, jemand hätte mir so ein Ding in den Kopf eingepflanzt, als ich in deinem Alter war. Hätte mir eine Menge Ärger erspart. Und du hättest nicht vor Dan Schirra das Maul aufgerissen.«
    »Schirra? Von ENO?«
    »Freilich hat er sich nicht so genannt, als du ihm letzte Woche begegnet bist. Was hat er mit dir angestellt – hat er dich vielleicht besoffen gemacht, dass du ihm was von deinem bösen Vater und deiner lang verlorenen Mutter erzählt hast?«
    »Ich erinnere mich«, sagte Bobby. »Er nennt sich Mervyn. Mervyn Costa. Ich kenne ihn schon lange.«
    »Natürlich kennst du ihn. Die ENO hatte ihn auf dich angesetzt, um an mich ranzukommen. Du wusstest nicht, wer er war, hattest dich ihm gegenüber aber reserviert verhalten – früher, als das Implantat dir noch geholfen hatte, einen kühlen Kopf zu bewahren. Und nun das. Die Jagd auf Hiram Patterson ist eröffnet. Und das ist alles nur Ihre Schuld, Manzoni.«
    Kate überflog noch immer die Meldung und die Hyperlinks. Sie tippte auf die SoftScreen, worauf ein Teil des Tischs vor Hiram aufleuchtete. »Schirra hat eindeutige Beweise. Sehen Sie.«
    Bobby schaute seinem Vater über die Schulter. Die SoftScreen zeigte Hiram an einem Tisch sitzend – an diesem Tisch in diesem Raum, wie Bobby sah –, wie er sich durch einen Haufen Papiere wühlte, Nachträge und Unterschriften vornahm. Das Bild war körnig und verwackelt, aber deutlich zu erkennen. Hiram kam zu einem bestimmten Dokument und unterzeichnete er es und legte es mit der Oberseite nach unten auf einen Stapel zur Rechten.
    Danach wurde die Szene in Zeitlupe wiederholt, wobei das Dokument vergrößert erschien. Nach ein paar Brennpunktkorrekturen und Bildverstärkungen war es schließlich möglich, einen Teil des Texts zu lesen.
    »Seht ihr?« sagte Kate. »Hiram, man hat Sie dabei erwischt, wie Sie die Abfindungsvereinbarung erneuert haben, die Sie vor über zwanzig Jahren mit Heather getroffen hatten.«
    Hiram schaute Bobby fast flehend an. »Es war schon lang vorbei. Wir waren zu

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