Das Liebesleben der Hyäne
Fünf Minuten. Zehn Minuten. Es tat sich nichts. Ich begann nachzulassen. Ich merkte, wie er mir schlapp machte.
Mercedes merkte es auch. »Mach mir’s!« verlangte sie. »Oh mach mir’s doch, Baby!«
Das half mir auch nicht weiter. Ich wälzte mich herunter. Die Schwüle war nicht zum Aushalten. Ich griff mir das Bettlaken und trocknete mir den Schweiß ab. Dann lag ich da und hörte zu, wie mein Herz hämmerte. Es hörte sich traurig und verzagt an. Ich fragte mich, was Mercedes in diesem Augenblick dachte.
Da lag ich mit meinem schlaffen Schwanz, als gehe es ans Sterben.
Mercedes wandte mir den Kopf zu. Ich küßte sie. Küssen fand ich schon immer viel intimer als Ficken. Deshalb hatte ich auch immer etwas dagegen, wenn meine Freundinnen mit Männern herumknutschten. Es hätte mir weniger ausgemacht, wenn sie mit ihnen ins Bett gestiegen wären.
Ich küßte Mercedes, und da ich mit Küssen solche Vorstellungen verband, hatte ich im Nu wieder einen stehen. Ich legte mich auf sie und küßte sie, als hätte ich nur noch eine Stunde zu leben. Mein Schwanz ging rein. Diesmal wußte ich, daß ich es schaffen würde. Ich spürte es. Das Wunder würde geschehen.
Ich werd dir die Möse überschwemmen, du Luder. Ich pump dir meinen Saft rein, und nichts kann mich daran hindern. Ich bin eine Besatzungsarmee, ich bin ein Triebtäter, ich bin dein Meister, du bist mir ausgeliefert, ich bin der Tod …
Ihr Kopf rollte hin und her. Sie klammerte sich an mich und keuchte. »Arrrggg«, machte sie, »uugggh … oh, oh … uuuff …OOOoooh!«
Mein Schwanz wurde dick und dicker.
Ich stieß einen komischen Laut aus, und es kam mir. Nach fünf Minuten schnarchte sie. Ich schloß mich an …
Als wir am Morgen geduscht hatten und uns anzogen, sagte ich: »Komm, laß dich zu ’nem Frühstück einladen.«
»All right«, sagte sie. »Übrigens, haben wir gestern abend noch gebumst?«
»Mein Gott! Das weißt du nicht mehr? Wir haben fast eine Stunde lang gefickt!«
Es war nicht zu fassen. Mercedes sah mich zweifelnd an. Sie schien sich an nichts mehr zu erinnern. Wir gingen um die Ecke in ein Lokal. Ich bestellte mir leicht angebratene Spiegeleier, Kaffee, Toast. Mercedes ließ sich Pfannkuchen und gekochten Schinken zu ihrem Kaffee bringen. Die Kellnerin servierte. Ich spießte ein Stück Ei auf die Gabel. Mercedes goß sich Sirup über ihre Pfannkuchen.
»Du hast recht«, sagte sie. »Du mußt mich tatsächlich gefickt haben. Ich spür, wie mir der Saft an den Schenkeln runterläuft.«
Ich beschloß auf der Stelle, sie nicht mehr wiederzusehen.
70
Ich ging mit meinen Kartons aus dem Supermarkt nach oben in Tammies Wohnung. Ich fand das Kleid und die grünen Schuhe, und dann entdeckte ich weitere Sachen … Blusen und Röcke, Schuhe, ein Bügeleisen, eine Trockenhaube, Dancys Kleider, Teller und Besteck, ein Fotoalbum. Dann stand auch noch ein massiver Rohrstuhl da, der ihr gehörte. Ich schaffte alles nach unten zu mir. Es waren acht oder zehn Kartons voll Kram. Ich stapelte sie vorne in meinem Wohnzimmer entlang der Wand.
Am nächsten Tag fuhr ich zum Bahnhof und holte Tammie und Dancy vom Zug ab.
»Du siehst gut aus«, sagte Tammie.
»Danke«, sagte ich.
»Wir ziehen zu meiner Mutter, also fahr uns am besten gleich hin. Gegen diese Kündigung kann ich nichts machen. Außerdem, wer möchte schon irgendwo bleiben, wo man ihn nicht haben will.«
»Tammie«, sagte ich, »ich hab den größten Teil von deinen Sachen eingepackt. Die Kartons stehen unten bei mir.«
»All right. Kann ich sie noch eine Weile bei dir lassen?«
»Klar.«
Kurz danach fuhr Tammies Mutter zu der Schwester nach Denver. An dem Abend, als sie wegfuhr, erschien ich bei Tammie, um mir in Ruhe einen anzutrinken. Tammie warf mal wieder Tabletten ein. Ich nahm keine. Ich hielt mich an Bier. Als ich die vierte Sechserpackung anbrach, sagte ich: »Tammie, ich versteh nicht, was du an Bobby findest. Er ist eine Null.«
Sie schlug die Beine übereinander und wippte mit dem einen Fuß.
»Er bildet sich was ein auf seinen Small talk und findet sich charmant.«
Sie wippte mit dem Fuß.
»Kino, Fernsehen, Comic-Hefte und schmierige Fotos. Das ist alles, was er im Kopf hat.«
Tammie wippte jetzt betont ungehalten mit dem Fuß.
»Machst du dir wirklich etwas aus ihm?«
Sie wippte weiter mit dem Fuß.
»Du miese Zicke!« sagte ich.
Ich ging raus, knallte die Tür hinter mir zu und stieg in meinen VW. Ich raste durch den Abendverkehr, schlingerte
Weitere Kostenlose Bücher