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Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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da ist nur eine große Zelle. Du könntest die Tür mit deinem Hammer zertrümmern …«
    »Während die Wachen zuschauen und Wetten darüber abschließen, wie oft ich zuschlagen muss?«
    Arya kaute auf ihrer Unterlippe herum. »Wir müssten die Wachen vorher töten.«
    »Und wie?«
    »Vielleicht sind es ja nicht so viele.«
    »Auch wenn es nur zwei wären, sind das schon zu viele für uns. Du hast in diesem Dorf wohl gar nichts begriffen, oder? Wenn du das tatsächlich versuchst, wird Vargo Hoat dir Hände und Füße abschlagen.«
    »Du hast nur Angst.«
    »Lass mich in Ruhe, Mädchen.«
    »Gendry, es sind hundert Nordmannen. Vielleicht mehr, ich konnte sie nicht alle zählen. Das sind genauso viele, wie Ser Amory hat. Na ja, solange man den Blutigen Mummenschanz nicht mitzählt. Wir müssen sie nur befreien, dann können wir die Burg übernehmen und fliehen.«
    »Du kannst sie genauso wenig befreien, wie du Lommy retten konntest.« Gendry drehte den Brustharnisch mit der Zange um und musterte ihn sorgfältig. »Und falls wir fliehen könnten, wohin sollten wir gehen?«
    »Nach Winterfell«, antwortete sie sofort. »Ich würde Mutter erzählen, wie du mir geholfen hast, und du könntest bleiben und …«
    »Würde M’lady das gestatten? Dürfte ich die Pferde für Euch beschlagen und Schwerter für Eure Hohen Brüder schmieden?«

    Manchmal machte er sie rasend . »Hör auf damit!«
    »Warum soll ich meine Füße und Hände riskieren, damit ich hinterher statt in Harrenhal in Winterfell schwitze? Kennst du den alten Ben Schwarzdaumen? Er ist als Junge hierhergekommen. Hat für Lady Whent geschmiedet, und davor für ihren Vater und ihren Großvater und sogar für Lord Lothston, der vor den Whents Harrenhal besessen hat. Jetzt steht er in Lord Tywins Diensten, und weißt du, was er sagt? Ein Schwert ist ein Schwert, ein Helm ein Helm, und wenn du ins Feuer greifst, verbrennst du dich, egal, wem du dienst. Lucan ist ein ganz anständiger Meister. Ich bleibe hier.«
    »Dann wird dich die Königin erwischen. Ben Schwarzdaumen hat sie schließlich keine Goldröcke hinterhergeschickt!«
    »Wahrscheinlich wollte sie auch mich nicht.«
    »Doch, und das weißt du selbst auch sehr gut. Du bist nicht irgendwer. «
    »Ich bin ein Lehrling des Schmiedehandwerks, und eines Tages werde ich ein Meister der Waffenschmiedekunst sein … wenn ich nicht davonlaufe und mir die Füße abhacken lasse oder sogar umgebracht werde.« Er wandte sich von ihr ab, nahm seinen Hammer und schlug auf das Metall ein.
    Hilflos ballte Arya die Hände zu Fäusten. »Dem nächsten Helm, den du machst, solltest du Eselsohren aufsetzen anstatt Stierhörner!« Sie musste hier verschwinden, sonst würde sie anfangen, auf ihn einzuprügeln. Wahrscheinlich würde er es gar nicht bemerken, wenn ich es täte. Aber wenn sie herausfinden, wer er ist und ihm den dummen Eselskopf abschlagen, wird es ihm leidtun, dass er mir nicht geholfen hat. Ohne ihn war sie sowieso besser dran. Schließlich waren sie seinetwegen in dem Dorf erwischt worden.
    Der Gedanke an das Dorf erinnerte sie an den Marsch, an den Lagerraum und den Kitzler. Sie dachte an den kleinen Jungen, der mit einem Morgenstern ins Gesicht geschlagen worden war, an den dummen alten »Alle-für-Joffrey«, an
Lommy Grünhand. Ich war ein Schaf, und dann war ich eine Maus, ich konnte nichts anderes tun, als mich zu verstecken. Arya kaute auf ihrer Unterlippe herum und überlegte, wann ihr Mut zurückgekehrt war. Jaqen hat mich wieder mutig gemacht. Er hat mich von einer Maus in einen Geist verwandelt.
    Seit Wies’ Tod hatte sie den Mann aus Lorath gemieden. Chiswyck war einfach gewesen, jeder konnte einen Mann vom Wehrgang stoßen, doch Wies hatte seinen hässlichen gefleckten Hund von klein auf großgezogen, und nur dunkle Magie konnte das Tier gegen seinen Herrn aufgebracht haben. Yoren hat Jaqen in einer schwarzen Zelle entdeckt, genauso wie Rorge und Beißer, erinnerte sie sich. Jaqen muss etwas Schreckliches getan haben, und Yoren wusste darüber Bescheid, deshalb hat er ihn in Ketten gehalten. Wenn der Lorathi ein Zauberer war, könnten Rorge und Beißer Dämonen sein, die er aus irgendeiner Hölle herbeigerufen hat.
    Jaqen schuldete ihr noch einen Tod. In den Geschichten der Alten Nan über Menschen, denen Zauberwünsche von einem Grumkin gewährt worden waren, musste man beim dritten Wunsch stets besonders vorsichtig sein, weil es der letzte war. Chiswyck und Wies waren nicht sehr wichtig gewesen.

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