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Das Lied der weißen Wölfin: Kanada-Roman (German Edition)

Das Lied der weißen Wölfin: Kanada-Roman (German Edition)

Titel: Das Lied der weißen Wölfin: Kanada-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Bouvier
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ist ein Indianerfreund, aber immerhin klug genug, das Thema in der Öffentlichkeit außen vor zu lassen. Also, kommen Sie zur Vernunft, Miss Blumfeld, in Ihrem eigenen Interesse. Mich und meine Vorhaben werden Sie damit ohnehin nicht stoppen können.«
    Corrigan packte sie grob an beiden Armen. »Und sollten Sie meinen Ratschlag nicht beherzigen wollen, sollten Sie besser zu Ihren Indianerfreunden zurückkehren, denn ich kann nicht dafür garantieren, dass diese Stadt dann noch ein sicherer Ort für Sie ist.«
    Als der Bürgermeister sie wieder losließ, taumelte Marie mit einem entsetzten Blick zurück. Das wagen Sie nicht, hätte sie ihm am liebsten entgegengeschleudert, doch sein Blick ließ keinen Zweifel daran, dass er seine Drohung in die Tat umsetzen würde. Auf einmal sah sie wieder den zornigen Blick des Mannes, der sie bei der Schlägerei mit Philipp bedroht hatte. Ein Freund von Corrigan, dröhnte es durch ihren Verstand. Wahrscheinlich würde dann niemand da sein, der ihn aufhielt.
    »Ich hoffe, ich habe mich klar ausgedrückt.« Corrigan zog seinen Gehrock glatt und strich sich eine Haarsträhne zurück, die ihm ins Gesicht gefallen war. »Genießen Sie den Ball, Miss Blumfeld.«
    Als der Bürgermeister zwischen den Rosenstöcken verschwand, ließ sich Marie auf eine kleine Marmorbank sinken, die unweit von ihr aus dem Gras ragte. Die Stellen, an denen Corrigans Hände sie gepackt hatten, pochten; wahrscheinlich würde sie morgen blaue Flecken verstecken müssen.
    Vor lauter Schreck, dass das Gespräch, von dem sie ohnehin nicht viel erwartet hatte, solch eine drastische Wendung genommen hatte, konnte sie nicht einmal weinen. Taub fühlte sich ihr Innerstes an, während sie versuchte, zu Atem zu kommen. Das letzte Mal hatte sie sich so gefühlt, als ihr Vater sie geschlagen hatte. Und als das große Unglück geschah.
    »Hier bist du!«
    Marie wirbelte herum. Aus dem Gebüsch trat Jeremy, die Hände in seinem Jackett vergraben. Offenbar hatte er es unterwegs aufgegeben, nach Erfrischungen zu suchen. Oder hatte er von all dem gewusst? Hatte er sich deshalb so schnell zurückgezogen, weil er Woodbury in der Menge gesehen hatte?
    Als ihr die Verkettung der Umstände klar wurde, die zu ihrer Einladung geführt haben mussten, wurde ihr schwindelig. Halt suchend streckte sie eine Hand nach der Hecke aus, während sie die andere auf ihren Magen presste. Verdammtes Korsett, dachte sie.
    »Solche Feste sind schrecklich anstrengend, findest du nicht?«, fragte Jeremy in einem Ton, der sie zusätzlich noch beunruhigte. Immerhin verschwand jetzt das Schwindelgefühl. »Ein wenig schon. Ich bin es nicht gewohnt, zu solchen Veranstaltungen zu gehen.«
    Als Jeremy ihr nahe kam, roch sie eine leichte Alkoholfahne. Auch er hatte dem Champagner, der von Kellern durch den Raum getragen wurde, offenbar nicht widerstehen können. »Was hatte der Bürgermeister denn mit dir zu besprechen?«
    »Was meinst du?« Marie blickte ihn erschrocken an. Hatte er sie belauscht? Wenn ja, warum war er ihr nicht zu Hilfe gekommen, als Corrigan sie gepackt hatte?
    »Ich habe mitbekommen, dass er mit dir in den Garten gegangen ist. Ich hoffe, es war eine angenehme Unterhaltung.«
    Marie unterdrückte ein spöttisches Schnauben. Angenehm war es schon zu dem Zeitpunkt nicht mehr gewesen, als er ihren Namen gehört hatte.
    »Er …« Sollte sie ihm das wirklich sagen? Als Verlobter wäre es sein gutes Recht zu erfahren, dass sie bedroht worden war. Doch konnte sie ihm vertrauen? Und wie viel hatte er von ihrem Gespräch mitbekommen?
    »Wir hatten eine kleine Meinungsverschiedenheit«, fuhr sie schließlich fort.
    »Worüber?« Jeremy neigte den Kopf zur Seite.
    Er weiß es, dachte Marie erschüttert.
    »Über die Indianer.«
    »Dieses Thema ist in der Tat ein wenig heikel. Mr Corrigan ist nicht sonderlich gut auf die Indianer zu sprechen. Du solltest mit ihm besser nicht darüber reden, es könnte eine langwierige Diskussion nach sich ziehen.«
    Während Marie Jeremy verwundert ansah, fragte sie sich, warum er so naiv tat. Er musste doch mitbekommen haben, was los gewesen war, immerhin war er nur wenige Minuten nach ihrem Zusammenstoß mit Corrigan aufgetaucht.
    Doch Marie hielt es für besser, den Rest der Unterhaltung für sich zu behalten.
    »Das werde ich von nun an auch nicht mehr tun«, antwortete sie steif.
    Jeremy reichte ihr lächelnd die Hand. »Sehr lobenswert. Du wirst sehen, wenn man das empfindliche Thema außen vor lässt, ist Mr

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