Das Licht unserer Liebe - Baccara Bd 1591
an dem ich diese Frau eingestellt habe. Meine Dummheit hätte Marley fast das Leben gekostet.“
„Du liebst Marley.“
Es war eine Feststellung, keine Frage. Yannis liebte sie wirklich. Und doch hatte er ihre Liebe zu ihm nicht nur einmal abgewiesen.
Er nickte und schlug die Hände vors Gesicht. „Ich könnte es verstehen, wenn sie mir nie verzeiht. Ich kann mir ja nicht einmal selbst verzeihen.“
„Geh zu ihr, Yannis. Sprich mit ihr, und kläre die Dinge zwischen euch.“
Yannis erhob sich. Ja, es war höchste Zeit, die Angelegenheit zu klären. Wenn es nicht schon zu spät war.
12. KAPITEL
Marley stand im Schlafzimmer und sah starr zum Fenster hinaus. Sie hatte gedacht, dass Yannis sie nicht mehr verletzen konnte. Aber sie hatte sich getäuscht.
„Marley.“
Sie wirbelte herum. Yannis stand im Türrahmen. Er sah müde und abgespannt aus, Sorge lag in seinem Blick. Und noch etwas anderes: Traurigkeit und … Angst?
Zögernd kam er auf sie zu. „Wir müssen reden!“
Marley wappnete sich gegen die Worte, die kommen mussten, die Zurückweisung. Sie nickte. Ja, sie mussten reden und es hinter sich bringen.
„Komm, setzen wir uns.“
Marley setzte sich neben ihn auf das Bett. Yannis schien sich unbehaglich zu fühlen. Mit einem Mal konnte sie es kaum erwarten, zu hören, was er sagen wollte. Die ganze Wut kochte in ihr hoch.
„Du hast mich angelogen!“, zischte sie. „Alles, was du gesagt hast, war gelogen. Ich bin dir egal! Und trotzdem bist du mit mir ins Bett gegangen und hast mit mir Liebe gemacht. Wie konntest du so etwas tun?“
Sie erschauerte und schlug die Hände vors Gesicht.
„Das stimmt nicht“, erwiderte er sanft und nahm ihre Hände. „Du bist mir nicht egal. Ich empfinde sehr viel für dich! Es stimmt, ich habe dich über einige Dinge angelogen. Die Ärzte haben mich gebeten, dich nicht aufzuregen. Du solltest dein Gedächtnis von allein wiederfinden. Ich habe gelogen, Marley, aber nur, was Kleinigkeiten angeht. Nicht über die wirklich wichtigen Dinge. Zum Beispiel darüber, wie viel ich für dich empfinde. Ich liebe dich, meine Kleine!“
Marley senkte den Blick. Tränen brannten in ihren Augen. Sie wollte ihm so gern glauben, aber er hatte ihr Vertrauen verspielt.
„Ich habe dir wirklich Unrecht getan, Marley.“
Sie hob den Kopf und sah ihn ungläubig an. Yannis gab zu, dass er unrecht hatte?
Es war ihm anzusehen, dass er sich ehrlich schämte. Sorgenfalten lagen um seinen Mund.
„Es gibt einige Dinge, die du wissen musst. Ich habe nie eine Lösegeldforderung erhalten. Ich hätte alle Hebel in Bewegung gesetzt, um dich zu befreien, und jede Summe bezahlt. Aber ich wusste ja nicht einmal, dass du entführt worden bist!“
Mit offenem Mund starrte Marley ihn an. „Wie kann das sein?“
Zorn flackerte in seinen Augen. „Roslyn hat die Erpresserbriefe vernichtet. Du mochtest sie nie, und du lagst völlig richtig damit. Ich habe deine Vorbehalte nicht ernst genommen und dich dadurch in Gefahr gebracht.“
In Marleys Kopf wirbelten die Gedanken durcheinander. Er hatte die Lösegeldforderungen nicht bekommen? „Ich dachte …“ Sie brach ab und schüttelte den Kopf. Das war alles zu viel.
„Was dachtest du, Liebste?“, fragte er sanft.
„Dass du mich hasst!“, flüsterte sie. „Ich dachte, du bezahlst nicht, weil ich dich bestohlen habe. Dass ich dir keine halbe Million wert bin!“
Yannis stöhnte auf und zog sie in seine Arme. Mit zitternden Händen streichelte er ihren Rücken. „Ich war so dumm. Es war falsch, dich einfach zu beschuldigen. Es gibt keine Entschuldigung dafür.“
Marley löste sich aus der Umarmung und sah ihn an. „Und jetzt glaubst du nicht mehr, dass ich die Papiere gestohlen habe?“
Er schüttelte vehement den Kopf. „Nein. Es war Roslyn! Sie hat die Papiere in deine Tasche gesteckt.“ Er machte eine Pause und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Ich dachte anfangs, dass du die Unterlagen gestohlen hast. Aber nach der Entführung war es mir egal. Mir war nur wichtig, dass du wieder dort warst, wo du hingehörst. Zu mir!“ Er schürzte die Lippen. „In der Nacht damals, als du nach unserer Beziehung gefragt hast, da habe ich Angst bekommen.“
Marley stutzte. Die Vorstellung, dass Yannis vor etwas Angst hatte, war geradezu lächerlich.
„Ich dachte, du wolltest mehr, als ich dir geben kann“, gestand er. „Und ich war wütend darüber, dass ich Angst hatte. Ich wollte nicht, dass du über unsere Beziehung bestimmst.
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