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Das Lied von Eis und Feuer 02 - Das Erbe von Winterfell

Das Lied von Eis und Feuer 02 - Das Erbe von Winterfell

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 02 - Das Erbe von Winterfell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R R Martin
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Meldungen, die Ser Bryndens Reiter brachten, trugen nur wenig zu ihrer Beruhigung bei. Lord Tywins Heer war noch viele Tage südlich … doch Walder Frey, der Lord über den Kreuzweg, hatte eine Armee von fast viertausend Mann bei seinen Burgen am Grünen Arm versammelt.
    »Wieder zu spät«, murmelte Catelyn, als sie davon hörte. Wieder war es wie am Trident, verdammt sei der Mann! Ihr Bruder Edmure hatte zu den Fahnen gerufen. Von Rechts wegen hätte sich Lord Frey dem Heer der Tullys in Schnellwasser anschließen sollen, doch hier hockte er nun.
    »Viertausend Mann«, wiederholte Robb eher staunend denn verärgert. »Lord Frey kann nicht hoffen, allein gegen die Lennisters anzutreten. Sicher will er sich mit seinem Heer dem unseren anschließen.«
    »Will er?«, fragte Catelyn. Sie war nach vorn geritten, um sich zu Robb und Robett Glauer zu gesellen, seinem Gefährten dieses Tages. Die vorderste Reihe breitete sich hinter ihnen aus, ein langsam wandernder Wald aus Lanzen und Speeren. »Ich weiß nicht. Erwarte nichts von Walder Frey, und er wird dich niemals überraschen.«
    »Er ist Bundesgenosse deines Vaters.«
    »Manche Männer nehmen ihren Eid ernster als andere, Robb. Und Lord Walder stand Casterlystein stets freundlicher gegenüber, als es meinem Vater lieb war. Einer seiner Söhne ist mit Tywin Lennisters Schwester verheiratet. Das an sich bedeutet nicht viel, das mag wohl sein. Lord Walder hat im Laufe der Jahre reichlich Kinder gezeugt, und die wollen verheiratet werden. Dennoch …«

    »Glaubt Ihr, er will uns an die Lennisters verraten, Mylady? «, fragte Robett Glauer ernst.
    Catelyn seufzte. »Wenn ich die Wahrheit sagen soll, so möchte ich bezweifeln, dass Lord Frey selbst weiß, was Lord Frey vorhat. Er ist vorsichtig wie ein alter Mann und ehrgeizig wie ein junger, und nie hat es ihm an List gemangelt. «
    »Wir müssen die Zwillinge einnehmen, Mutter«, sagte Robb erhitzt. »Es gibt keine andere Möglichkeit, den Fluss zu überqueren. Das weißt du.«
    »Ja. Genau wie Walder Frey, dessen kannst du sicher sein.«
    An diesem Abend schlugen sie ihr Lager am südlichen Rand der Sümpfe auf, auf halbem Weg zwischen dem Königsweg und dem Fluss. Dort brachte Theon Graufreud weitere Nachricht von ihrem Onkel. »Ser Brynden lässt Euch sagen, er habe mit den Lennisters die Schwerter gekreuzt. Es gibt da ein Dutzend Späher, die in naher Zukunft an Lord Tywin keine Meldung mehr machen werden. Wenn überhaupt je wieder.« Er grinste. »Ser Addam Marbrand kommandiert ihre Vorhut, und der zieht sich nach Süden zurück, wobei er alles niederbrennt. Er weiß, wo wir sind, mehr oder weniger, aber Schwarzfisch schwört, sie werden nicht erfahren, wann wir uns teilen.«
    »Es sei denn, Lord Frey würde es ihm verraten«, wandte Catelyn scharf ein. »Theon, wenn du zu meinem Onkel reitest, sag ihm, er soll seine besten Bogenschützen bei Tag und Nacht um die Zwillinge herum postieren, mit dem Befehl, jeden Raben zu schießen, der von den Zinnen fliegt. Ich will nicht, dass irgendein Vogel Nachricht von den Bewegungen meines Sohnes an Lord Tywin übermittelt. «
    »Dafür hat Ser Brynden bereits gesorgt, Mylady«, erwiderte Theon mit schiefem Lächeln. »Noch ein paar schwarze
Vögel mehr, und wir können aus ihnen einen Auflauf backen. Ich bewahre Euch die Federn für einen Hut auf.«
    Sie hätte wissen müssen, dass Brynden Schwarzfisch ihr um einiges voraus war. »Was haben die Freys getan, als die Lennisters ihre Felder verbrannt und ihre Festungen geplündert haben?«
    »Es gab einige Kämpfe zwischen Ser Addams und Lord Walders Männern«, antwortete Theon. »Keinen Tagesritt von hier haben wir zwei Späher der Lennisters gefunden, die nur noch Krähenfutter waren, weil die Freys sie aufgehängt hatten. Der Großteil von Lord Walders Heer steht allerdings nach wie vor bei den Zwillingen.«
    Das trug ohne Zweifel Walder Freys Siegel, dachte Catelyn verbittert, zurückhalten, warten, zusehen, kein Risiko eingehen, sofern man nicht dazu gezwungen wird.
    »Wenn er gegen die Lennisters gekämpft hat, will er seinem Eid vielleicht nachkommen«, sagte Robb.
    Catelyn war weniger bestärkt. »Sein eigenes Land zu verteidigen, ist eine Sache, die Schlacht gegen einen Lord zu eröffnen eine andere.«
    Robb wandte sich wieder Theon Graufreud zu. »Hat der Schwarzfisch einen anderen Weg über den Grünen Arm gefunden? «
    Theon schüttelte den Kopf. »Der Fluss geht hoch und schnell. Ser Brynden sagt, er ließe sich

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