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Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Männer. Befreit mich, und ich gehöre Euch.«
    Theon wog das Angebot kurz ab. »Du denkst besser, als du riechst, aber deinen Gestank könnte ich nicht ertragen.«
    »Nun«, sagte Stinker, »ich könnte mich waschen, wenn ich frei wäre.«
    »Einer der seltenen Männer mit wachem Verstand.« Theon lächelte. »Beuge dein Knie.«
    Einer der Eisenmänner reichte Stinker ein Schwert, das er Theon zu Füßen legte und dem Hause Graufreud und König Balon Gehorsam schwor. Bran konnte nicht hinsehen. Der grüne Traum erfüllte sich.
    »M’lord Graufreud!« Osha trat an Mikkens Leiche vorbei nach vorn. »Ich wurde ebenfalls als Gefangene hergebracht. Ihr wart damals dabei.«
    Ich habe gedacht, du wärst eine Freundin , dachte Bran verletzt.
    »Ich brauche Krieger«, verkündete Theon, »keine Küchenschlampen. «
    »Robb Stark war es, der mich in die Küche geschickt hat. Seit fast einem Jahr schrubbe ich schon Töpfe, kehre Dreck zusammen und wärme dem da die Strohmatratze.« Sie warf Gage einen Blick zu. »Davon habe ich genug. Gebt mir wieder einen Speer in die Hand.«
    »Ich habe hier einen Speer für dich«, sagte der Kahle, der Mikken getötet hatte. Er griff sich in den Schritt und grinste.
    Osha stieß ihm ihr knochiges Knie zwischen die Beine. »Behalt dein weiches Ding.« Sie riss ihm den Speer aus den Händen und stieß ihn mit dem Schaft zu Boden. »Ich bediene mich lieber mit Holz und Eisen.« Der Kahlköpfige krümmte sich auf dem Boden, während die anderen Eisenmänner schallend lachten.
    Theon lachte mit ihnen. »Nicht schlecht«, sagte er. »Behalte den Speer; Stygg kann sich einen anderen suchen. Und jetzt beuge dein Knie und schwöre.«

    Da niemand anders vortrat, um Theon die Treue zu schwören, wurden alle entlassen, wobei ihnen die Warnung mit auf den Weg gegeben wurde, ihre Arbeit zu erledigen und niemandem Schwierigkeiten zu bereiten. Hodor erhielt den Auftrag, Bran zurück ins Bett zu bringen. Sein Gesicht war von den Schlägen verunstaltet, die Nase formlos, ein Auge zugeschwollen. »Hodor«, schluchzte er mit aufgesprungenen Lippen, während er Bran mit starken Armen und blutigen Händen aufhob und ihn hinaus in den Regen trug.

ARYA
    »Es gibt Gespenster, das weiß ich ganz sicher.« Heiße Pastete knetete Brotteig, und seine Arme waren bis zum Ellbogen weiß vom Mehl. »Pia hat gestern Nacht etwas in der Vorratskammer gesehen.«
    Arya grunzte nur. Pia sah ständig etwas in der Vorratskammer. Für gewöhnlich handelte es sich dabei um Männer aus Fleisch und Blut. »Kann ich ein Törtchen haben?«, fragte sie. »Du hast ein ganzes Blech voll gebacken.«
    »Ich brauche auch ein ganzes Blech voll. Ser Amory mag die besonders gern.«
    Sie hasste Ser Amory. »Lass uns draufspucken.«
    Heiße Pastete blickte sich nervös um. Die Küche war voller Schatten und Echos, doch die anderen Köche und Küchenjungen schliefen auf dem höhlenartigen Zwischenboden über den Öfen. »Er wird es merken.«
    »Bestimmt nicht«, erwiderte Arya.
    »Aber wenn doch, bin ich es, der ausgepeitscht wird.« Heiße Pastete hörte auf zu kneten. »Du solltest überhaupt nicht hier sein . Es ist mitten in der Nacht.«
    Das stimmte, allerdings war es Arya gleichgültig. Selbst mitten in der Nacht kehrte in der Küche keine Ruhe ein; immer bereitete irgendwer Teig für das Morgenbrot vor, rührte mit einem großen Holzlöffel in einem Topf oder zerlegte ein Schwein, damit Ser Amory zum Frühstück Speck bekam. Heute Nacht war Heiße Pastete an der Reihe.
    »Wenn Triefauge aufwacht und merkt, dass du verschwunden bist …«, sagte Heiße Pastete.

    »Triefauge wacht nie auf.« Eigentlich hieß er Mebbel, doch alle nannten ihn wegen seiner tränenden Augen Triefauge. »Nicht, wenn er erst einmal eingeschlafen ist.« Jeden Morgen trank er Bier zum Frühstück und schlief abends nach dem Essen betrunken ein, während ihm noch weinfarbener Speichel über das Kinn rann. Arya wartete, bis sie ihn schnarchen hörte, dann schlich sie barfuß die Dienstbotentreppe hinauf und machte nicht mehr Lärm als die Maus, die sie gewesen war. Sie nahm weder Kerze noch Wachsstock mit. Syrio hatte ihr einmal erklärt, die Dunkelheit könne ihr Freund sein, und damit hatte er Recht gehabt. Wenn Mond und Sterne schienen, hatte sie genug Licht. »Ich wette, wir könnten fliehen, und Triefauge würde mich nicht einmal vermissen«, sagte sie zu Heiße Pastete.
    »Ich will nicht fliehen. Hier ist es besser als im Wald. Ich will keine Würmer mehr

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