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Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Womit denn, bitte schön? Mit dem armseligen Pöbel, der sich da vor den Mauern der Burg drängt? Ich schätze sie großzügig auf fünftausend, Kabeljaulords, Zwiebelritter und Söldner. Die Hälfte des Haufens wird vermutlich zu mir überlaufen, ehe die Schlacht beginnt. Du hast nicht einmal vierhundert Berittene, berichten meine Kundschafter – freie Ritter in Lederharnischen, die meinen Gepanzerten nicht eine Minute
standhalten werden. Mir ist es gleichgültig, für wie erfahren du dich als Krieger hältst, Stannis, dieses Heer wird nicht einmal den ersten Angriff meiner Vorhut überstehen.«
    »Wir werden ja sehen, Bruder.« In der Welt schien es ein wenig dunkler zu werden, als Stannis sein Schwert in die Scheide zurückschob. »Im Morgengrauen werden wir es sehen. «
    »Ich hoffe, dein neuer Gott kennt Gnade, Bruder.«
    Stannis schnaubte und galoppierte voller Verachtung davon. Die Rote Priesterin verweilte noch kurz. »Ihr solltet Euch besser um Eure eigenen Sünden kümmern, Lord Renly«, sagte sie und riss ihr Pferd herum.
    Zusammen kehrten Catelyn und Lord Renly ins Lager zurück, wo seine Tausende und ihre Wenigen warteten. »Es hat zwar nichts gebracht, war aber wenigstens amüsant«, bemerkte er. »Ich frage mich, wo ich ein solches Schwert bekommen kann. Nun, ohne Zweifel wird Loras es mir nach der Schlacht zum Geschenk machen. Ich bedauere, dass es so weit kommen musste.«
    »Ihr habt eine fröhliche Art zu bedauern«, sagte Catelyn, die ihren Kummer nicht verbergen konnte.
    »Ja?« Renly zuckte die Achseln. »Mag sein. Stannis war mir nie der liebste Bruder, das will ich gern zugeben. Glaubt Ihr, diese Geschichte ist wahr? Falls Joffrey wirklich der Sprössling des Königsmörders ist …«
    »… wäre Euer Bruder der rechtmäßige Erbe.«
    »Solange er lebt«, gab Renly zu. »Trotzdem ist es ein dummes Gesetz, stimmt Ihr mir da nicht zu? Warum der älteste Sohn und nicht der am besten geeignete? Die Krone passt mir, wie sie Robert nie passte und Stannis nie passen wird. Ich trage es in mir, ein großer König zu werden, stark und großzügig, klug, gerecht, gewissenhaft, meinen Freunden treu und Furcht erregend meinen Feinden gegenüber, dabei jedoch geduldig und zur Vergebung bereit …«
    »… bescheiden«, ergänzte Catelyn.

    Renly lachte. » Einen kleinen Makel müsst Ihr einem König schon zugestehen, Mylady.«
    Catelyn fühlte sich sehr müde. Alle Mühe war vergeblich gewesen. Die beiden Baratheonbrüder würden sich gegenseitig zerfleischen, während ihr Sohn allein den Lennisters entgegentreten musste, und sie konnte nichts sagen oder tun, um das zu verhindern. Höchste Zeit, dass ich nach Schnellwasser zurückkehre, um meinem Vater die Augen zu schließen, dachte sie . Wenigstens das kann ich tun. Ich mag ein schlechter Unterhändler sein, doch trauern kann ich gut, mögen die Götter mich beschützen.
    Das Lager lag auf einem steinigen Hügel, der sich in Nord-Süd-Richtung erstreckte. Es war weit ordentlicher als das ausgedehnte Lager am Mander, allerdings auch nur ein Viertel so groß. Als Renly von dem Überfall seines Bruders auf Sturmkap erfahren hatte, hatte er das Heer geteilt, wie Robb es bei den Zwillingen getan hatte. Seine zahllosen Fußsoldaten waren in Bitterbrück bei seiner jungen Königin geblieben; ebenso die Wagen, Karren, Zugtiere und die sperrigen Belagerungsmaschinen, während Renly die Ritter und berittenen Söldner persönlich in einem schnellen Marsch nach Osten geführt hatte.
    Wie er seinem Bruder Robert ähnelte, sogar in dieser Hinsicht, nur hatte Robert stets Eddard Stark gehabt, der seine Verwegenheit mit Vorsicht dämpfte. Ned hätte gewiss darauf bestanden, dass Robert seine gesamte Streitmacht herbrachte, Stannis umzingelte und den Belagerer belagerte. Diese Möglichkeit hatte Renly außer Acht gelassen und war einfach Hals über Kopf losgestürzt. Der Versorgungstross mit all seinen Wagen, Maultieren und Ochsen lag mehrere Tage hinter ihm, und so musste es bald zur Schlacht kommen, oder er würde sein Heer nicht ernähren können.
    Catelyn bat Hal Mollen, ihr Pferd zu versorgen, während sie Renly zum königlichen Pavillon im Herzen des Lagers begleitete. Im Inneren der grünen Seidenwände warteten seine
Lords und Hauptmänner auf Nachrichten von der Unterredung. »Mein Bruder hat sich nicht verändert«, verkündete ihnen ihr junger König, derweil Brienne ihm den Mantel und die Krone aus Gold und Jade abnahm. »Burgen und Höflichkeiten genügen

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