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Das Licht ferner Tage

Das Licht ferner Tage

Titel: Das Licht ferner Tage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur C. Clarke , Stephen Baxter
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einer Einigung gelangt. Ich habe ihre Karriere gefördert. Sie produziert Dokumentar-Sendungen. Und hat Erfolg.«
    »Damit schien das Problem gelöst zu sein, Bobby«, sagte Kate kalt. »Er hat die Zahlungen aufrechterhalten, um sie ruhig zu stellen. Und um zu verhindern, dass sie Kontakt zu dir aufnahm.«
    Hiram stiefelte im Raum umher, hämmerte gegen die Wände und suchte mit finsterem Blick die Decke ab. »Ich lasse diese Suite dreimal am Tag überprüfen. Wie sind sie an diese Bilder gekommen? Diese inkompetenten Arschlöcher vom Sicherheitsdienst haben schon wieder versagt.«
    »Kommen Sie, Hiram«, sagte Kate gleichmütig. Offenbar hatte sie Spaß an der Sache. »Überlegen Sie mal. Die ENO hat überhaupt nicht die Möglichkeit, Ihr Hauptquartier zu verwanzen. Genauso wenig wie es Ihnen gelingen würde, in deren Zentrale einzudringen.«
    »Das hätte ich auch gar nicht nötig«, sagte Hiram langsam. »Ich habe schließlich die WurmCam… Oh!«
    »Gut gemacht.« Kate grinste. »Sie haben es geschnallt. Die ENO muss auch eine WurmCam haben. Sonst wäre dieser Coup überhaupt nicht möglich gewesen. Sie haben Ihr Monopol verloren, Hiram. Und die erste Amtshandlung der Konkurrenz mit der WurmCam bestand darin, sie auf Sie zu richten.« Sie warf den Kopf zurück und brach in schallendes Gelächter aus.
    »Mein Gott«, sagte Bobby. »Das ist eine Katastrophe.«
    »Papperlapapp«, entgegnete sie. »Komm schon, Bobby. Bald wird die ganze Welt von der Existenz der WurmCam wissen, und dann ist es nicht mehr möglich, den Deckel draufzuhalten. Abgesehen davon ist es nur gut, dass die WurmCam diesem kranken Duopol aus Bundesregierung und Hiram Patterson aus der Hand gerissen wird.«
    »Wenn Earth News über die WurmCam- Technologie verfügt, weiß ich auch, wer sie ihnen gegeben hat.«
    Kate wirkte verwirrt. »Wollen Sie damit andeuten, dass ich… «
    »Wer sonst?«
    »Ich bin eine Journalistin«, sagte Kate empört. »Und keine Spionin. Zum Teufel mit Ihnen, Hiram! Mir ist klar, was geschehen ist. Die ENO hat erkannt, dass Sie einen Weg gefunden haben, Wurmlöcher zu Fern-Betrachtern umzubauen. Und mit dieser grundlegenden Erkenntnis hat die ENO Ihre Forschungen dupliziert. Das dürfte kein Problem gewesen sein, weil die meisten Informationen öffentlich zugänglich sind. Hiram, Ihr Monopol auf die WurmCam hat von Anbeginn auf tönernen Füßen gestanden. Es hätte jeder draufkommen können.«
    Hiram schien sie gar nicht zu hören. »Ich habe Ihnen verziehen und Sie in mein Unternehmen geholt. Sie haben mein Geld genommen. Sie haben mein Vertrauen missbraucht. Sie haben die Seele meines Sohns verwundet und ihn gegen mich aufgehetzt.«
    Kate stand auf und schaute Hiram ins Gesicht. »Wenn Sie das wirklich annehmen, dann sind Sie noch bekloppter, als ich glaubte.«
    »Verzeihen Sie, Hiram«, sagte die Suchmaschine mit leiser Stimme. »Michael Mavens ist hier und möchte Sie sprechen. Spezialagent Mavens vom…«
    »Sag ihm, er soll warten.«
    »Ich befürchte, das ist keine Option, Hiram. Und ich habe einen Anruf von David. Er sagt, es sei dringend.«
    Furchtsam und verwirrt schaute Bobby von einem zum andern, während sein Leben in die Brüche ging.
     
    Mavens nahm Platz und öffnete eine Aktentasche.
    »Was wollen Sie, Mavens?« fragte Hiram ruppig. »Ich hätte nicht erwartet, Sie noch einmal zu sehen. Ich dachte, die Vereinbarung, die wir unterzeichnet hatten, sei gültig.«
    »Dieser Ansicht war ich auch, Mr. Patterson.« Mavens’ Enttäuschung schien echt. »Aber das Problem ist, dass Sie sich nicht daran gehalten haben – das heißt entweder OurWorld als Ganzes oder ein bestimmter Mitarbeiter. Und deshalb bin ich hier. Nachdem ich gehört hatte, dass dieser Fall aktuell ist, bat ich darum, ihn bearbeiten zu dürfen. Ich habe wohl ein besonderes Interesse daran.«
    »Welcher Fall?« fragte Hiram mit schwerer Stimme.
    Mavens zog etwas aus der Aktentasche, das wie eine Klageschrift aussah. »Es verhält sich so, dass Klage wegen des Verrats von Handelsgeheimnissen nach dem Wirtschaftsspionage-Gesetz von 1996 gegen OurWorld erhoben wurde: Und zwar von IBM, genauer vom Leiter des Thomas J. Watson-Forschungslabors. Mr. Patterson, wir glauben, die WurmCam wurde eingesetzt, um sich illegalen Zugang zu Forschungsergebnissen zu verschaffen, die sich im Besitz von IBM befinden. Etwas mit der Bezeichnung Synästhesie-Unterdrückungs- Softwarepaket auf der Basis Virtueller-Realitäts- Technologie.« Er schaute auf. »Ergibt

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