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Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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gezogen?«
    »Ja.«
    »Nun, das ist eine sehr knappe Antwort. Führt sie ein wenig aus, sonst werde ich mich bei Eurer nächsten Frage genauso bescheiden.«
    »Stannis marschiert nach Königsmund«, sagte sie widerwillig. »Renly ist tot, er wurde bei Sturmkap von seinem Bruder ermordet, durch irgendeine schwarze Kunst, die ich nicht verstehe.«
    »Zu schade«, meinte Jaime. »Renly mochte ich recht gern, Stannis dagegen ist eine ganz andere Sache. Für welche Seite haben die Tyrells Partei ergriffen?«
    »Zunächst für Renly. Wo sie jetzt stehen, weiß ich nicht.«
    »Euer Junge muss sich einsam fühlen.«
    »Robb ist vor ein paar Tagen sechzehn geworden … er ist erwachsen und ein König. Bisher hat er jede Schlacht gewonnen, in die er gezogen ist. Den letzten Nachrichten zufolge hat er den Westerlings Burg Bruch abgenommen.«
    »Bisher hat er sich noch nicht meinem Vater gestellt, oder?«

    »Wenn die Zeit gekommen ist, wird er ihn besiegen. Genauso wie Euch.«
    »Er hat mich überrascht. Mit der List eines Feiglings.«
    »Ihr wagt es, von feigen Listen zu sprechen? Euer Bruder Tyrion hat uns Meuchelmörder im Gewand von Gesandten geschickt, noch dazu unter dem Banner des Friedens.«
    »Falls einer Eurer Söhne in dieser Zelle säße, würden seine Brüder nicht das Gleiche für ihn tun?«
    Mein Sohn hat keine Brüder, dachte sie, doch mit einem solchen Menschen würde sie ihren Schmerz nicht teilen.
    Jaime trank einen Schluck Wein. »Was ist das Leben eines Bruders, wenn die Ehre auf dem Spiel steht, wie?« Wieder ein Schluck. »Tyrion ist klug genug einzusehen, dass Euer Sohn mich niemals gegen ein Lösegeld freilassen wird.«
    Diese Vermutung konnte Catelyn nicht widerlegen. »Robbs Gefolgsleute würden Euch lieber tot sehen. Vor allem Rickard Karstark. Im Wisperwald habt Ihr zwei seiner Söhne erschlagen.«
    »Die beiden mit der weißen Sonne, nicht wahr?« Jaime zog die Schultern hoch. »Um bei der Wahrheit zu bleiben, wollte ich eigentlich Euren Sohn erschlagen. Die anderen sind mir nur in den Weg gekommen. Ich habe sie in gerechtem Kampf getötet im Gewühl der Schlacht. Jeder Ritter hätte ebenso gehandelt. «
    »Ihr nennt Euch noch einen Ritter, obwohl Ihr jeden Eid, den Ihr geschworen habt, gebrochen habt?«
    Jaime griff nach dem Krug und füllte seinen Becher. »So viele Eide … sie lassen einen schwören und schwören. Verteidige den König. Gehorche dem König. Bewahre seine Geheimnisse. Erfülle seine Befehle. Gib dein Leben für seines. Aber gehorche deinem Vater. Liebe deine Schwester. Beschütze die Unschuldigen. Verteidige die Schwachen. Achte die Götter. Gehorche den Gesetzen. Das ist zu viel. Egal, was man tut, man ist gezwungen, den einen oder den anderen Schwur zu brechen.« Wieder trank er einen großen
Schluck von seinem Wein und schloss dann die Augen einen Moment lang, lehnte den Kopf an den Salpeterfleck auf der Wand. »Ich war der Jüngste, der je den weißen Mantel angelegt hat.«
    »Und der Jüngste, der alles verraten hat, wofür er steht, Königsmörder.«
    »Königsmörder« , sagte er und betonte die Silben sorgfältig. »Und was für ein König er war!« Er hob den Becher. »Auf Aerys Targaryen, den Zweiten Seines Namens, den Herrn der Sieben Königslande und Protektor des Reiches. Und auf das Schwert, das ihm die Kehle durchschnitt. Ein goldenes Schwert, wisst Ihr? Bis das Blut rot an seiner Klinge entlanglief. Das sind die Farben der Lennisters, Rot und Gold.«
    Als er lachte, bemerkte sie, dass der Wein sein Werk getan hatte; Jaime hatte fast den ganzen Krug geleert, und nun war er betrunken. »Nur ein Mann wie Ihr kann stolz auf eine solche Tat sein.«
    »Ich habe Euch schon gesagt, es gibt keine Männer wie mich. Antwortet mir, Lady Stark – hat Euch Euer Ned je erzählt, wie sein Vater starb? Oder sein Bruder?«
    »Brandon haben sie erwürgt, während sein Vater zusehen musste, und anschließend haben sie Lord Rickard getötet.« Eine hässliche Geschichte, die sechzehn Jahre zurücklag. Warum fragte er jetzt danach?
    »Getötet ja, aber wie ?«
    »Mit der Schlinge oder der Axt, nehme ich an.«
    Jaime nippte am Wein und wischte sich den Mund ab. »Zweifelsohne wollte Ned es Euch ersparen. Seiner süßen jungen Braut, wenn auch keiner Jungfrau. Ihr wolltet die Wahrheit erfahren. Fragt mich. Wir haben eine Abmachung getroffen, ich kann Euch nichts versagen. Fragt.«
    »Tot ist tot.« Ich will es gar nicht wissen.
    »Brandon war anders als sein Bruder, nicht wahr? Er

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