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Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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geführt haben, wo er etwas gesehen hat, das nicht für seine Augen bestimmt war.«
    »Die Götter beschuldigen?«, fragte sie ungläubig. »Eure Hand war es, die ihn hinuntergestoßen hat. Ihr wolltet, dass er stirbt.«
    Seine Ketten klimperten leise. »Ich werfe selten Kinder von einem Turm, um ihre Gesundheit zu stärken. Ja, ich wollte, dass er stirbt.«
    »Und als er nicht gestorben ist, wusstet Ihr, die Gefahr war größer denn je, und so habt Ihr Eurem gedungenen Handlanger einen Beutel Silber gegeben, damit er Bran für immer die Augen schließt.«
    »Habe ich das tatsächlich getan?« Jaime hob den Becher und nahm einen großen Schluck. »Ich will nicht leugnen, dass wir darüber gesprochen haben, nur wart Ihr Tag und Nacht bei dem Jungen, und Euer Maester sowie Lord Eddard haben ihn häufig besucht, dazu die Wachen und die verdammten Schattenwölfe … ich hätte mich durch halb Winterfell schlagen müssen. Und wozu, wo es doch so aussah, als ob der Junge von selbst sterben würde?«
    »Wenn Ihr mich anlügt, ist unser Treffen zu Ende.« Catelyn hielt ihm ihre Hände entgegen, um ihm die Narben zu zeigen. »Die habe ich von dem Kerl, der meinem Bran die Kehle durchschneiden wollte. Schwört Ihr, ihn nicht gesandt zu haben?«
    »Bei meiner Ehre als Lennister.«
    »Eure Lennister-Ehre ist nicht mehr wert als das hier .« Sie stieß den Eimer um. Eine übel stinkende Brühe ergoss sich über den Boden und sickerte ins Stroh.
    Jaime Lennister wich so weit davor zurück, wie es seine Ketten zuließen. »Vielleicht ist meine Ehre wirklich nur Scheiße wert, das will ich nicht bestreiten, trotzdem habe ich noch nie jemanden angeheuert, um einen anderen für mich
zu töten. Glaubt, was Ihr wollt, Lady Stark, aber hätte ich Euren Bran tot sehen wollen, hätte ich es selbst erledigt.«
    Die Götter mögen gnädig sein, er spricht die Wahrheit. »Wenn Ihr den Mörder nicht geschickt habt, dann war es Eure Schwester.«
    »Dann hätte ich davon erfahren. Cersei hat keine Geheimnisse vor mir.«
    »Dann war es der Gnom.«
    »Tyrion ist genauso unschuldig wie Euer Bran. Er ist nicht vor fremden Fenstern herumgeklettert und hat gelauscht.«
    »Warum hatte der Meuchelmörder dann seinen Dolch?«
    »Und was für ein Dolch sollte das sein?«
    »Er war so lang«, erklärte sie und zeigte es ihm mit den Händen, »einfach, aber gut verarbeitet, mit einer Klinge aus valyrischem Stahl und einem Heft aus Drachenknochen. Euer Bruder hat ihn von Lord Baelish gewonnen, bei dem Turnier zu Prinz Joffreys Namenstag.«
    Lennister schenkte sich nach, trank, schenkte nach und starrte in seinen Weinbecher. »Dieser Wein wird immer besser, je mehr ich davon trinke. Stellt Euch das nur vor. Ich meine mich an diesen Dolch zu erinnern, jetzt wo Ihr ihn beschreibt. Gewonnen hat er ihn, sagt Ihr? Wie?«
    »Er hat auf Euch gesetzt, als Ihr mit der Lanze gegen den Ritter der Blumen angetreten seid.« Doch als sie die Worte aussprach, wusste Catelyn, dass das nicht stimmte. »Nein … war es nicht andersherum?«
    »Tyrion hat mir auf dem Turnierplatz immer den Rücken gestärkt«, sagte Jaime, »aber an diesem Tag hat mich Ser Loras aus dem Sattel gestoßen. Ein Missgeschick; ich hatte den Jungen unterschätzt, nun, was soll’s. Was immer mein Bruder gesetzt hat, hat er verloren … doch der Dolch hat den Besitzer gewechselt, wie ich mich jetzt erinnere. Robert hat ihn mir am Abend auf dem Fest gezeigt. Seine Gnaden streuten zu gern Salz in meine Wunden, vor allem, wenn er betrunken war. Und wann war er nicht betrunken?«

    Auf dem Weg durch die Mondberge hatte Tyrion Lennister fast das Gleiche erzählt, erinnerte sich Catelyn. Sie hatte ihm nicht glauben wollen. Petyr hatte ihr etwas anderes geschworen, Petyr, der beinahe ein Bruder für sie gewesen war, Petyr, der sie so sehr geliebt hatte, dass er ein Duell um ihre Hand bestritten hatte … und dennoch, wenn Jaime und Tyrion dasselbe sagten, was bedeutete das? Die beiden Brüder waren sich nicht mehr begegnet, seit sie Winterfell vor über einem Jahr verlassen hatten. »Wollt Ihr mich täuschen?« Irgendwo musste es einen Haken geben.
    »Ich habe zugegeben, Euren geliebten Bengel aus dem Fenster gestoßen zu haben, was würde mir also eine Lüge über diesen Dolch einbringen?« Er stürzte einen weiteren Becher Wein hinunter. »Glaubt, was Ihr wollt, mir ist es längst gleichgültig, was die Menschen über mich sagen. Und jetzt bin ich dran. Sind Roberts Brüder ins Feld

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