Das Licht unserer Liebe - Baccara Bd 1591
Aber ich habe wirklich ziemlich lange gebraucht.“
Er musste sich anstrengen, sich nicht zu verraten. Aber noch war Roslyn skeptisch, also würde er deutlicher werden.
„Warum hast du nicht einfach gesagt, dass du mich willst?“, schmeichelte er. „Das hätte uns eine Menge Ärger erspart. Stattdessen stecke ich jetzt in einer Beziehung, die ich nie wollte. Ich weiß es durchaus zu schätzen, dass du versucht hast, dieses Problem zu lösen.“
Ein kaltes Lächeln huschte über Roslyns Gesicht. Nie zuvor hatte Yannis bemerkt, wie hässlich sie sein konnte.
„Wie hast du das hingekriegt?“, fragte er sanft.
Mit Grausen lauschte Yannis ihrer Schilderung. Was sie getan hatte, um es so aussehen zu lassen, als hätte Marley die Pläne gestohlen. Die Entführung hatte sie selbst überrascht, aber sie hatte perfekt in den Plan gepasst. Als die Lösegeldforderung kam, hatte Roslyn die Chance gesehen, Marley ein für alle Mal loszuwerden.
Sie war so begierig darauf, Yannis ihre Liebe zu beweisen, dass sie nicht einmal merkte, was sie da sagte. Sie hatte die Pläne an die Mitbewerber verkauft.
„Also haben Sie die Pläne gestohlen und an Marcelli weitergegeben!“ Yannis’ Stimme war kalt wie Eis. Roslyn zuckte zusammen, und alle Farbe wich aus ihrem Gesicht.
„Dann haben Sie es so aussehen lassen, als wäre es Marley gewesen. Somit konnten Sie nicht nur das Geld von meinem Konkurrenten einsacken, sondern auch Marley aus dem Weg schaffen. Sie wollten an ihre Stelle treten.“
Roslyn öffnete den Mund, doch kein Wort kam heraus. So langsam begriff sie, dass er sie reingelegt hatte.
„Die Lösegeldforderungen haben Sie einfach vernichtet. Was haben Sie sich davon erhofft, Roslyn? Dass die Entführer Marley umbringen? Sie für immer beiseiteschaffen?“
Yannis zitterte vor Wut. Er sah Marley vor sich, allein und völlig verängstigt. Schwanger mit seinem Sohn und vollkommen hilflos. Sie hatte geglaubt, dass er sie ihrem Schicksal überließ. Bei dem Gedanken kamen ihm die Tränen.
Roslyn fing sich wieder und funkelte ihn erbittert an. „Das können Sie nicht beweisen!“
„Das muss ich auch nicht“, sagte er leise und drückte die Gegensprechanlage an seinem Telefon. „Sie können jetzt reinkommen, Detective.“
Drei uniformierte Polizisten betraten das Zimmer.
„Das können Sie nicht tun!“, kreischte Roslyn. „Ich liebe dich, Yannis! Ich würde alles für dich tun!“
Er schüttelte den Kopf und wandte sich ab. Die Polizisten führten Roslyn in Handschellen ab. Ihre wüsten Beschimpfungen hallten durch das Büro. Yannis wollte nur noch zu Marley.
„Verzeih mir, meine Liebste“, flüsterte er.
Als Marley erwachte, fühlte sie sich endlich wieder klar. Der Nebel in ihrem Kopf hatte sich gelichtet. Sie empfand zugleich Freude und Angst über dieses neue Bewusstsein, denn mit der Klarheit kam der Schmerz zurück.
Sie fühlte sich ausgeruht, als hätte sie eine Woche lang geschlafen. Die Ereignisse der letzten Tage schienen weit weg.
Energisch schob sie die Bettdecke zur Seite und schwang die Beine aus dem Bett. Sie sah sich um, erkannte aber nichts wieder. Das Zimmer war groß und freundlich eingerichtet, durch die hohen Fenster drang Sonnenlicht.
Sie stand auf und ging ins Badezimmer. Es war riesig und sehr luxuriös ausgestattet. Sehnsüchtig warf sie einen Blick auf die Wanne. Sie hatte sicherlich seit Tagen kein Bad mehr genommen. Es würde ihr guttun.
Sie beugte sich über die Wanne und drehte das Wasser auf. Als sie sich aufrichtete, stand Yannis in der Tür. Erschrocken taumelte Marley zurück.
Sofort sprang er auf sie zu, um sie zu stützen. „Es tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken. Ich wollte nach dir sehen, und du warst nicht im Bett.“
„Ich wollte nur ein Bad nehmen“, sagte sie leise.
„Ich hole Mrs. Cahill“, sagte er. „Wenn du etwas brauchst, musst du nur rufen.“
Sie schloss für einen Moment die Augen und atmete tief durch. Dann sah sie ihn an. „Bitte, Yannis, lass uns nicht weiter lügen. Du musst nicht so tun, als wäre ich dir wichtig … als kümmere es dich.“
Sogar unter seiner olivfarbenen Haut wurde Yannis blass. Er wirkte traurig. „Du bist mir sehr wichtig, meine Liebste.“
Bevor sie antworten konnte, verließ er das Badezimmer. Kurz darauf kam Patrice herein und half Marley in die warme Wanne.
Marley lehnte sich wohlig zurück und sah zu Patrice hinüber. „Wo sind wir? Und was machen Sie hier?“
„Mr. Anetakis hat mich gebeten,
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