Das Licht unserer Liebe - Baccara Bd 1591
morgen erwartet!“
Roslyns langes blondes Haar floss in verführerischen Wellen den Rücken hinab. Empört musterte Marley die Bikinihose, die wie ein Tanga geschnitten war.
„Ich hoffe, es stört sie nicht, dass ich die Anlage benutzt habe“, sagte Roslyn schnell und legte eine frisch manikürte Hand auf Yannis’ Arm.
„Aber nein“, erwiderte Yannis sanft. „Ich habe es Ihnen ja angeboten. Haben Sie das Büro vorbereitet?“
„Natürlich! Ist es in Ordnung, wenn ich noch eine Nacht bleibe? Der Hubschrauber holt mich erst morgen früh ab.“
Marley hatte keine Lust, noch länger zuzuhören. Sie löste ihre Hand aus Yannis’ Griff und ging ohne ein Wort davon.
„Sie können gern bleiben, Roslyn. Und bitte leisten Sie uns beim Abendessen Gesellschaft“, hörte sie Yannis sagen, als sie die Treppe hinaufging.
Marley hatte keine Ahnung, wo sie überhaupt hinwollte. Der erste Stock schien eine gute Wahl zu sein, denn er war weit genug weg von Roslyn. Auf der letzten Stufe holte Yannis sie ein.
„Du hättest auf mich warten sollen!“, tadelte er sie. „Ich möchte nicht, dass du die Treppe allein hinaufgehst. Du könntest stürzen! In Zukunft wird dich immer jemand begleiten.“
Marley blieb der Mund offen stehen. „Du machst Witze!“
Er runzelte die Stirn über ihren ungläubigen Ton. „Nein, ich meine es ernst. Es geht schließlich um deine Gesundheit und die unseres Kindes.“
Frustriert ließ sie sich von ihm in das große Schlafzimmer geleiten. Den Protest, der ihr auf der Zunge lag, schluckte sie hinunter. Fragend sah sie Yannis an.
„Ist das mein Zimmer?“
„Das ist unser Zimmer.“
Bei dem Gedanken daran, das Bett mit Yannis zu teilen, wurde ihr gleichzeitig heiß und kalt. Zu allem Überdruss schien er sich über ihre Unsicherheit auch noch zu freuen.
„Hast du etwas dagegen?“, fragte er sanft.
Sie schüttelte den Kopf. „Nein.“
Langsam verzogen sich seine Mundwinkel zu einem Lächeln. In seinen Augen glitzerte es selbstgefällig. „Das ist gut. Dann sind wir ja einer Meinung.“
„Nun … äh … nicht ganz“, erwiderte sie sanft.
Er zog eine Augenbraue nach oben. „Wo liegt das Problem?“
Sie hob das Kinn und sah ihn herausfordernd an. „Ich brauche niemanden, der mir die Treppe hinaufhilft, Yannis. Ich bin nicht behindert, und ich möchte auch nicht so behandelt werden!“
„Mir wäre es lieber, wenn jemand bei dir ist!“ Seine Stimme war hart und bestimmt.
„Ich möchte mich hier nicht wie eine Gefangene fühlen.“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust und funkelte ihn verärgert an.
Zu ihrem Erstaunen reagierte er ganz anders als erwartet. Er legte den Kopf in den Nacken und lachte laut los.
„Was ist daran so lustig?“, wollte sie wissen.
„Ich lache über dich, meine Kleine. Du klingst genauso wie früher! Du hast oft mit mir gestritten, weil du der Meinung warst, dass immer alle nach meiner Pfeife tanzen.“
„Nun gut, wo wir schon dabei sind … Warum stolziert diese Frau hier in einem Hauch von einem Nichts durch die Gegend?“
Marley hatte es viel lockerer und weniger eifersüchtig sagen wollen. Aber das war gründlich danebengegangen.
Schlagartig wurde Yannis ernst. „Du konntest sie noch nie leiden, aber bitte sei höflich.“
Marley zog fragend die Augenbrauen hoch. „Noch nie? Und du fragst dich gar nicht, wieso?“ Sie wandte sich ab und ging zum Fenster hinüber. Von hier aus konnte man einen der Pools und den Garten sehen, der die beiden Schwimmbereiche trennte. „Wieso fühlt sie sich hier wie zu Hause, und ich war noch nie hier?“
„Roslyn geht oft mit mir auf Geschäftsreise. Diesmal habe ich sie gebeten, in Korinth zu bleiben, falls ich sie brauche. Sie wird dich nicht stören.“ Er küsste sie flüchtig auf die Schläfe. „Und du warst noch nie hier, weil es einfach nie dazu gekommen ist. Wenn ich wochenlang auf Geschäftsreise war, wollte ich einfach nur Zeit mit dir verbringen und nicht wieder unterwegs sein.“
Ohne zu überlegen, drehte sich Marley um und schlang die Arme um seinen Nacken. „Ich bin einfach so frustriert! Ich werde mich aber nicht dafür entschuldigen, dass es mich stört, die Assistentin meines Verlobten hier nur mit einem Stringtanga bekleidet herumspringen zu sehen.“
„Falls es dir hilft … ich habe den String nicht einmal bemerkt.“ Er klang amüsiert, was sie nur noch mehr verärgerte.
Als sie sich von ihm lösen wollte, griff er nach ihren Schultern und hielt Marley fest. In
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