Das Licht unserer Liebe - Baccara Bd 1591
zurückzukommen, damit ich mich um Sie kümmern kann“, antwortete Patrice sanft. „Er war ziemlich verzweifelt. Sie wollten anscheinend um keinen Preis der Welt zurück in die Wohnung, also hat er sie hierher gebracht.“
„Und wo ist hier?“, fragte Marley.
„Das ist sein Haus“, erklärte Patrice. „Es liegt ungefähr eine Stunde von der Stadt entfernt. Hier ist es ruhig und friedlich. Er dachte, es würde Ihnen gefallen.“
Tränen verschleierten Marley die Sicht. Sie hatte nicht gewusst, dass er ein Haus außerhalb der Stadt besaß. Es gab also noch einen Ort, den sie in all der Zeit vorher nie besucht hatten. Ein weiterer Beweis dafür, dass sie keine wichtige Rolle in seinem Leben gespielt hatte.
„Er macht sich große Sorgen um Sie“, sagte Patrice mitfühlend. „So wie wir alle.“
Abwehrend schüttelte Marley den Kopf. Yannis hasste sie! Er hatte sie nie geliebt, und sie war zu dumm gewesen, die Wahrheit zu erkennen.
„Was soll ich nur machen?“, flüsterte sie. Warum nur hatte sie alles aufgegeben und war zu ihm gezogen? Jetzt hatte sie keine Wohnung und keinen Job. Blind vor Liebe hatte sie an eine gemeinsame Zukunft geglaubt.
„Kommen Sie“, sagte Patrice sanft. „Unten wartet schon das Abendessen.“
Marley ließ Patrice gewähren. Die ältere Dame half ihr beim Abtrocknen und legte Hose und Umstandsbluse bereit. Marley strich mit der Hand über ihren Bauch und bat ihren ungeborenen Sohn um Entschuldigung.
Sie durfte sich nicht gehen lassen, um des Babys willen.
Yannis wartete bereits auf sie. Wortlos nahm er ihren Ellbogen und führte sie die Treppe hinunter. Sie ließ es geschehen.
Sie setzten sich an einen Tisch mit Blick auf einen wunderschönen gepflegten Garten. Die Morgensonne schien durch die Fenster.
Yannis setzte ihr einen gut gefüllten Teller vor und nahm auf dem Stuhl gegenüber Platz. Lustlos stocherte Marley im Essen herum und wich beharrlich seinem Blick aus.
Als Yannis vernehmlich seufzte, blickte sie hoch. Er sah aus, als ginge er gerade durch die Hölle. Erneut füllten sich Marleys Augen mit Tränen.
„Wir müssen reden, Marley. Ich muss dir so viel sagen.“ Seine Stimme klang belegt. „Aber zuerst solltest du etwas essen, damit du zu Kräften kommst.“
Marley blickte auf ihren Teller. Als sie die ersten Bissen gegessen hatte, merkte sie, wie hungrig sie war.
Kaum hatte sie den letzten Schluck von ihrem Saft ausgetrunken, hörte sie eine Tür. Dann Schritte auf dem Flur. Sie drehte sich um und sah Theron hereinkommen. Er wirkte ernst.
Bevor er etwas sagen konnte, fuhr Yannis dazwischen. „Was auch immer du willst, es kann sicher warten, bis Marley gegessen hat.“
Theron blickte Marley besorgt an und nickte Yannis zu. Marley wurde wütend. Ganz offensichtlich wollten die beiden nicht in ihrer Anwesenheit sprechen. Aber wieso sollten sie auch? Schließlich glaubten sie, dass Marley die Familie bestohlen hatte.
Abrupt sprang sie auf und warf die Serviette auf den Tisch. Wortlos verließ sie das Zimmer.
„Marley, geh nicht!“, protestierte Yannis.
Sie wirbelte herum und durchbohrte ihn mit einem wütenden Blick. „Lasst euch nur nicht bei eurem Gespräch stören. Ich verstehe, dass ihr niemanden dabeihaben wollt, der euch bestohlen und verraten hat!“
„Das ist nicht das Problem. Marley? Warte, verdammt noch mal!“
Yannis sah ihr nach. Er fühlte sich so hilflos. Würde er die Dinge zwischen ihnen je bereinigen können? Sie hasste ihn, und das zu Recht.
Auch Theron blickte Marley hinterher, eine steile Falte auf der Stirn.
„Was ist los?“, fragte Yannis seinen Bruder.
Theron griff in seine Jackentasche und zog eine zusammengefaltete Zeitung heraus, die er vor Yannis auf den Tisch warf. „Das!“
Yannis faltete die Zeitung auseinander und hielt inne. Auf der Titelseite prangte ein Foto von Marley in Therons Armen, aufgenommen an dem Tag, als sie aus der Wohnung geflohen war. Darunter Bilder von Yannis und Roslyn. Die Geschichte dazu klang wie eine Seifenoper und beleuchtete jede Facette seiner Beziehung zu Marley.
Wütend schleuderte Yannis die Zeitung quer durch den Raum. „Das muss Roslyn gewesen sein. Meine Leute würden nie mit der Presse reden!“
Theron nickte zustimmend. „Sie hat nicht mehr viel zu verlieren, nachdem du sie hast verhaften lassen. Daher hat sie der Presse ihre Version der Geschichte verkauft.“
Yannis ließ sich auf einen Stuhl sinken und stützte die Ellbogen auf den Tisch. „Ich verfluche den Tag,
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